Kubaveranstaltung auf der Lateinamerikawoche

Am 23. 1. 11 fand in Nürnberg im Rahmen der jährlich Ende Januar stattfindenden Lateinamerikawoche von der Freundschaftsgesellschaft eine Veranstaltung zur Zukunftsfähigkeit Kubas und die reichhaltigen Facetten der Nachhaltigkeit auf der Insel statt.

Referent war Dr. Edgar Göll vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung mit vielen beeindruckenden wissenschaftlichen Studienergebnissen, die die fortschrittliche Politik Kubas beleuchteten und bestätigten.

Die »Agenda 21« war der Anfang

Cuba schaffte ab 1993 mit der »Agenda 21« neue Programme zur Nutzung nationaler Energiequellen. Ebenso mit einem neuen Umweltgesetz und Sektorstrategien verschiedener Ministerien nicht nur die gesetzlichen Grundlagen, sondern auch konkrete technische Umweltnormen, um alle Maßnahmen auch wirklich umzusetzen.

Durch eine eigene Organisation ( CITMA ) wird die nationale Nachhaltigkeitsstrategie und ein Umweltmanagementsystem auf allen Ebenen ständig aktualisiert.

Wer Kuba schon vor 25 Jahren kannte erinnert sich an die Monokulturen und das den Hafen von Havanna eine zentimeterdicke Ölschicht aus defekten Leitungen beim Abpumpen der täglich eintreffenden sowjetischen Öltanker bedeckte. Heute darf man am Malecón schwimmen gehen und sich über die Vielfalt von Vegetation und Tierwelt freuen. Durch Küstenschutz, neue Wälder mit Schutzgebieten, Biodiversität u. v. a. m. ist sichtbar, wie in Kuba mit Konzepten eine nachhaltige Entwicklungspolitik im eigenen Land umgesetzt wird. Diese Konzepte werden nicht nur auf dem Land umgesetzt. In Stadtteilgruppen ( TTIB ) wird an nachhaltigen Verbesserungen der strukturellen und ökologischen Defizite der Stadtteile gearbeitet, z. B. durch die Reparatur/Erneuerung des z. T. über 100 Jahre alten Kanalisationssystems.

Durch Konzentration auf:
- Ökotourismus
- Ausbau und Verbreitung regenerativer Energienutzung
- Ökolandbau
- Wiederaufforstung
- Modernisierung / teilweise Schließung von Basisindustrie und Zuckerrohr
- Ausbau und Verbreitung regenerativer Energienutzer
- Biotechnologie
- grüne Medizin

hat Cuba nach Angaben des UN-Berichts ( Global Footprint Network ) der WWF als einziges Land der Welt ein fast ausgewogenes Verhältnis zwischen Ressourcennutzung ( Ecological Footprint ) und der menschlichen Entwicklung ( Human Development Index ). Somit ist Kuba das einzige Land, das im Feld »nachhaltige Entwicklung« ( HDI 0,81 und EcoFootPrint 1,4 ) zugeordnet ist. Die US-Amerikaner verbrauchen etwa das 6- und die EU-Bürger das 3-4-fache der natürlichen Ressourcen, die ihnen zustehen.

Kapitalismus und Ressourcenplünderung

Fidel Castro hat Kubas Weg auf der UN-Konferenz 2003 so vorgestellt: »… diese ( kapitalistische ) Wirtschaftsordnung und diese Verbrauchsmuster sind unvereinbar mit den wesentlich begrenzten und nicht erneuerbaren Ressourcen unseres Planeten und den Gesetzen der Natur und des Lebens…«

Nachhaltige Entwicklung ist deshalb per Definition: Die Menschen sollen ihr Handeln so organisieren, dass sie nicht auf Kosten der Natur, nicht auf Kosten anderer Menschen, nicht auf Kosten anderer Regionen, nicht auf Kosten anderer Generationen leben.

Unterstützen wir Kuba und kämpfen gemeinsam für eine bessere Welt in der kein Mensch mehr einen anderen Menschen ausbeutet !

Logo CUBA LIBRE

CUBA LIBRE 2-2012