Kaleidoskop der Solidarität

Strenge Hygienevorschriften in Cuba nach den Überschwemmungen


In der östlichen cubanischen Provinz Granma haben die Gesundheitsbehörden strenge Vorschriften bezüglich Hygiene und Gesundheitsvorsorge veröffentlicht, um den Ausbruch von Epidemien nach den Überflutungen durch Hurrikan Ike zu verhindern.

Es gibt Vorschriften zur Beseitigung von Schutt und die Tierbestattung oder -verbrennung von toten Tieren in all den Bereichen die durch den Regen oder das Hochwasser von Flüssen überschwemmt waren.

Die größten Anstrengungen sind in der Gemeinde Rio Cauto notwendig, wo der Salado Fluss über die Ufer getreten war und ein Ablassen von Wasser aus dem Cauto del Paso Wasserspeicher zu schweren Überflutungen führte.

Unmittelbar nachdem sich die Wassermassen schrittweise zurückgezogen hatten, wurden in diesem Gebiet Insektizide versprüht, um das Auftreten der Aedes Aegyti Moskitos zu verhindern, die das Dengue Fieber verbreitet.

Außerdem werden Nagetier-Kontrollen in Schulen, Gesundheitszentren, Verkaufsstellen, öffentlichen Einrichtungen und Häusern durchgeführt.

Experten für Gesundheitsvorsorge haben mit Unterstützung von Gesellschaft und Massenorganisationen (CDR, FMC etc.) ihre regulären Epidemie-Vorsorge-Kampagnen intensiviert.

Elektrische Versorgung auf Cuba schnellstmöglich wiederhergestellt


Bereits am Mittag des 16. September war die cubanische Elektrizitätsversorgung zu 88% wieder hergestellt. Ricardo Gonzalez, Repräsentant des Eletrizitätsversorgungsbetriebes erläuterte im Cubanischen Fernsehen, dass dies möglich war durch Generator-Mikro-Systeme, montiert auf Anhängern und die Arbeit der Brigaden, die die Hochspannungsleitungen reparierten.

Entscheidend war auch, dass bereits vor Jahren mit Reparaturen an den Versorgungsleitungen begonnen worden war, dabei wurden allein 1.040 Leitungsmasten ausgetauscht, die sich in schlechtem zustand befanden.

Die Gebiete, in denen es die größten Schwierigkeiten gab, sind in Las Tunas, Holguin und Camagüey sowie zu einem Teil auch in Pinar del Rio und der Isla de la Juventud.

Teams von Elektrofachkräften aus Havanna und Mantanzas unterstützten die lokalen Kräfte in der Provinz Camagüey, während Brigaden aus Sancti Spiritus und Granma die Arbeiten in Holguin unterstützten.


Vietnam unter den Ersten


Aus Vietnam kamen bereits kurz nach dem Bekanntwerden der Verwüstungen durch Gustav und Ike die ersten Hilfsangebote zur Lieferung von humanitärer Hilfe in Form von Nahrungsmitteln.

Solidarität aus Bolivien


Mitglieder des Komitees der Verwandten bolivianischer StudentInnen, die in Cuba studieren, drückten der Insel ihre Solidarität nach den Wirbelstürmen aus. Luis Fajardo, ein Sprecher, kündigte eine Spende an, die zur Zeit gesammelt wird, und die in Havanna übergeben werden soll, um die Schäden und Verluste zu lindern.

Rosario Gremier, Mutter eines der Studenten sprach Cubas Regierung Anerkennung aus für deren Anstrengungen, die ausländischen StudentInnen zu schützen, während beide Stürme die Insel der Jugend überquerten – eine der am härtesten betroffenen Regionen.
Eltern der StudentInnen unterzeichneten auch ein Dankschreiben Boliviens für die Arbeit, die eine cubanische Brigade von internationalistischen Ärzten in ihrem Land geleistet haben.

Hilfe aus Russland


In Kuba trafen bereits nach den Zerstörungen durch "Gustav" zwei russische Flugzeuge mit Hilfsgütern ein.

Der russische Präsident Dmitri Medwedew habe seinen kubanischen Kollegen Raúl Castro vorab telefonisch informiert, dass an Bord der Maschinen insbesondere Zelte, Feldbetten und Decken zur Versorgung der Obdachlosen sowie Baumaterialien seien, berichtet die kommunistische Parteizeitung "Granma".

Beim Durchzug von "Gustav" mit Windgeschwindigkeiten in Hurrikan-Stärke waren im Westen Kubas mehr als 100.000 Gebäude beschädigt oder zerstört worden. Mehrere Dutzend Menschen wurden verletzt.

Präsident Angolas schickt Solidaritätsbotschaft an Raúl Castro


José Eduardo Dos Santos sandte seinem Amtskollegen anlässlich der Verwüstungen, die in Cuba von den beiden Hurricans angerichtet wurden eine Solidaritätsbotschaft, die vom Angolanischen Minister für Öffentliches Bauwesen und Stadtplanung Francisco Higinio Cameiro übergeben wurde.

Raúl Castro dankte Lopes Cameiro für den wichtigen Beitrag, den die angolanische Regierung bereits für die landesweit unternommenen Anstrengungen zur Überwindung der Hurricanschäden geleistet hatte.

An dem Treffen nahmen sowohl der angolanische Botschafter in Cuba, Antonio Condesse de Cavalho, wie auch die Generäle der cubanischen Armee, Julio Casas Regueiro und Leopoldo Cintra Frias teil.

Jamaica schickt Hilfsgüter für Hurrican-Opfer nach Cuba


Nahrungsmittel, Trinkwasser, Matratzen und mehr wurden von der jamaikanischen Regierung mit einem Schiff ihrer Küstenwache nach Santiago de Cuba geschickt, um den Hurrican-Opfern zu helfen. Die Fracht, die im Hafen von Santiago entladen wurde, umfasse auch Spenden von verschiedenen Unternehmen und anderen jamaikanischen Organen und Organisationen.

