Ansprache Fidel Castros auf dem Il. Kongreß der Komitees zur Verteidigung der Revolution am 24. Oktober 1981 in Havanna

Eine kurze Sache am Anfang: Beunruhigen Sie sich nicht, wenn Sie mich hier mit einigen Schwierigkeiten gehen sehen, obwohl ich glaube, daß ich geradeaus gegangen bin; denn indem ich die Losung erfüllt habe, gegen die Sesshaftigkeit und die Fettleibigkeit zu kämpfen (LACHEN) und Sport getrieben habe, habe ich mir einen kleinen Bruch in einem Zeh des rechten Fußes zugezogen. Eben deshalb konnte ich weder an der Einweihungsfeier noch an dem Empfang für die internationalistischen Märtyrer teilnehmen, die unser Land besucht haben. Die Schuld haben die Ärzte, die mir rieten, mich auszuruhen, und ich sagte: ich muß auf jeden Fall bei der Schlußveranstaltung der Komitees dabei sein (BEIFALL), und sie sagten mir: "Danach muß man ausruhen" und ich akzeptierte, auch wenn ich nur in Schuhen und nicht in Pantoffeln hier zum Kongreß kommen wollte. (LACHEN)

Nun, meine Abwesenheit bedeutet nicht im mindesten, daß meine Zuneigung, meine Anerkennung und meine Bewunderung für die Komitees der Verteidigung der Revolution abgenommen haben. (BEIFALL)

Liebe Gäste,

Liebe Genossen der Partei und der Regierung,

Genossen Delegierte zum II. Kongreß der CDR:

doch mit großer Aufmerksamkeit den Rechenschaftsbericht oder die Synthese des Rechenschaftsberichts gelesen, die der Genosse Armando Acosta vorgestellt hat. Ich glaube, daß sich in diesem Rechenschaftsbericht die enorme Arbeit der Komitees zur Verteidigung der Revolution in den letzten vier Jahren mit großer Genauigkeit widerspiegelt, und daß es nicht mehr ist als die Fortführung der Arbeit der Verteidigungskomitees in den letzten 21 Jahren seit ihrer Gründung. Auch sieht man dort die Qualität der Arbeit, und ich glaube, daß man sie einfach auf allen Gebieten anerkennen muß.

Ich habe es sehr geschätzt, wie die Komitees an erster Stelle die äußerst wichtige Frage der revolutionären Wachsamkeit verfolgt haben. Das war, ist und muß weiterhin die erste Aufgabe der Komitees zur Verteidigung der Revolution sein! (BEIFALL) Nicht nur im Kampf gegen die Konterrevolution, die jeden Tag schwächer und farbloser wird, sondern auch im Kampf gegen Lumpen und im Kampf gegen Antisoziale.

Ich glaube, daß das die Ziffer der gewalttätigen Raubüberfalle z.B. im Vergleich mit 1977 zeigt, die ich dem Rechenschaftsbericht entnommen habe: eine Senkung um 24% 1980 und um 40% in den ersten sieben Monaten von 1981, die eine Vorstellung gibt von der Arbeit der Komitees zur Verteidigung der Revolution, ihre revolutionäre Wachsamkeit zu verdoppeln, aber sie zeigt auch, daß das Innenministerium besser arbeitet. (BEIFALL) Und sie zeigt gleichzeitig, daß die große Säuberung von Mariel die besten Ergebnisse gebracht hat. (BEIFALL)

Auchdie politisch-ideologische Arbeit der Komitees ist von außerordentlicher Wichtigkeit als große Erzieherin unserer Massen; die patriotisch-militärische Arbeit, ihre außerordentliche Bemühung um eine enge Bindung des Volkes mit unseren Streitkräften und dem Innenministerium, bei der Stärkung der Verteidigung, bei der Bewachung der Küsten und bei der Organisation der Territorialmilizen; der beträchtliche Beitrag in der Erziehung, der Kultur und dem Sport, den die Komitees zur Verteidigung der Revolution leisten; ihr Beitrag zur ökonomischen und sozialen Entwicklung, mit ihrer Teilnahme an tausenden von Werken, mit ihrer Unterstützung der Volksmacht, der Aktivitäten im Gesundheitswesen, bei der Volks- und Wohnungszählung etc. Auch das Handeln der Verteidigungskomitees im Kampf gegen die Dengue war sehr beträchtlich, z.B. bei den sanitären Aktivitäten, die diesen großartigen Erfolg im Kampf gegen diese kriminelle Krankheit erlaubten, die ohne jeden Zweifel vom Imperialismus in unser Land gebracht wurde. Wir können bei einer Gelegenheit wie dieser sagen, daß sich seit mehr als 10 Tagen kein einziger Fall von Dengue mehr in unseren Krankenhäusern eingestellt hat. Wir werden diese Schlacht gewinnen, und wenn wir die Epidemie offiziell als ausgerottet erklären können, werden wir weitermachen im Kampf gegen den Vektor, der Überträger nicht nur dieser, sondern vieler anderer Krankheiten sein kann.

