Präsident George W. Bushs Auswahl für den höchsten Posten in der Latein-Amerika-Politik, Otto Reich, könnte auf starke Opposition der Demokraten stoßen.
Mr. Reich, war vor ca. 20 Jahren an einem Geheimprogramm der Reagan-Regierung beteiligt, das in den USA öffentliche Unterstützung für die Anti-Sandinista-Rebellen, Contras genannt, erzeugen sollte.
Mr. Reich kam als 15jähriger aus Cuba in die USA. Er ist seit sechs Jahren Lobbyist, wobei einer seiner wichtigsten Klienten Bacardí-Martini USA ist, sie haben ihm mehr als $ 600.000 bezahlt. Mr. Reich spielte eine Rolle bei der Abfassung des Helms-Burton-Gesetzes, welches das Embargo gegen Cuba noch fester schraubte. Das Gesetz hat Klauseln, die Bacardí Vorteile bieten, indem es Klagen gegen ausländische Firmen zulässt, die Bacardís Konkurrenten sind und in Cuba Geschäfte führen.
Die Ernennung von Mr. Reich wird sowohl von Gouverneur Jeb Bush in Florida wie von Karl Rove, Hauptberater von Präsident Bush, unterstützt.
Zwei wichtige Demokraten im Außenpolitikkomitee des Senats äußerten Bedenken über Mr. Reich.
"Unter diesen Umständen glaube ich nicht, dass Reich in dieser kritischen Zeit die richtige Person für diese Stelle ist", sagte Senator Christopher Dodd von Cooneticut. "Es ist eine wichtige Stelle, die diplomatische und politische Fähigkeiten verlangen wird, um die Unterstützung beider Parteien für die USA-Politik in dieser Hemisphäre beizubehalten".
Senator John Kerry von Massachusetts sagte, Mr. Reich würde einige "ernsthafte Fragen" über seine Rolle in Mittelamerika während der Reagan-Jahre beantworten müssen.
Wayne Smith, ein Assistenzprofessor für Lateinamerikanistik an der Johns-Hopkins-Universität und früherer Chef der US-Interessen-Sektion in Havanna, der das Liberalisieren der Beziehungen mit Cuba wünscht, sagte: "Wenn Bush versucht, die Hardliner der Cubano-Amerikaner in Südflorida zu beschwichtigen, indem er Otto Reich ernennt, dann wird er sich in Gegensatz zu den Kernkräften der Republikanischen Partei setzen – Farmern und Firmen – die Handel mit Cuba eröffnen wollen."
Quelle: International Herald Tribune
CUBA LIBRE 2-2001