"Cuba hoy"

Analysen, Meinungen und Dokumente zum Sommer '94

Cuba geriet in den letzten Wochen oft in den Brennpunkt der Medien. Jetzt da diese CUBA LIBRE produziert wird, ist es wieder ruhiger geworden. Scheinbar gibt es nichts Aufregendes mehr zu berichten. Betrachtet man/frau rückblickend die Ereignisse, erkennt man ein Strickmuster. Gewisse Parallelen zu Ereignissen in den ehemals sozialistischen Ländern Europas werden sichtbar: Mediale Vorbereitung (Fernsehen, Radio Free Europe, usw.) - Botschaftsbesetzungen (Ungarn) – Unruhen ("Wir sind das Volk") - Verschwinden (DDR).

Gegen Cuba lief es ähnlich: sämtliche Yankee-Frequenzen forderten die CubanerInnen zu Botschaftsbesetzungen auf, und einige folgten der Stimme der Herren. Nach einiger Zeit kam es zu Unruhen, interessanter Weise zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten Havannas. Der erwartete Höhepunkt sollte dann zusammenfallen mit massiver Yankee-Flottenpräsenz in der Karibik (Haiti), aber er blieb aus. Nicht zuletzt deshalb, weil das cubanische Volk und die cubanische Führung nach 36 Jahren vor der Haustür der Bestie, ihre Lektionen gelernt haben. Stattdessen wurde die Clinton-Administration an den Verhandlungstisch gezwungen, um Verträge zu bestätigen, die längst geschlossen (1984, 1987), nur von den USA nie erfüllt wurden.

Die folgenden Seiten schildern und analysieren diese Ereignisse aus cubanischer Sicht und aus der Sicht derjenigen, die mit Cuba solidarisch sind. Hoffentlich trägt das dazu bei, daß beim nächsten Mal – und das ist sicherer als das Amen in der Kirche – weniger deutsche Linke in die Falle der CIA tappen, sondern solidarisch handeln, statt zu warten.

CUBA LIBRE harry

CUBA LIBRE 3-1994