Chroniken aus einer besseren Welt (10)
Diesen Satz sagte der Kommandant Fidel Castro heute vor genau 50 Jahren, als die Siegeskarawane in Havanna einzog. Es begann die harte Aufgabe, eine eigene Revolution zu schaffen, aufzubauen und zu verteidigen, gewonnen mit Flüssen von Liebe, Menschlichkeit, Würde und Opfer.
Die kommenden Generationen werden rückwärts schauen und werden Beispiele haben, denen zu folgen sich lohnt. Von ihnen wird es abhängen, sie weiterzuführen und zu verbessern. Sie werden ein Land sehen, dass sich verteidigte, aber nie angriff. Sie werden Respekt und nicht Zerstörung der Rechte der Personen sehen. Sie werden mit Sicherheit sagen können, dass Cuba, obwohl in schwierigeren Umständen, in den härtesten Einsamkeiten, weiterhin die Stimme erhob für Gerechtigkeit, für die Bescheidensten auf dieser Erde …
Es ist schon bekannt, dass Lateinamerika und die Karibik in eine neue qualitative Phase ihrer Geschichte eingetreten sind. Dass es heute eine echte Integration gibt, gegründet auf der Kooperation, einem gemeinsamen Streben, sich von den Ketten der Ausplünderung zu befreien, den vielfältigen Mechanismen, die unsere Nationen unterwerfen und ihnen untersagen, auf eigenen Füßen zu stehen. Dass die Einheit sich verbreitert, die Übereinstimmungen und gemeinsamen Kriterien, um einer Krise zu begegnen, die andere verursachten und nutznießen. Dass äußerst wichtige Entwicklungsprojekte ausgeführt werden und dass unsere Regierungen auf die wiederholte und massive Unterstützung ihrer Völker zählen.
Wir haben also Gründe ernsthaft optimistisch zu sein. Es hat sich bestätigt, was Präsident Chávez sagte: "Entweder wir vereinen uns oder wir gehen unter."
Aber was kann unsere Region bezüglich der Zukunft jenseits unserer Grenzen denken?
Was ist die Botschaft, die die katastrophale Regierung der Neokonservativen angeführt von Bush, dem Süden sendet? Gleichermaßen wie die alten Kolonialisten bereiten sie ihren Rückzug vor, indem sie neue Wunden öffnen, neue Kriege beginnen, neue unkontrollierte Szenarien schaffen, Völkermord begehen, Methoden der Ausrottung anwenden, die die menschliche Spezies nur beschämen können.
Der Appell, der Aufruf des Präsidenten Hugo Chávez an das israelische Volk, dass es den Völkermord, den seine Regierung in Palästina begeht, verhindern soll, spiegelt das Gefühl von Millionen Lateinamerikanern wider. Er spiegelt die Position der Blockfreien Länder wider, die die absolute Mehrheit der Nationen der Welt bilden. In unseren Ländern demonstrieren jeden Tag die Menschen auf den Straßen, mit Entschlossenheit, mit Entsetzen angesichts des durch die Vorposten des Imperiums in Gaza ausgelösten Horrors.
Ich wollte dies Chronik betiteln: "Der Geruch der toten palästinensischen Kinder kommt nicht in den Norden". Aber aus Respekt vor diesen ausgelöschten Leben, diesen vor Hunger, Durst und Angst ausgemergelten Gesichtern habe ich es unterlassen. Aber auch, weil ich weiß, dass es trotz der schwachen oder gar keinen Antwort der Regierungen, Gruppen und Personen gibt, die gegen diesen Menschenrechtsverbrechen demonstrieren.
Auch möchte ich sagen, dass sich immer irgendein Grund finden lassen kann, nichts zu tun und Komplize der Straflosigkeit zu sein.
Gegen Ende des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts – des Jahrhunderts des Hirns, der Neurowissenschaften, der Ökologie und der Bewusstwerdung der ernsten Gefahren, die uns alle bedrohen – haben der alte Brecht wie auch der alte Marx wieder Recht.
Maria Rojas
Havanna, Januar 2009
CUBA LIBRE 2-2009