Ein Verein stellt sich und seine Arbeit vor
Hans Wallner ist Künstler, politischer Querdenker und Friedensfreund. Diese Verbindung brachte ihn auch dazu, den Verein "Kunst für Frieden" zu gründen. Eine Vorstellung.
Politisch und gesellschaftlich engagierte Kunst – gibt es so etwas noch?
Ja - und der kleine Verein "Kunst für Frieden e. V." hat es sich zur Aufgabe gemacht, Foren für diese Kunst zu organisieren, KünstlerInnen zu fördern, die sich den gesellschaftlichen und humanitären Herausforderungen stellen und in ihrem Schaffen zum Thema machen.
Ausgangspunkt der Arbeit des Vereins ist seine kunstgeschichtlich wertvolle Sammlung, deren ältere Arbeiten in den Jahren nach dem II. Weltkrieg und der Zeit der Wiederaufrüstung der Bundesrepublik Deutschland in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Sie stammen zum großen Teil aus der ersten Wanderausstellung "Künstler gegen Atomkrieg", die zwischen 1958 und 1963 in zahlreichen Städten gezeigt wurde. Diese Wanderausstellung war Teil der breiten Bewegung gegen die Atombewaffnung. Ergänzt wurde die Sammlung des Vereins durch Kunstwerke, die in Begleitung späterer Bewegungen, z. B. gegen den Vietnamkrieg, gegen die Raketenstationierung, für Abrüstungsinitiativen entstanden sind. Wenn man diese Bilder betrachtet, stellt man fest, dass viele davon nach wie vor erschreckend aktuell sind. Diese Sammlung wird (finanziert durch Spenden) weitergeführt und konnte in letzter Zeit durch einige aktuelle Werke von gegenwärtigen Künstlern ergänzt werden.
Die Sammlung wurde in den letzten Jahren erneut in einigen Städten gezeigt. Dabei ist man dazu übergegangen, KünstlerInnen aus der Gegenwart vorzustellen und ihre aktuellen Werke den historischen Arbeiten gegenüberzustellen (so z. B. bei Ausstellungen in Nürnberg und Berlin).
Genügend Gründe gibt es, diese Arbeit fortzusetzen. Denn noch immer werden neue Kriege geführt, noch immer herrscht atomare Bedrohung – aktuelle Geschehnisse beispielsweise in Japan und Libyen zeigen es. Dies alles lässt eine dauerhafte und rasche Beseitigung von Armut und Unterdrückung noch immer in weite Ferne rücken und noch nie wurden dauerhafte Lösungen durch militärische Eingriffe erreicht. Protest äußern und Widerstand leisten, tut weiterhin not.
Auch heute beziehen Kunstschaffende mit ihren Arbeiten eindeutig Stellung gegen inhumane Verhältnisse und die akute Bedrohung durch Krieg und Terror. Sie werden ihrer Verantwortung gerecht in ihrem Willen, sich für menschliche und friedliche Entwicklungen engagieren. Mit seiner Sammlung, mit Ausstellungen will der Verein dazu anzuregen, Antworten auf diese Fragen zu suchen, Engagement zu zeigen und Demokratie aktiv mitzugestalten. Darum werden zeitgenössische KünstlerInnen in die vom Verein konzipierten Ausstellungen eingeladen, sie spannen den Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart und den aktuellen Problemen.
Mit der Internetseite und deren "Galerie Engagierte Kunst der Gegenwart" bietet Kunst für Frieden ein Forum zur Präsentation zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler und deren Werke. Daneben bietet die Internetseite eine Übersicht über die Sammlung und über die Geschichte des Vereins, in der sich alle Interessierten gerne informieren können.
(Der Autor ist seit 1982 Mitglied der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V.)
Kunst für Frieden e. V.
c/o Hans Wallner,
St.-Joseph-Str. 7,
93059 Regensburg
Tel 0941-4602797
e-mail: regenturm@t-online.de
www.friedensatelier.de
Hans Wallner
CUBA LIBRE 2-2011