Ein kurzer "Brigadebericht" von der Brigade José Martí 1999:
Die ersten beiden Wochen waren Udo und ich im Campamento Julio Antonio Mella in einem Zimmer mit zwei Österreichern und drei Italienern untergebracht. Das Camp hat mir vom ersten Augenblick an gefallen. Die zahlreichen Mangobäume und die farbenfrohen Häuser hatte ich nun wirklich nicht erwartet.
Am zweiten Tag gings dann auch schon los mit dem Arbeiten – zwar noch nicht auf dem Feld, dafür aber im Camp mit kleineren Arbeiten (Häuser streichen etc.). Das (begleitende) Programm der ersten Woche bestand im wesentlichen aus einer Geburtstagszeremonie für Che und Aufführungen einer benachbarten Schule.
Am dritten Tag gings dann auch schon raus aufs Feld, wir wurden (nach Ländern) in zwei Gruppen eingeteilt: Wir beseitigten Unkraut auf einem Zuckerrohrfeld und die Anderen ernteten Orangen auf einer Orangenplantage.
In der zweiten Woche sollten wir eigentlich auf einer Kooperative arbeiten, das musste aber wegen Regens ausfallen. Die restlichen Tage der zweiten Woche entfernten wir dann das Schilf vom fertig geschnittenen Zuckerrohr auf dem Feld.
Die Arbeit war eigentlich nie zu anstrengend (3 Stunden täglich), das einzige was manchmal zu schaffen machte, waren die zum Teil vormittags schon sehr heissen Temperaturen.
Während dieser zwei Wochen hatten wir (neben der Arbeit) ein recht gutes Programm, das Besuche von Havanna (Zigarrenfabrik, Rumfabrik, Krankenhaus etc.) und etliche Feste mit Musik beinhaltete.
In der dritten Woche wohnten wir dann in einem anderen Camp in der Provinz Mantanzas, das direkt am Meer lag. In dieser Woche arbeiteten wir gar nicht mehr und vertrieben und die Zeit statt dessen am Strand.
Alles in allem finde ich, dass wir ein sehr gutes Programm mit interessanten Veranstaltungen (z.B. mit Vorträgen von Schriftstellern und Veteranen) hatten und dass alles sehr gut organisiert war.
Doch am meisten haben mich die verschiedenen Menschen fasziniert, sowohl die Brigadisten und Brigadistinnen, die aus aller Herren Länder kamen und die alle interessante Geschichten zu erzählen hatten, als auch die Cubaner und Cubanerinnen, die mir einen aufschlussreichen Einblick in das cubanische Alltagsleben geben konnten.
F.D.
CUBA LIBRE 1-2000