Cuba ist nach Angaben eines Regierungsmitglieds bereit, die bestehenden Internet-Beschränkungen zu lockern. Dies werde aber durch das seit Jahren geltende US-Embargo verhindert, erklärte der stellvertretende Minister für Telekommunikation, Boris Moreno. Ihm zufolge mache sich Cuba keine "Sorgen, wenn sich die Bürger von zu Hause mit dem Internet verbinden."
Technische Probleme machten es aber notwendig, dass sich Cuba darauf konzentriere, die für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes wesentlichen Verbindungen zu erhalten, erklärte er unter Bezug auf das landeseigene Netzwerk. Wegen des US-Embargos könne Cuba nicht die nahe gelegenen USA zur Anbindung an das Internet nutzen. Statt dessen bestehen nur einige wenige Satellitenverbindungen über Länder wie Italien oder Kanada. Genutzt werden können diese Verbindungen nur von Regierungsarbeitern und Wissenschaftlern.
Für die meisten Menschen auf Cuba ist das Internet hingegen verschlossen. Die Blockade ist deutlich stärker als in Ländern wie China oder Saudi-Arabien. Hinzu kommt, dass die Menschen bis vor wenigen Wochen gar keine Computer für den heimischen Gebrauch kaufen konnten. Dass sich das jetzt ändert, gehört zu den Reformen, die der neue Staatschef Raúl Castro einführte, nachdem er im Februar seinen älteren Bruder Fidel Castro abgelöst hatte.
Moreno zufolge hoffe Cuba in den nächsten beiden Jahren Anschluss an das Glasfasernetz in Venezuela zu finden.
CL
CUBA LIBRE 3-2008