Glückwünsche zum internationalen Frauentag auch im Namen seines Bruders Fidel und der
kommunistischen Partei Cubas hat Präsident Raúl Castro den cubanischen Frauen am 8. März
auf ihrem Kongress in Havanna ausgesprochen.
Das cubanische Staatsoberhaupt nahm an der Abschlusssitzung des Kongresses der Cubanischen
Frauenföderation (FMC) in Havannas Kongresszentrum teil.
In einem kurzen Beitrag betonte Raúl Castro die Notwendigkeit dass Frauen mehr Führungspositionen
in der cubanischen Wirtschaft und Politik sowie im sozialen Leben einnehmen sollten. Er sagte, dass Frauen
von früher Jugend an immer reifer sind als Männer. Sie verstehen Managementzusammenhänge
besser als Männer und sind recht stark.
Jenes Märchen, das behauptet, Männer würden Frauen nicht folgen, ist nicht wahr, sagte
Raúl lächelnd unter dem Beifall von 900 Frauen, die an der Sitzung teilnahmen.
Im Rahmen dieser Abschlusszeremonie wurde Yolanda Ferrer als Generalsekretärin der Cubanischen
Frauenföderation (FMC) bestätigt. Sie verlas auch die Abschlusserklärung.
Die Abschlussrede wurde gehalten von dem cubanischen Vizepräsidenten José Ramon Machado Ventura.
Ein Vorschlag zur Reformierung des cubanischen Familiengesetzbuches stannd während des 8. FMC
Kongresses im Mittelpunkt des Interesses.
Mariela Castro, Direktorin des Cubanischen Zentrums für Sexualerziehung betonte, dass verstanden
werden muss, dass das derzeitige Dokument, das seit 30 Jahren in Kraft ist – mit einigen Modifikationen,
die in den letzten 10 Jahren verabschiedet worden sind – Gegenstand von Untersuchungen war, mit dem Ziel,
es entsprechend der aktuellen Realität zu aktualisieren.
Der noch zu beschließende Gesetzesentwurf betone die Solidarität und soziale Gerechtigkeit
unter allen Menschen, ohne geschlechterbezogene Unterscheidung, sagte Mariela Castro, als sie
erläuterte, dass das Ziel die Demokratisierung der Beziehungen zwischen Männern und Frauen im
familiären Umfeld ist und die Modifizierung von historisch vererbten Verhaltensmustern.
Mariela Castro sprach auch über die Notwendigkeit, in der cubanischen Gesellschaft jegliche
Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Vorlieben zu eliminieren und sie fügte hinzu,
dass das neu überarbeitete Gesetz festschreibt, dass Männer und Frauen gleich behandelt werden,
ohne geschlechtsspezifische Unterscheidungen.
Der neue Gesetzentwurf, zu dem verschiedene cubanische Rechtsanwältinnen während der
Abschlusssitzung ihre Ansichten vorgetragen hatten, begünstigt eine umfassendere soziale Einbeziehung
und Vielfalt und zielt insbesondere darauf ab, eine wirksamere Durchführung von Familiengerichtsverfahren
zu erreichen, insbesondere bei Entscheidungen, die Fälle von Gewalt gegen Frauen betreffen.
Ich habe einen Traum, sagt eine cubanische Bäuerin und Delegierte zum Frauenkongress.
Caridad Carmona ist eine cubanische Landarbeiterin aus der westlichen Provinz Pinar del Rio. Sie sagt, ihr
Traum ist es, die Verbreitung des großartigen Enthusiasmus zu sehen, der von den Bauern gezeigt
wurde, als sie den Landwirtschaftssektor wieder auf die Beine brachten, nachdem im letzten Jahr die
Hurrikane über ihr Territorium gezogen waren.
Caridad, die in ihrer Heimatgemeinde Sandino als "La madrina" (Patin) bekannt ist, berichtete
über ihre tägliche Arbeit in der Farm-Kooperative, deren zweite Vorsitzende sie ist. Wie es den
Kooperativen-Mitgliedern gelang, die Produktion von Tabakblättern, Tomaten, Milch und anderen
Produkten nach den verwüstenden Hurrikanen wieder zu steigern. Sie betonte, wie wichtig es ist, auf
die Frauen und ihren Enthusiasmus zu zählen, um weiterhin voranzukommen.
Caridad, die auch FMC Vorsitzende in ihrer Gemeinde ist, unterstrich die Notwendigkeit, die Ökonomie
des Landes voranzubringen, indem das Land bearbeitet wird, da der landwirtschaftliche Sektor ein Defizit
an weiblichen Arbeitskräften aufweist.
Sie selbst schildert ihre Bindung an die ländliche Umgebung, die sie von ihren Eltern übernommen
hat und nun an ihre Kinder weitergeben will.
CUBA LIBRE 2-2009