Auf dem Gebiet des Gesundheitswesens hat die Teilnahme der Verteidigungskomitees bei der Krankheitsvorsorge, bei den Kampagnen gegen die Kinderlähmung, bei den Blutspenden, einen unschätzbaren Wert.

Man kann den ganzen Beitrag nicht in kurzen Worten ausdrücken, den diese Organisation heute für den revolutionären Prozeß und für den Aufbau des Sozialismus in unserem Land, in jeder Hinsicht leistet.

Heute hat diese Organisation fast 5 1/2 Millionen Mitglieder, das sind fast 80% der erwachsenen Bevölkerung unseres Landes.

Die Existenz dieser Organisation, geschaffen in der Hitze der Revolution und des Kampfes gegen den inneren und äußeren Feind, hat anderen Völkern, die sich befreit haben, als Beispiel gedient, um Verteidigungsinstrumente zu entwickeln, die ebenso unumgänglich sind wie die Streitkräfte.

Wir sehen wirklich, wie die Organisation an Qualität zunimmt, wobei hauptsächlich junge Leute dazu kommen, so wie sie in den letzten vier Jahren ihre Reihen mit 400.000 neuen Mitgliedern gefüllt hat. Ich glaube, daß die Synthese dieses Rechenschaftsberichts das alles zusammenfaßt und die Erfolge der Organisation in diesen Jahren sehr gut zum Ausdruck bringt.

Wir müssen dazu sagen, daß unsere Partei, unsere Revolution, unser Volk, sehr stolz darauf sind, sehr zuversichtlich und optimistisch sind mit den Komitees zur Verteidigung der Revolution! (BEIFALL)

Ich glaube, daß die Imperialisten sehr gut lernen werden, was eine gesellschaftliche Kraft dieser Art bedeutet. Lenin sagte, daß eine Revolution so viel gelte, wie sie fähig ist, sich zu verteidigen. Um die Wahrheit zu sagen, unsere Revolution hat bewiesen, daß sie fähig ist, sich zu verteidigen. (BEIFALL) Und sie verteidigt sich mit mächtigen Instrumenten.

Unsere Feinde sollen sagen was sie wollen, und ihr Haß und ihre Verachtung dem Cubanischen Beispiel gegenüber zählen nichts, ich glaube, daß unser Land, wenige Meilen von den Vereinigten Staaten entfernt, in politischer Sicht eine der brillantesten Seiten in diesem Jahrhundert geschrieben hat (BEIFALL); 90 Meilen von den Vereinigten Staaten entfernt, nach fast 23 Jahren Revolution, nach 23 Jahren imperialistischer Feindschaft und nach mehr als 20 Jahren harter Wirtschaftsblockade, hat sie sich verteidigt, indem sie die leninistischen Prinzipien erfüllt hat; an erster Stelle mit ihrer Partei der Vorhut (BEIFALL), ihren Massenorganisationen (BEIFALL), d.h. den Gewerkschaften, den CDR, der Frauenvereinigung (BEIFALL), ihren Bauern, ihren Studenten, ihren Pionieren, ihren glorreichen Revolutionären Streitkräften (BEIFALL), und ihrem Innenministerium (LANGER BEIFALL), und einer engen Bindung zwischen der Partei und den Massen.

