Am Sonntag dem 21. November 2010 findet in Havanna der Marathon MARABANA statt. Läufer aus aller Welt nehmen daran Teil. Ein einmaliges Erlebnis für alle Teilnehmenden, mitten durch die Altstadt und entlang am Meer, dem Malecón zu laufen. Havanna alleine ist schon eine Reise wert und in Verbindung mit dem MARABANA wird es unvergesslich.
Der Lauf führt durch die geschichtsträchtige Altstadt, vorbei am Capitolio, entlang am Malecón mit Blick auf den Atlantik, über den Platz der Revolution.
In Miami haben am Donnerstag mehrere tausend Menschen gegen die angebliche Unterdrückung der »Dissidenten« in Kuba demonstriert. Angeführt wurde der Marsch von der in Havanna geborenen Sängerin Gloria Estefan. Mit dabei in der Menge auch ein Mann, dessen Auslieferung Kuba und Venezuela seit Jahren fordern, weil er für ein Bombenanschlag auf ein kubanisches Verkehrsflugzeug 1976 verantwortlich ist, bei dem 73 Menschen ums Leben kamen: Luis Posada Carriles.
Im Jahr 2000 wurde er in Panama wegen der Planung eines Attentats auf den damaligen kubanischen Staatspräsidenten Fidel Castro verhaftet und im Jahr 2002 wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, krimineller Vereinigung, unerlaubten Besitzes von Sprengstoff und Dokumentenfälschung zu acht Jahren Haft verurteilt. Einer Bitte Washingtons nachkommend, wurde er aber bereits im Jahr 2004 von der panamesischen Präsidentin Mireya Moscoso am letzten Tag ihrer Amtszeit, unter Verstoß gegen geltendes panamaisches Recht, zusammen mit drei anderen verurteilten Personen begnadigt. Posada Carriles setzte sich umgehend mit gefälschten Papieren, die ihm die US-Botschaft in Panama ausgestellt hatte, nach Honduras ab, seine Komplizen nach Miami.
2005 konnte Posada Carriles dann ungehindert in die USA einreisen und sich dort frei bewegen. Erst nach einer Pressekonferenz wurde er am 17. Mai 2005 festgenommen, allerdings nur wegen eines Einreisevergehens. Auf Anordnung von Richterin Kathleen Cardone vom US-Bundesgericht in El Paso, Texas wurde Posada Carriles am 19. April 2007 unter Auflagen aus der Haft entlassen. Und nun zieht dieser Mörder gut gelaunt zusammen mit seinen Gesinnungsgenossen durch Miami, um für »Menschenrechte« zu demonstrieren. »Ich verteidige die Freiheit der USA und dort in Kuba«, sagte er gegenüber der britischen BBC, und auch der US-Propagandasender »Radio Martí« holte sich Statements ab.
Red Globe, 26. März 2010
Wieder freigegeben: Kuba-Blog "La Isla desconocida"
Berlin/Havanna. Vier Tage nach der Sperrung seines E-Mail-Kontos und seines Blogs (Internettagebuchs) durch das US-amerikanische Internetunternehmen Google Inc. konnte der kubanische Journalist und Publizist Enrique Ubieta am Mittwoch wieder auf beide Dienst zugreifen. Seine Kritik an dem Unternehmen hält er dennoch aufrecht. Der Versuch der politischen Zensur sei nicht ausgeräumt wurden, so Ubieta in Havanna.
Zuvor hatte ein Sprecher des Google-Konzerns für Lateinamerika, Daniel Helft, von der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires aus zu den Vorwürfen aus Havanna Stellung bezogen, die in der Kuba- und Bloggerszene zuvor international für Aufsehen gesorgt hatten.
Die Löschung des stark gelesenen politischen Blogs aus Kuba habe keine politischen Gründe gehabt, sondern sei "völlig automatisch" vonstatten gegangen, so Helft gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben des Unternehmensvertreters hatten automatische Programme Ubietas Blog mittels eines so genannten Spamfilters gesperrt, der unerwünschte Werbung im Internet unterbinden soll. Mitarbeiter, die eine politische Entscheidung hätten treffen können, seien nicht involviert gewesen.
Ubieta betreibt von Havanna aus die Seite "La Isla desconocida", ein politisches Internettagebuch, in dem er zuletzt die international negative Berichterstattung über Kuba kritisch kommentierte. Nach einigen entsprechenden Beiträgen waren sein Blog und sein E-Mail-Konto bei dem US-Konzern Google am Samstag nicht mehr zu erreichen.
In einer per E-Mail verbreiteten Nachricht, die auch amerika21.de vorliegt, zeigte sich Ubieta skeptisch. Eine solche technische Erklärung sei ihm auch in einer rückdatierten Mail automatisch weitergeleitet worden, nachdem sein Zugang wieder aktiviert wurde, so der Journalist, der die Erklärung des US-Unternehmens als "nicht überprüfbar" bezeichnete. Das Unternehmen habe zudem erst reagiert, als der Fall international für Aufsehen sorgte. Auf persönlichen Anfragen habe er keine Reaktion erhalten.
Harald Neuber, 31.3.2010
amerika21.de
CUBA LIBRE 2-2010