Der Nationale Kirchenrat der USA, in dem die wichtigsten protestantischen Kirchen zusammengeschlossen sind, hat sein Eintreten für die Rückkehr des cubanischen Flüchtlingskindes Elian Gonzalez zu seinem Vater bekräftigt. Der Rat kümmert sich seit Anfang Dezember 1999 auf Bitten der cubanischen Schwesterorganisation um den Fall.
Eine Delegation besuchte die Karibikinsel, um festzustellen, ob Eilans Vater und weitere Familienmitglieder dem sechsjährigen Jungen angemessene Lebens- und Bildungsbedingungen auf Cuba bieten können. Die Kirchen vertreten zudem die Ansicht, mit dem Verbleib des Jungen in den USA werde die Konvention von Den Haag verletzt. Ein ähnliches Schicksal könnten auch nordamerikanische Kinder erleiden. Der Kirchenrat unterstützt die Position der US-Einwanderungsbehörde, die Elian Gonzalez gegen den Widerstand seiner Verwandten in Miami zu seinem Vater nach Havanna zurückschicken will.
Die deutliche Stellungnahme des Rates ist außergewöhnlich. Normalerweise mischt er sich in Auseinandersetzungen über Vormundschaften nicht ein. Dagegen ist er im Bereich der Familienzusammenführung sehr aktiv. So beteiligt er sich am Empfang von durchschnittlich 2.000 Cubanern jährlich.
Darunter befinden sich mit Sicherheit zahlreiche, heute in Miami ansässige Flüchtlinge, die gegen die Rücksendung von Elian Gonzalez zu seinem Vater sind.
Quelle: poonal
CUBA LIBRE 2-2000