Wir glauben, daß wir ein revolutionäres Beispiel gegeben haben, ein nützliches Beispiel für die internationale revolutionäre Bewegung, da unser Land - ich wiederhole es - seine Revolution 90 Meilen von den Vereinigten Staaten entfernt entwickelt hat und sich unter so schwierigen Bedingungen zu verteidigen gewußt hat. (BEIFALL) Und es geht hierbei um ein Land, wo der Imperialismus alles beherrschte, in der Wirtschaft, in der Politik, in der Kultur, in der Ideologie. Sie haben fast 60 Jahre lang versucht, unseren Nationalgeist zu zerstören, weil sie einen beachtlichen Einfluß in unserem Land ausgeübt haben, und die Revolution hat diesen Einfluß vernichtet, und ich glaube, ein neues Bewußtsein, ein wirklich neues Bewußtsein hat das patriotische und nationalistische Gefühl unseres Volkes nicht nur vertieft und vergeistigt, sondern auch ihren revolutionären Geist, ihr sozialistisches, solidarisches, kommunistisches und internationalistisches Bewußtsein. (BEIFALL) Das ist das große Denkmal, das die cubanische Revolution der Befreiung, dem Befreiungskampf der Völker gebaut hat; und an das muß man in diesen Stunden immer denken, und auch in der Zukunft, in diesen und in den nächsten Jahren, die ohne Zweifel schwierig sein werden.

Ich möchte noch über etwas sprechen, was kürzlich passiert ist, was alle wissen, und was zeigt, wie vertieft die revolutionären Ideen im Volk sind, ich meine die Wahlen zur Erneuerung der Organe der Volksmacht.

Es ist wirklich beachtlich, daß nach 5 Jahren der Erfahrung, bei diesen zweiten Wahlen von allgemeinem Charakter zur Erneuerung und Bildung aller Organe der Volksmacht mehr als 97% der Wähler teilgenommen haben, (BEIFALL) ohne daß Wahlpflicht besteht, ohne daß die Revolution auch nur die kleinste Maßnahme gegen irgendeinen Bürger ergriffen hätte, der nicht gewählt hat. Diese Teilnahme an den Wahlen, um Delegierte der Wahlkreise zu wählen, die gleichzeitig diejenigen sind, die praktisch alle übrigen Organe wählen, einschließlich der Nationalversammlung, wo mehr als die Hälfte Delegierte von der Basis sind wegen der von der Revolution aufgestellten Norm, Delegierte, die völlig frei von der Bevölkerung ausgewählt werden, wie sie wissen, ohne daß die Partei auch nur ein wenig interveniert und ohne Wahlempfehlungen der Partei, eben um nicht ihre außerordentliche Kraft zugunsten eines Kandidaten zu benutzen, die als Kandidaten vom Volk aufgestellt werden und vom Volk gewählt werden; ich glaube, daß das wirklich eine demokratische Form ist, auf die sich die Macht unseres Staates stützt.

Es besteht kein Zweifel, daß unsere Bürger in jedem Wahlkreis an erster Stelle diejenigen Bürger wählen, die die größten Verdienste haben. Wenn es in einem Wahlkreis sechs oder fünf oder vier Kandidaten - wie in meinem Wahlkreis - gibt und man ihre Biographien liest, dann ist es nicht einfach, den richtigen zu wählen. All das ohne irgendwelche persönlichen oder politischen Ambitionen, wie es Tradition ist in den sogenannten bürgerlichen repräsentativen Demokratien.

Was passiert denn in den sogenannten Wahlen in einigen Ländern dieser Hemisphäre? In vielen Fällen nehmen noch nicht einmal 30% der Bevölkerung an den Wahlen teil, und das nennen sie Demokratie.

Dieser Herr, den Tomas erwähnte, George Buch, Boch, Buche (LACHEN), ich weiß wirklich nicht, wie man das ausspricht, er hat kürzlich auf einer Rundreise durch verschiedene Länder Lateinamerikas, und von der er glaubte, daß es eine triumphale Reise sei, gesagt, daß es in Cuba in 22 Jahren noch nie eine Wahl gegeben habe.

Dieser Herr ignoriert den ganzen Prozeß, in dem die Verfassung in unserem Land entstanden ist; er ignoriert die Volksmacht, die seit mehr als 5 Jahren durch diesen demokratischen Prozeß gebildet wird; er ignoriert die Wahlen, die gerade durchgeführt wurden. Für ihn ist das keine Wahl, oder er ignoriert das, und es ist sogar möglich, daß er das ignoriert, denn die Leute, die alles oder fast alles ignorieren, sind so ignorant. (BEIFALL) Wir sind schon gewöhnt an die Selbstverständlichkeit, mit der sie solche Lügen oder bestenfalls solche Dummheiten aussprechen.

