Besuch in der Heimat

René González durfte zwei Wochen nach Hause – seine Mutter berichtet der Cuba Libre tief berührt darüber.

René, einer der fünf Kubaner, die wegen ihres Kampfes gegen den Terrorismus in den USA zu langen Gefängnisstrafen verurteilt worden waren, befindet sich nach seiner Haftverbüßung für weitere drei Jahre in »Freiheit auf Bewährung«. Diese Zeit muss er in den USA verbringen.


Am 24. Februar diesen Jahres hatte René über seinen Anwalt einen Eilantrag gestellt, nach Kuba reisen zu dürfen, um seinen schwer kranken Bruder Roberto besuchen zu können. Am 19. März hatte die Richterin Joan Lenard dann dem Antrag stattgegeben und René durfte unter strengen Auflagen 14 Tage lang Kuba besuchen.

Irma Sehwerert, die Mutter Renés, schildert der Cuba Libre über diese zwei Wochen:

Irma Sehwerert

Irma Sehwerert und Renate Fausten
Foto: Renate Fausten

Wie man sich vorstellen kann, gingen die Tage für uns schrecklich schnell vorbei. Natürlich war es sehr traurig für ihn, Roberto so krank zu sehen. Aber auf der anderen Seite war es ein Glück, dass sie sich sehen konnten. Das war alles sehr emotional.

Schön war auch das Zusammentreffen mit den Familienangehörigen von Gerardo, Tony, Fernando und Ramón. Es hat mir in der Seele weh getan, dass ich da war und es genießen konnte, mit meinem Sohn zusammen zu sein und alle anderen nicht die Ihren um sich haben konnten. Das machte mir etwas zu schaffen, aber sie alle empfingen René so freudig, als ob er einer der andern Vier wäre.

René ist auch ins Cotorro gekommen, dem Teil Havannas, wo ich wohne. Es hat ihm unheimlich viel Spaß gemacht, dort die Kinder aus dem Gemeindeprojekt zu sehen und alte Freunde zu treffen. Jetzt sagt er, hat er mehr Sehnsucht nach Kuba als vorher. Gerade jetzt versuchen seine Anwälte durch einen neuen Antrag an die Richterin die Genehmigung zu bekommen, dass er definitiv nach Hause zurückkehren kann. Mal sehen, wie sie entscheidet.

Roberto geht es ein bisschen besser. Er ist wieder zuhause, er isst wieder mehr und seine Stimmung ist auch besser.

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CUBA LIBRE 3-2012