Tonträgerindustrie und Vermittlung von Livemusik in Kuba

Populäre Musik im Kontext ökonomischer Organisationsformen und kulturpolitischer Ideologien

Mambo, Rumba, Son und andere kubanische Musikformen zählen international zu den bedeutenden Inspirationsquellen populärer Musik. Dem liegt historisch die Ausbildung bestimmter Organisationsweisen der Musikproduktion und -vermittlung zugrunde, die in Kuba oft selbst Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzungen waren. Das Buch beschäftigt sich mit den in diesem Bereich der Tonträgerproduktion und der Organisation von Livemusik. Schwerpunkt sind die Umgestaltung des Musikbetriebs nach der Revolution von 1959 und die Transformationsprozesse der jüngeren Vergangenheit.

Inhaltsübersicht

Die für das Verständnis der angesprochenen Organisationsstrukturen notwendigen Fakten werden in den beiden zentralen Kapiteln der Arbeit (Kap. III: Vermittlung von Livemusik, Kap. IV: die Entwicklung der Tonträgerindustrie auf Kuba) systematisch zusammengetragen und darüber hinaus auf ihre Auswirkungen hinsichtlich der kulturellen und klanglichen Aspekte der Musikentwicklung überprüft. Die theoretische Grundlage hierfür bildet die in der Einleitung vorgenommene Bestimmung des sozialen Charakters von Musik, die einerseits ihre Funktion als Medium sozialer Auseinandersetzungen und andererseits ihre Verwirklichung auf der Grundlage gesellschaftlich etablierter Organisationsformen hervorhebt. Dieser Ansatz wird im Schlusskapitel mit direktem Bezug auf die Besonderheiten des kubanischen Musiklebens wieder aufgegriffen.

Das Buch enthält zudem ausführliche Überblicksdarstellungen zur Entwicklung der populären Musik seit 1959 (Kap. I.) sowie zur postrevolutionären Kulturpolitik (Kap. II.). Das zusammengetragene Material beruht neben intensiver Quellenforschung zu einem Gutteil auf Recherchen und Interviews vor Ort, was zur Einbringung zahlreicher neuer bzw. aktualisierter Informationen führte. Im Anhang finden sich neben den Quellenangaben auch die Originaltexte der vom Verfasser übersetzten Zitate, ein Glossar verwendeter Fachbegriffe sowie umfangreiche biographische und stilistische Angaben zu den im Text genannten Musikern und Musikgruppen.

Der Autor

Cornelius Schlicke, geboren 1970, studierte Musikwissenschaft und Spanisch an der Humboldt-Universität zu Berlin. Aktuell ist er als selbständiger Publizist und als Leiter musik- und medienpädagogischer Projekte tätig.

Populäre Musik im Kontext ökonomischer Organisationsformen und kulturpolitischer Ideologien
Autor: Cornelius Schlicke
Reihe: Populäre Musik und Jazz in der Forschung
Bd. 13, 2007, 528 S. 39,90 EUR, br., ISBN 978-3-8258-0240-0
Zugl.: Berlin, Humboldt-Universität, Diss., 2005
Bestellmöglichkeit: http://www.lit-verlag.de/isbn/3-8258-0240-0


CUBA LIBRE


CUBA LIBRE 4-2007