In den Vereinigten Staaten, in denen vor einigen Monaten die Präsidentenwahl stattgefunden hat, wählten nur 52% der nordamerikanischen Wähler, 52%, nicht 60, nicht 70, nicht 80, nicht 90, nicht 95, nicht 97%. Und bei unseren 97% kann es auch vorkommen, wie z.B. in dem Kolleg in meinem Wahlbezirk, daß vier Leute fehlten, aber von den vier waren zwei von der Liste beim Militärdienst, und sie wählten in ihrem Bezirk dort, einer war im Ausland und einer war ein Nachbar, der in der Liste war, aber nicht mehr dort wohnte und woanders wählte. Bei dem Endergebnis waren es, da diese vier fehlten, 90 und ein paar %. In Wirklichkeit wählten 100% der Wahlberechtigten, selbst die Kranken in den Hospitälern. (BEIFALL)

Herrn Reagan haben 26% der Wähler der Vereinigten Staaten gewählt, d.h. 26% der Wähler bestimmen, daß diese faschistoide Gruppe die Vereinigten Staaten regiert, die diese Lage in der Welt schaffen konnte und die Welt in eine nukleare Katastrophe führen kann. Und so etwas nennen sie Demokratie, diese absolute, unendliche Verachtung der demokratischen Formen, die unser Volk sich mit vollem Recht gegeben hat.

Wer sagt denn, daß wir in unserem Land das bürgerliche, imperialistische, unwirksame, hypokratische Rezept anwenden müssen?

Es ist wirklich lobenswert und zufriedenstellend, dieses politische Niveau zu sehen, dieses patriotische Bewußtsein, dieses Verständnis und diese Zusammenarbeit unseres Volkes, die es bei diesen Wahlen bewiesen hat.

Wir werden weder das, was andere gemacht haben, kopieren, obwohl ich glaube, daß es immer begrüßenswert ist, die positiven Erfahrungen aller revolutionären Länder zu beachten, aber wir sagen auch nicht, daß unser Rezept, oder unsere Formel, oder unser System, das sein soll, das andere Länder anwenden sollen. Ich weiß nicht, wie das die Nicaraguenser lösen, es ist ihre Sache und sie haben genug Intelligenz, Vorstellungsvermögen und Originalität, um die geeignetste und passendste Formel für ihr Land anzuwenden. (BEIFALL)

Der Augenblick, in dem dieser Kongreß der CDR abgehalten wird, in dieser Etappe der Revolution, ist wirklich ein besonderer Moment. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß die Welt eine ihrer schwierigsten Etappen durchmacht, ich weiß nicht, ob nur von der letzten Zeit oder nicht sogar von allen Zeiten. Diese Zeit ähnelt keiner anderen der menschlichen Geschichte, das betrifft das wichtigste Problem dieser Zeit, den Frieden.

Der Friede hat in unseren Tagen eine andere Bedeutung als er sie in irgendeiner anderen Epoche der Geschichte gehabt hat, denn es ist nicht mehr der Friede, der sich auf die Zeit der primitiven Gemeinschaften bezieht, in der eine Gruppe gegen eine andere kämpfte, oder ein Stamm gegen einen anderen; oder wie in den ersten Zeiten der Geschichte, in der Stadt-Staaten unter sich kämpften und einige Völker gegen andere auf sehr begrenztem Gebiet. Auch hat dieser Frieden nichts mehr gemein mit dem im Mittelalter, wo einige Feudalherren sich bekämpft haben oder mit dem Kampf zwischen entstehenden Nationen; oder die Bedeutung, die in den vergangenen Jahrhunderten die Kriege zwischen den Reichen und Königen jener Zeit hatten, die 5 Jahre dauerten oder 10 oder manchmal 30; auch gibt es in unserer Geschichte einen hundertjährigen Krieg; oder die Bedeutung, die er am Anfang dieses Jahrhunderts hatte; oder die Bedeutung, die er 1939 hatte, wo die Kriegsfolgen natürlich immer schrecklicher wurden, sie bekamen den Charakter von Weltkriegen, wie der Erste Weltkrieg 1914 oder der Zweite Weltkrieg 1939, der einen großen Teil der Welt miteinschloß. Es waren schreckliche, wirklich schreckliche Kriege, die das Leben von Millionen Menschen kosteten.