Viele Spezialisten aus der Behörde für Katastrophenschutz und -einsatz Jamaicas übergaben die Spenden und trafen sich zu einem Austausch von Informationen und Erfahrungen im Umgang mit den regionalen Katastrophenfällen mit cubanischen BehördenvertreterInnen. Paul Wright, Kapitän des jamaicanischen Schiffes: "Es ist für uns eine große Ehre zu helfen. Auch Jamaica hat unter dem Wirbelsturm Gustav gelitten, der riesige materielle Schäden hinterlassen hat. Trotzdem fühlen wir uns verpflichtet, Cuba und Haiti zu helfen, denn es sind zwei Schwester-Nationen."

Trainingskurse für den Hausbau


Teil der cubanischen Wiederaufbau-Strategie nach den Wirbelstürmen werden Trainingsworkshops zu Themen des Häuserbaus sein, die all jenen offen stehen, die Häuser reparieren oder neu aufbauen wollen/müssen. Damit soll die Geschwindigkeit gesteigert werden, in der die schlimmsten Schäden dieser Hurrican-Periode beseitigt werden.

Der stellvertretende Bauminister, Reisvel Rosquete Hernandez, betonte, dass eine Massenbewegung notwendig sein wird, um sich von den Verwüstungen zu erholen, nachdem nahezu eine halbe Million Häuser von den Hurricans zerstört oder beschädigt wurden.

Die Kurse sind auch geplant für Instandsetzungsbrigaden und die Hurrican-Betroffenen selbst.

Rosquet erläuterte, dass Arbeitskräfte und Materialien, die für das Wiederaufbauprogramm zur Verfügung stehen, von allen Organisationen in Cuba, die in irgendeiner Weise in die Aufbau- und Erhaltungsaufgaben involviert sind, zahlenmäßig festgestellt werden.

Bauten, die vor den Hurricans geplant waren, werden wieder aufgenommen, ebenso die Arbeit an touristischen Einrichtungen, die vor Beginn der Hochsaison fertig sein sollen.

Bekannte Persönlichkeiten aus aller Welt fordern Ende der Blockade


Kaum eine Woche nachdem eine Gruppe cubanischer KünstlerInnen und SchriftstellerInnen einen Aufruf mit dem Titel "An der Seite Cubas – heute!" herausgab, der die USA auffordert, die Wirtschaftsblockade Cubas zu beenden, haben ihn schon 4.000 Intellektuelle und Persönlichkeiten aus 71 Ländern unterstützt.

Gerade angesichts der verheerenden Auswirkungen der beiden Hurricans forderten die Unterzeichnenden das sofortige Ende der fast 50 Jahre andauernden ökonomischen, finanziellen und Handels-Blockade der USA gegen Cuba. Gleichzeitig rufen sie auf zu weltweiten Solidaritätsaktionen mit dem caribischen Land.

Unter den Unterzeichnern des Aufrufs sind beispielsweise der franco-spanische Sänger und Liedermacher Manu Chao und der französische Bühnenautor Jean Marie Binache.

Ebenfalls unterzeichnet haben die Friedensnobelpreisträgerin aus Guatemala Rigoberta Menchu und der argentinische Schriftsteller Juan Gelman. Weiterhin haben sich der französische Journalist Ignacio Ramonet, der brasilianische Filmemacher Walter Salles, der chilenische Jurist Juan Guzman und der weltberühmte griechische Komponist Mikis Theodorakis angeschlossen.

StudentInnen aus über 40 Ländern helfen


StudentInnen aus mehr als 40 Nationen die gegenwärtig in verschiedenen Schulen in der Provinz Camagüey studieren und leben, beteiligen sich an den Wiederaufbauarbeiten nach dem zerstörerischen Durchzug von Ike.

Die Gruppe hilft bei den Aufräumarbeiten an Straßen und in der Landwirtschaft und bei der Reparatur von öffentlichen Gebäuden, inclusive der Universität von Camagüey, der Pädagogischen Hochschule und des Instituts für Medizinische Wissenschaften Carlos Juan Finley.

Die Zusammenarbeit dieser zukünftigen Ärzte und Ärztinnen mit Polikliniken und Hospitälern, die derzeit in Camagüey ausgebildet werden, ist ein weiterer Teil der Unterstützungsmöglichkeiten, die sie jetzt freudig leisten, damit sich ihr Gastland wieder erholt.

Als der Wirbelsturm durch die Provinz tobte, waren alle auswärtigen StudentInnen sicher in Schutzräumen untergebracht worden.

Regierung von Suriname spendet 125.000 Dollar


Als Beitrag zu den cubanischen Anstrengungen, die Folgen der beiden Hurricans zu beseitigen, hat die Außenministerin Surinams, Lygia Kraag-Keteldjjk, im namen des Staatspräsidenten Ronald R. Venetiaan diese Zusage bei einem Treffen dem cubanischen Botschafter in Suriname, Andreas Gonzalez Garrido gegeben.

Die Ministerin sprach ihre Anteilnahme an den riesigen Schäden und dem Verlust von 7 Menschenleben aus. Obwohl Suriname ein armes Land sei, möchte es das cubanische Volk mit einem bescheidenen Beitrag unterstützen, so Frau Kraag-Keteldjjk.

Der cubanische Botschafter dankte der surinamischen Regierung herzlich für diese solidarische Geste, mit der sich das südamerikanische Land in die Unterstützungsbewegung für Cuba in dieser kritischen Situation eingereiht hat.

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CUBA LIBRE 4-2008