Im Dezember ist es in Havanna zu wütenden Massenkundgebungen vor dem Gebäude der Ständigen Vertretung der Vereinigten Staaten von Amerika gekommen. Was war der Anlass?
Als Hauptfragen wurden fehlende Container, der unregelmäßige Liniendienst der cubanischen Reedereien sowie der Wegfall der Möglichkeiten zur Versendung von Luftfracht mittels Cubana festgestellt.
Klar ist, dass die cubanischen Genossen und Genossinnen, alles daran setzen, die Spenden nach Cuba zu transportieren, dass jedoch vor allem ihre finanziellen Möglichkeiten begrenzt sind. Um Frustrationen etc., auch den SpenderInnen gegenüber zu vermeiden, ist es deshalb dringend notwendig, bereits aufgelaufene Spenden möglichst umgehend zu versenden und desweiteren langfristige und verbindliche Strukturen zu schaffen um den Transport für die Zukunft sicherzustellen.
Als weiterer wichtiger Punkt ist die Schaffung von kurz- und mittelfristigen Alternativen in der materiellen Solidarität zu sehen. So etwa die Entwicklung von Konzepten zur Sammlung von Geld und dadurch Finanzierung von Projekten bzw. Suche nach Wegen zum Kauf von Material in Ländern mit kürzeren Transportwegen.
Als Ergebnis dieses fruchtbaren Erfahrungsaustausches wird eine bessere Koordinierung der verschiedenen Spendentransporte innerhalb der BRD angestrebt. Kräfte zu bündeln heißt, effektiver finanziell agieren und so nicht nur hochwertige Spendengüter nach Cuba transportieren zu können, sondern auch möglichst wenig Geld für die Transporte aufwenden zu müssen.
Für die Schaffung regionaler Stützpunkte, die als regionale Anlauf- und Koordinationspunkte für die Gruppen dienen und die avisierten Spendenmengen sammeln, sollen in West-, Ost-, Süd- und Norddeutschland Lagerkapazitäten geschaffen werden.
Die Information wird über das Netzwerk zentralisiert und von dort wieder regional verteilt. Wir versuchen, Spenden zukünftig nach den regionalen Bereichen in Cuba zu bündeln. Das heißt, nach Möglichkeit Container komplett für die einzelnen Provinzen oder Gebiete zu laden. Dies vereinfacht nach unserer Ansicht den Spendentransport und die schnelle Verteilung an die Zielorte in Cuba erheblich und entlastet so auch die cubanischen Stellen im finanziellen und logistischen Bereich. Es wird ein Info-Script erstellt, das an alle Gruppen gehen soll und in dem die Transportlogistik genau beschrieben wird.
Ebenso sollen Anregungen und Möglichkeiten zur Sammlung von Geld dargestellt werden, um so auch kleineren Gruppen zu zeigen, welche Wege es diesbezüglich gibt. Ergänzt werden kann das Ganze durch kurze Projektvorstellungen und Ideen zu neuen Projekten, die sich Gruppen z.B. auch "teilen" können. Ebenso kann die Unterstützung "größerer" Projekte wie mediCuba, Projekte der FG und von Cuba Sí, etc, angeregt werden.
Am 26.3.2000 soll zu einem weiteren Transportseminar eingeladen werden, um die bis dahin gemachten Erfahrungen auszuwerten und konkrete Ideen zur AG Materielle Solidarität auf dem Bundestreffen zu entwickeln.
TM
CUBA LIBRE 1-2000