Heute hat das Wort Frieden eine ganz andere Bedeutung, weil die technologische Entwicklung der militärischen Mittel ganz einfach bedeutet, daß ein Krieg nicht nur zum Tod von tausenden, hunderttausenden, Millionen oder hundert Millionen führen kann, sondern ganz einfach, daß ein Krieg das Ende der Menschheit bedeuten würde.

Man spricht von Frieden, wenn das Wort Krieg das Ende bedeuten kann, wenn das Wort Krieg der letzte Krieg bedeuten kann; aber nicht etwa der letzte Krieg, weil die Leute gelernt hätten, in Frieden zu leben, sondern einfach weil die Menschen aufhören würden, zu existieren.

Das ist der wirklich dramatische Sinn, den die Kriegsgefahr heute hat und der vitale Sinn des Wortes Frieden, der aufs Engste verbunden ist mit der Idee des Überlebens der Menschheit.

Trotzdem erhöht sich die Kriegsgefahr. Die schon gebauten nuklearen Waffen, die es in der Welt gibt und die einsatzbereit sind, reichen aus, um die Menschheit zu zerstören, nicht nur einmal, sondern zehnmal. Das gibt allen Anstrengungen zur Rüstungskontrolle eine besondere Bedeutung: der Rüstungsproduktion eine Grenze zu setzen als eine Hoffnung, als eine wirkliche Hoffnung, von der man in einem gegebenen Moment aus den Weg der Verringerung der bestehenden Waffen einschlagen kann und zum Schluß zu einer Politik der Abrüstung führen kann.

In der letzten Zeit ist das Klima der friedlichen Koexistenz, das schon von Lenin seit den ersten Tagen der Oktoberrevolution entworfen wurde, immer mehr in der internationalen Sphäre verschwunden. Durch eine einseitige Entscheidung der Vereinigten Staaten sind die SALT II Verhandlungen stehengeblieben, und in den letzten Jahren hat der Imperialismus eine Politik der Wiederaufrüstung betrieben. Sie halten ihre Verbündeten in der NATO dazu an, ihre Militärhaushalte zu erhöhen, und sie planen weiterhin die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa, 572 Mittelstreckenraketen, und sie betreiben eine unglaubliche Rüstung, zusammen mit einer kriegerischen und aggressiven Politik, alles unter dem Vorwand der Verteidigung und Sicherheit gegenüber einem angeblichen sowjetischen Expansionismus, alles unter dem Vorwand des Gleichgewichts der Kräfte - wie sie sagen – mit der Sowjetunion.

Seitdem die Sowjetunion existiert, zeigt und beweist die Geschichte, wie dieses Land angegriffen wurde: zuerst, am Beginn der Oktoberrevolution, mit der Intervention ihres Gebietes, die Jahre dauerte, die Unterstützung der Konterrevolution, die Isolierung; danach sah sich das Land von den faschistischen Horden befallen, in einem Krieg, der sie 20 Millionen Menschenleben kostete und die Zerstörung eines großen Teiles ihrer Reichtümer; nach dem Krieg, an dem die Sowjetunion teilgenommen hat als Verbündeter der übrigen Länder im Kampf gegen den Faschismus, sah-sie sich überall von strategischen Militärbasen und Nuklearwaffen umgeben.

Die historische Wahrheit und Realität beweist, daß die Sowjetunion immer in schwierigeren Bedingungen ihren Feinden gegenüber war, und daß es die Politik des Landes war, mit voller Legitimität und vollem Recht, anzufangen, sich zu bewaffnen, um sich zu verteidigen. Wer weiß das besser als unser eigenes Volk und unsere eigene Revolution, wie nötig es war, große Ressourcen an Material und an Menschen zu gebrauchen, um das Land zu verteidigen.

In Wirklichkeit hatte man in der Welt erreicht, was man sehr genau nukleares und strategisches Gleichgewicht nennen kann. Alles andere sind Lügen, Legenden, Märchen.

