dass es durch terroristische Anschläge, die vom Boden der USA ausgingen, seit 1959 auf cubanischer Seite Tausende Tote und Verstümmelte gegeben hat?
dass Cuba Informanten in die USA eingeschleust hatte, die dort Gruppen fanatischer Exilkubaner infiltrierten, um das Heimatland rechtzeitig vor geplanten terroristischen Aktionen warnen zu können?
dass diese Warnungen auch Informationen über Anschläge auf die zivile Luftfahrt gegen verschiedene Fluggesellschaften beinhalteten, die Flüge nach Cuba durchführten?
dass der kolumbianische Nobelpreisträger für Literatur Gabriel Garcia Márquez im Weißen Haus empfangen wurde um dort Informationen über bevorstehende Terroranschläge übergeben hat?
dass daraufhin eine FBI-Delegation nach Cuba reiste und die cubanische Regierung ihr eine Fülle von Ermittlungsmaterial über diese terroristischen Gruppen übergab?
dass anschließend aber nicht die Mitglieder der Terrororganisationen verhaftet wurden, sondern die Cubaner, die die Informationen besorgt hatten?
dass fünf von ihnen in Miami der Prozess gemacht wurde, also ausgerechnet in der Stadt, in der sie nicht einen Hauch einer Chance auf ein faires Verfahren hatten?
dass alle vor Gericht der Spionage für schuldig befunden wurden und Gerardo Hernández Nordelo noch zusätzlich der Verschwörung zum Mord?
dass sie von einer voreingenommenen Richterin und eingeschüchterten Geschworenen in einer skandalösen Verhandlung zu insgesamt 4 mal Lebenslänglich plus 57 Jahre Zuchthaus verurteilt wurden?
dass die Fünf jetzt über elf Jahre in weit auseinanderliegenden Haftanstalten in den USA einsitzen, einer Vielzahl von Schikanen ausgesetzt sind und zwei von ihnen seit über 11 Jahren ihre Ehefrauen nicht sehen konnten, weil die USA diesen die Einreise verweigert?
dass jetzt ein Berufungsgericht in Atlanta offiziell festgestellt hat, dass die Fünf keinerlei geheime Informationen gesammelt hatten, deswegen auch keine Spione sein könnten?
dass anstatt sie freizulassen, ausgerechnet dieselbe Richterin in der gleichen hasserfüllten Atmosphäre von Miami mit einer neuen Urteilsfindung beauftragt wurde?
dass bei drei von ihnen das Strafmaß vermindert wurde – bei Fernando von 19 Jahren auf 17 Jahre und neuen Monate, bei Ramón von lebenslänglich auf 30 Jahre und bei Tony von lebenslänglich auf 21 Jahre.
dass zwei von ihnen wegen zu niedrigem bzw. zu hohem Strafmaß zur Revision erst gar nicht zugelassen wurden?
Fordern Sie mit uns von Präsident Obama ihre sofortige Freilassung
es waren Menschen, wie diese, die damals ein Attentat auf Ihren Vorgänger Ronald Reagan vereitelten, indem sie die US-Behörden davon informierten. Damals bedankte man sich freundlich. Wie Sie wissen, war dieser Präsident nicht gerade ein Freund Cubas, aber Cuba ist ein Land, das den Terrorismus ablehnt.
Damals nicht und auch nicht als Präsident Clinton die FBI-Delegation nach Havanna schickte, die dankend das umfangreiche Material über terroristische Aktivitäten der Gruppen im Süden Floridas in Empfang nahm, wurde gefragt, woher das Material stammte. Die US-Behörden hatten aus einleuchtenden Gründen nie etwas gegen die Bemühungen Cubas, sich vor Anschlägen zu schützen. Wie Sie selbst wissen, gibt es in Archiven des US-Kongresses umfangreiche Dokumente, einige freigegeben andere noch nicht, die über die schon 50jährige Geschichte des Terrors gegen Cuba Auskunft geben.
Sie wissen also sehr gut, Herr Präsident, dass das, was die Fünf getan haben, nicht das Geringste mit Spionagetätigkeit zu tun hat. Dazu brauchten Sie nicht erst das Urteil des Berufungsgerichts in Atlanta.
Auch was den Fall von Gerardo Hernández angeht, gibt es keine juristischen Probleme. Wie Sie wissen, wird ihm vorgeworfen, er habe den Abschuss der Flugzeuge von "Hermanos al Rescate" veranlasst, bei dem vier Menschen ums Leben kamen. Sie als intelligenter Mensch wissen natürlich, dass ein solcher Befehl nur von ganz oben kommen kann.
Wie inzwischen bekannt geworden ist, wussten ihre eigenen Leute in der Interessenvertretung von Cuba, die jedes Mal die Flugzeuge dieser Organisation über die Uferstraße Havannas und über ihre Köpfe fliegen sahen, dass die cubanische Regierung sich das nicht länger gefallen lassen konnte.
Wie dumm diese gegen Gerardo Hernández formulierte Anklage war, fiel auch dem US-Justizminister auf. Deswegen versuchte man im Mai 2001 mit einem Eilantrag der Staatsanwaltschaft die Rücknahme der Beschuldigungen zu veranlassen, weil dafür keinerlei Beweise vorlagen. Mann wollte sich nicht lächerlich machen. Tragischerweise kam der Antrag zu spät. Wie Sie sicherlich wissen, braucht man in Miami keine Beweise, um einen Cubaner schuldig zu sprechen.
Sie sehen, Präsident Obama, Sie können die Fünf mit ruhigem Gewissen frei lassen.
Was den Punkt Spionage angeht, hat das Gericht in Atlanta ganz klat formuliert, dass die Fünf keine geheimen Informationen gesammelt haben und deswegen auch keine Spione gewesen sein können.
Was die anklage des Mordes wegen des von der cubanischen Regierung veranlassten Abschusses des Flugzeugs anbetrifft, das wiederholt den cubanischen Luftraum verletzt und auf Warnungen nicht reagiert hat, sagen selbst Justizminister und Staatsanwaltschaft Ihres Landes, dass es für eine Schuld Gerardos keinerlei Beweise gebe.
Präsident Obama, lassen Sie die Fünf endlich frei!