Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba – Regionalgruppe Essen: 1. Mai 2009

Interkulturelles Kulturfest in der Zeche Carl - 1. Mai 2009

Interkulturelles Kulturfest in der Zeche Carl
Solidaritätskomitee hat das internationale Kulturfest gegen viele Widerstände durchgesetzt

Das Internationale Kulturfest am 1. Mai in der Zeche Carl in der Ruhrmetropole Essen ist eine Institution. 2009 wurde es zum 30. Mal gefeiert – allerdings unter komplizierten Bedingungen. Im Mai 2008 wurde bekannt, dass eine Insolvenz dieses, eines der ältesten soziokulturellen Zentren der BRD bevorstand und dann auch vollzogen wurde. Die Arbeitsplätze von über 80 Kolleginnen und Kollegen wurden vernichtet, die bude solle komplett platt gemacht werden.

Auf Initiative der FG Essen bildete sich im Sommer 2008 ein Solidaritätskomitee, das gemeinsam mit der Belegschaftsinitiative im Wochentakt zahlreiche öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, Demonstrationen und Feste organisierte. Dieser öffentliche Druck, der von den örtlichen Medien wohlwollend begleitet wurde, führte dazu, dass die CDU/Grüne Stadtregierung nicht umhin kam, mit den Initiatoren zu verhandeln und letztlich die Zeche bis heute nicht sang- und klanglos absaufen zu lassen.

Zwar konnte der Personalkahlschlag nicht verhindert werden, doch ein Neuanfang wurde seitens des OB garantiert und ein Trägerverein mit der Entwicklung tragfähiger Konzepte betraut. Für das traditionelle Internationale Kulturfest war darin zunächst kein Platz vorgesehen. Daher bildeten über 20 beteiligte Gruppen für diesen Zweck einen eigenen Verein – und es wurde ein voller Erfolg, obwohl im Unterschied zu den Vorjahren auf die hauptamtlichen Zeche Carl-Profis verzichtet werden musste.


Das Fest bewährte sich als größte Essener Veranstaltung am 1. Mai. Es haben mehrere tausend Leute teilgenommen, darunter über die Hälfte Jugendliche. Die Stimmung war – je nach Anlass – konzentriert und engagiert bei den politischen Programm- und Kulturbeiträgen (grandios: Kai Degenhardt!) sowie fröhlich und ausgelassen, aber durchweg friedlich bei den jungen Musikgruppen. Ausführliche und durchweg wohlwollende Presseberichte waren die Folge.

Der Stand der FG Essen bei diesem 30. Fest, an dem schwerpunktmäßig über den Kampf für die Befreiung der Miami 5 sowie die Fiesta Moncada am 25. Juli informiert, aber auch an der separaten Bar Cocktails angeboten wurden, fand regen Zuspruch.

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CUBA LIBRE 3-2009