Havanna, mi amor
Filmrezension

DVD, Laufzeit Hauptfilm 80 min. Spanisch mit Untertiteln (D, F, E, Port.)
Buch, Regie, Montage: Uli Gaulke
Vertrieb durch: Flying Moon Filmproduktion

Cubanisches Leben reduziert auf die Probleme mit dem Fernseher. Der – so wird suggeriert – die einzige Freude oder Abwechslung im Alltag ist. Der Alltag wird dann entsprechend trübe geschildert: Kein Wasser, Häuser von denen der Putz blättert, .... und dann ist auch noch der Fernseher dauernd kaputt!

Dass der Alltag in den Paarbeziehungen auch nicht immer rosig ist, während gebannt die Dramen in den Telenovelas verfolgt werden, das hat man nach wenigen Minuten schon gelernt.

Die Jugend hat angeblich nichts zu tun, deswegen muss sie sich betrinken. Überhaupt, so die Worte einer der Hauptdarstellerinnen, "flüchten in Cuba alle in den Rum" vor jeglicher Art von Problemen. Dass man Schwierigkeiten hat, den Kühlschrank zu füllen, ist übrigens Schuld "des Systems" – ohne dass System oder Schuld konkret benannt werden. Das ist auch sicherlich überflüssig, wenn es lediglich darum geht, stereotype Vorurteile mit einer Pseudo-Dokumentation ein weiteres Mal zu bestätigen.

In den deutschen Untertiteln wird die vorgebliche Tristesse, der Negativtouch des cubanischen Alltagslebens noch ein bisschen mehr betont. So wird aus einem anerkennenden "bastante bueno" (recht gut), dann eben ein abwertendes "gar nicht mal so schlecht".
Gar nicht mal so schlecht an dem Film ist die Musik, melancholische Liebeslieder aus Cuba, aber die könnte man sich auch auf CD anhören.

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CUBA LIBRE 4-2009