Zum Tode von Juan Almeida Bosque

Juan Almeida Bosque Juan Almeida Bosque ist tot. Er ist ein Symbol der Revolution, einer der von Anfang an dabei war.
Beim Angriff auf die Moncada Kaserne, bei der Landung der "Granma", in der Sierra Maestra.
Er war es, der am 5.12.1956, als die übermüdete von Hunger und Durst geplagte "Granma" Besatzung im Zuckerrohrfeld bei Alegria de Pio von Batista-Soldaten umzingelt wurde, angesichts einer nahezu aussichtslosen Situation den legendären Satz sprach: „Hier ergibt sich niemand!“
"Hier ergibt sich niemand", dieser Satz von Almeida sollte noch ein halbes Jahrhundert später für die Cubaner, gebeutelt vom Zusammenbruch der Staaten Osteuropas und einer immer weiter sich verschärfenden US-Blockade der Wahlspruch bleiben.
Oder der Almeida auf dem bekannten Foto in der Sierra Maestra, als er neben dem Che steht, während Fidel mit einem Stöckchen den Plan für die nächste Schlacht in den Sand zeichnet.
Das sind Augenblicke, die den Menschen in Cuba, aber auch den Freunden Cubas auf der ganzen Welt immer in Erinnerung bleiben.
Juan Almeida Bosque war aber nicht nur ein Kommandant der Revolution, sondern auch ein bekannter Komponist und Dichter von 300 Liedern. Sein wohl berühmtestes Lied "Lupe", einer Mexikanerin gewidmet, die er im Exil in Mexiko kennen gelernt hatte, kam mit der „Granma“ in die Sierra und dort sangen es alle Kämpfer.

Dieses Lied wird man nie mehr hören können, ohne an Juan Almeida zu denken.
"Dass meine Erde mich ruft, um zu siegen oder zu sterben, vergiss mich nicht Lupita, erinnere dich an mich."
Juan Almeida Bosque stammt aus einer armen Familie mit 12 Kindern. Er ist immer der Mann aus dem Volk geblieben.
Wie Enrique Ubieta Gomez erzählt, hat er es genossen, an roten Ampeln seine Mitbürger einzusammeln, die dort auf eine Mitfahrgelegenheit warteten. Da aus Sicherheitsgründen die Fenster seines Autos verdunkelt waren, konnte man von außen nicht erkennen, wer außer dem Fahrer im Auto saß. Er freute sich immer, wenn seine überraschten Mitreisenden ihn als einen der Passagiere erkannten.

Wir trauern mit den Menschen in Cuba. Wir alle haben einen beispielhaften Revolutionär, einen unermüdlichen Kämpfer verloren, der immer bescheiden geblieben ist.
Juan Almeida Bosque ist 82 Jahre alt geworden. Er hat die Augen geschlossen, weil das Teil des Menschseins ist und er verdient, so ein junger cubanischer Repentist* "Tausende von Ovationen und keine Schweigeminute...".

(*„Repentistas“ sind Sänger, die zu Gitarrenbegleitung spontan Liedertexte zu aktuellen Themen erdichten.)

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba
Renate Fausten




Juan Almeida Bosque - Presente !

Juan Almeida Bosque
Er war einer der führenden Comandantes der cubanischen Revolution und gehörte jahrzehntelang zu den großen politischen Persönlichkeiten der Insel.


Geboren am 17. Februar 1927 in einer einfachen afrocubanischen Familie schloss er sich nach dem Staatsstreich Fulgencio Batistas vom 10. März 1952 den Rebellen um Fidel Castro an, war am 26. Juli 1953 am Sturm auf die Moncada beteiligt, den er überlebte und der ihn in Gefängnishaft brachte. Anschließend gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Bewegung 26. Juli M-26-7. Als Mitglied der Granma-Expedition war er von BEginn an führend am Rebellionskrieg beteiligt, wurde 1958 zum Comandante befördert, im Gefecht um die Garnison El Uvero durch einen Schuss in die Brust schwer verletzt und befehligte die Dritte Front der Revolutionstruppen im östlichen Teil der Sierra Maestra nahe Santiago de Cuba. An dem Kampf um die Heimat gegen die Invasoren bei Playa Girón (1961) beteiligte er sich ebeso in den ersten Reihen wie vei internationalistischen Missionen. Seit Gründung der PCC war er deren Mitglied. Zudem profilierte er sich als Dichter und Komponist von über 300 Liedern.

Fidel Castro geht in dem Buch "Mein Leben" (Im Original: "Cien horas con Fidel"), Interviews mit Ignacio Ramonet, mehrmals auf diese große Persönlichkeit ein und charakterisiert ihn u.a. wie folgt: "Raúl (...), Juan Almeida, (...), Ramíro Valdés (...) Guillermo García (...) - all jene Kommandeure der Revolution, all jene wertvollen Menschen von denen die überlebt haben, die bei der Moncada dabei waren, auf der Granma, in der Sierra und die die entscheidenden Zeiten erlebt haben, ohne jemals zu wanken." (S.629)
Gemäß der Losung Fidels "Revolutionäre gehen nicht in Rente" übte er bis zuletzt mehrere führende Funktionen aus - Vizepräsident des Staatsrates, Abgeordneter der Nationalversammlung, Mitglied des Politbüros der PCC und Präsident des Veteranenverbandes "Vereinigung von Kämpfern der Cubanischen Revolution".
Am 11. September 2009 verstarb der Comandante der Revolution Juan Almeida Bosque 82jährig in La Habana. Die cubanische Revolutionsregierung rief die Staatstrauer aus und mehrere zehntausen Menschen haben in Santiago de Cuba dem Comandante Juan Almeida Bosque das letzte Geleit gegeben. Er wurde im Mausoleum für die Helden und Märtyrer der 3. Guerillafront beigesetzt.
Wir, die Freundinnen und Freunde Cubas in der Welt, trauern mit den Menschen Cubas um einen vorbildlichen Revolutionär und großen Kämpfer für eine neue Welt - ohne Ausbeutung, Rassismus und Krieg.
In seiner Reflexion vom 13. September schreibt sein langjähriger Kampfgefährte und Comandante en Jefe Fidel Castro u.a.: "Sagen wir nicht: Almeida ist verstorben. Er ist heute gegenwärtiger denn je".

Logo CUBA LIBRE Heinz W. Hammer

CUBA LIBRE 4-2009