Schon Anfang der 80er Jahre entstand auf ca. 4.000 Quadratmetern das "Zentrum für Biotechnologie und Gentechnik'" in dem heute Forschung, Lehre, Produktion und Verkauf über 1.000 Menschen arbeiten, allein 700 davon als hochqualifizierte WissenschaftlerInnen. Seither haben die CubanerInnen nicht aufgehört, die Welt mit ihren Erfolgen auf diesem Gebiet zu verblüffen und bis in den fernen Osten Exportbeziehungen zu entwickeln.
Sie produzieren monoklonale Antikörper zur Diagnose und Streptokinase zur Vorbeugung von Infarkten und Embolien. Ein genetisch erzeugter Stoff wurde hervorgebracht, der verbrannte Haut nachwachsen lässt. Zu den spektakulärsten Produkten gehören zwei Impfstoffe, der eine davon ist zur Zeit der einzige auf der Welt gegen Hirnhautentzündung, der andere gegen Hepatitis B.
Fast schon kurios wirkt der Impfstoff gegen Rinderzecken. Er basiert auf einem Protein, das die Darmzellen der Zecke erzeugen. Das Mittel wird dem Tier gespritzt, dieses entwickelt darauf hin Antikörper, und wenn eine Zecke sein Blut trinkt vergeht ihr so gründlich der Appetit, das sie verhungert. Ebenfalls machten sich die cubanischen ForscherInnen daran, mit Hilfe der Gentechnologie Interferon zu erzeugen. 1986 bereits waren die Forschungen zur Herstellung von genetisch erzeugtem Interferon abgeschlossen. Heute produziert Cuba mehr davon als die übrigen lateinamerikanischen Länder zusammen.
Weltweit wird der Umsatz für genetisch veränderte Samen und Pflanzen für das Jahr 2001 auf 20 bis 30 Milliarden Dollar geschätzt. Cuba lässt keine Zweifel daran, dass es sich daran beteiligen wird und zwar mit an vorderster Stelle. Mehr als 6.000 hochqualifizierte WissenschaftlerInnen stehen bereit, diesen Plan zu verwirklichen.
Quelle: Hentschel/Creutzmann, "Salsa einer Revolution" 1999
CUBA LIBRE 2-2001