Wenn ich hier einmal mit ‘einem naiven Besucher gesprochen habe, der gesagt hat, daß die Sowjets sich der Welt bemächtigen, habe ich gesagt: "Schauen Sie, die Welt ist ein Gebirge voller Probleme, und man muß wirklich verrückt sein, um sich dieser Welt bemächtigen zu wollen." (BEIFALL)

Der Welt bemächtigen wollten und wollen noch immer die kapitalistischen Mächte, um sich der Rohstoffe und der Naturressourcen der Länder zu bemächtigen und ihre Bevölkerung auszubeuten. Es ist unbegreiflich, daß ein sozialistischer Staat, ein sozialistisches System vorgibt, sich der Naturressourcen anderer Länder zu bemächtigen und die Arbeitskraft anderer Völker auszubeuten. Das ist absurd, das steht in völligem Gegensatz zu den Vorstellungen und Ideen des Sozialismus. Es ist ebenso absurd, sich die sozialistischen Länder von kapitalistischen Absichten gelenkt vorzustellen. Die sozialistischen Länder haben keine transnationalen Unternehmen, sie haben keine Investitionen in irgendeinem anderen Land, all das gehört zum Kapitalismus und zum Imperialismus. Wenn sich jemand der Welt bemächtigen will, um sie wirtschaftlich auszubeuten, können das nur die imperialistischen Länder sein. Und wie wir bei anderen Gelegenheiten gesagt haben: wenn es das sozialistische Lager heute nicht geben würde, hätte der Imperialismus die Welt schon längst aufgeteilt, er hätte die ölquellen besetzt; zweifellos würde die OPEC nicht existieren, noch würde es unabhängige Ölländer geben, die kapitalistischen Großmächte würden genau das tun, was sie in den vergangenen Jahrhunderten gemacht haben.

Unter diesem Vorwand einer wahrscheinlichen Expansionsdrohung der Sowjetunion, haben die Vereinigten Staaten den ungezügeltsten Rüstungswettlauf, den die Geschichte kennt, begonnen. Der Yankee-Imperialismus, verstrickt in eine Reihe von Widersprüchen und Problemen, betreibt eine immer aggressivere Politik, eine Politik der Macht; und mehr als jemals zuvor hat er sich zum Weltpolizisten ernannt. Wenn andere imperialistische Regierungen wenigstens eine Fassade bewahrt haben, hat diese Regierung die Maske abgelegt und sich offen zum Weltpolizisten erklärt.

Kürzlich haben sie Saudi Arabien ganz ruhig als Yankee-Protektorat erklärt. Bei einigen Diskussionen im Kongreß, wo es um den Verkauf oder Nicht-Verkauf von einigen Spionageflugzeugen an Saudi Arabien ging, hat die Regierung der Vereinigten Staaten ganz offen erklärt, daß in Saudi Arabien nicht das passieren dürfe wie im Iran, und daß die Vereinigten Staaten nicht die Hände verschränken würden bei irgendeinem internen Wechsel in Saudi Arabien. So haben sie es ganz einfach zum Protektorat erklärt.

Die Vereinigten Staaten betrachten jede revolutionäre gesellschaftliche Veränderung in irgendeinem Land der Welt als sowjetischen Expansionismus, und erklären, daß sie nicht willens seien, das zu erlauben. Niemals hat sich der Imperialismus in so zynischen und offenen Worten zum Weltpolizisten erklärt, der bereit ist, zu verbieten und zu verhindern und sogar in irgendeinem Land der Welt zu intervenieren, wo sich eine Revolution abzeichnet. Alles das geht zusammen mit ihrer Politik der Annäherung an die repressivsten Regierungen in Lateinamerika und an die reaktionärsten und repressivsten Regierungen der Welt. Sie erklären, daß sie keinerlei gesellschaftliche Veränderungen erlauben werden, keinerlei revolutionären Wechsel in Mittelamerika, in der Karibik, in Lateinamerika, in Afrika, in Asien und in keinem Teil der Welt.

Kürzlich haben sie alle Restriktionen bei der Militärhilfe an Chile aufgehoben und ihre Militärhilfe für diese faschistische Regierung erneuert, und für alle repressiven Regierungen dieser Hemisphäre. Sie haben ihre Beziehungen zu Südafrika verstärkt und ‚sie haben wirklich außerordentlich enge Beziehungen zu diesem Apartheid-Regime. Sie haben ihre strategische Übereinstimmung mit Israel erklärt. Sie haben kolossale Militärmanöver im Nahen Osten abgehalten, nach dem Tod von Sadat. Sie sind entschlossen zu einem wahnsinnigen Wettlauf bei der Errichtung von Militärbasen in verschiedenen Gebieten der Welt.

Das ist die Essenz der Politik dieser neuen Administration, die sich von den vorhergehenden Administrationen unterscheidet durch ihre ungehemmte Handlungsweise, durch ihre Aggressivität, durch ihr Vormachtstreben und ihre kriegerische Haltung.

Von unserer Sicht aus weiß der Imperialismus, daß es eine sehr schwere und kritische Situation in der Welt gibt und er versucht, sich darauf vorzubereiten, ganz einfach um die Probleme der Welt durch Macht und als Weltpolizist zu lösen. Als Folge davon haben sie den Rüstungswettlauf begonnen. Diese Rüstungspolitik der Vereinigten Staaten geht natürlich auf Kosten des Volkes; aber hauptsächlich auf Kosten der Ärmsten in der nordamerikanischen Bevölkerung.

So sind z.B. nach Informationen der nordamerikanischen Presse mehr als 400.000 Familien mit Kindern und niedrigem Einkommen jetzt vollständig ohne Unterstützung, die sie vorher von der Regierung bekommen hatten, und weitere 250.000 bekommen eine niedrigere Unterstützung. 875.000 Familien bekommen keine Lebensmittelgutscheine mehr, bei 1,4 Mio. Familien wurden die Mittel gekürzt, 22,5 Mio. Menschen sind betroffen von den geringen und teuren medizinischen Diensten, die sie vorher bekommen haben, eine Mio. Arbeitslose werden kein Arbeitslosengeld mehr bekommen, 17,7 Mio. Kinder im Schulalter werden kein Schulessen mehr bekommen, 270.000 öffentliche Angestellte haben schon ihre Arbeit verloren durch den Stop des Schulspeiseprogramms.

Andererseits ist das Programm der Militärausgaben der Vereinigten Staaten für 1982 auf 225,7 Mrd. Dollar gestiegen. Das bedeutet, daß für militärische Zwecke 29% der gesamten Haushaltskosten gebraucht werden. Nur die Ausgaben für das neue Rüstungsprogramm werden auf viele Mrd. Dollar ansteigen. Damit man eine genaue Vorstellung davon bekommt, muß man bedenken, daß eine MX-Rakete ungefähr 25 Mio. Dollar kostet und nach bekannten Daten kostet das ganze System 34 Mrd.; ein B15-Bomber kostet 200 Mio. und die U-Boote Trident 1,5 Mrd. Dollar. Gegenwärtig werden Milliarden für die Erforschung der Anti-Radar-Bomber-Technologie Stealth gebraucht. Die Kosten von weniger großartigen Waffen wie dem XM-Panzer belaufen sich auf 1 Mio. Dollar je Fahrzeug, und ein F-15 Flugzeug kostet 18 Mio. Dollar.

1986 werden die. Militärausgaben auf 372,7 Mrd. gestiegen sein und sie werden 35,2% des Gesamthaushalts der Vereinigten Staaten ausmachen.

Niemals in der Geschichte ist in Friedenszeiten eine ähnliche Aufrüstung begonnen worden! Und wenn diese Militärpolitik nicht faschistisch ist, was ist dann eine faschistische Politik.

Diese Tatsachen müssen die ganze Menschheit ernsthaft beunruhigen, weil sie deutlich machen, daß der Imperialismus sich auf einen gefährlichen Weg der Macht, der Gewalt, der Drohungen und der Aggression begibt, nicht nur gegen die sozialistische Gemeinschaft, sondern auch gegen alle Völker der Dritten Welt, Noch nicht einmal in der Zeit von Hitler-Deutschland - ich wiederhole das - noch nicht einmal in der Zeit von Hitler-Deutschland ist ein ähnliches Rüstungsprogramm durchgeführt worden.

Und wofür wollen sie diese Waffen, nicht nur die nuklearen, sondern auch die konventionellen? Denn die enormen Kosten dieser Aufrüstung sind nicht nur für die strategischen Nuklearwaffen bestimmt, sondern auch für einen beträchtlichen Zuwachs an konventionellen Waffen: Entmotten der Panzerkreuzer, Bau von mehr Flugzeugträgern und Landebooten, also die Vereinigten Staaten bereiten sich auf eine interventionistische Politik in der Welt vor. Sie versuchen, ihre Verbündeten zu dieser Politik anzuhalten, die jedesmal größeren Widerstand leisten; ein Widerstand, der sich vor allem bei den Völkern Europas zeigt, wo es eine immer stärkere Bewegung für die Abrüstung und den Frieden gibt, Demonstrationen, die jedesmal größer und energischer sind, nicht nur im Zusammenhang mit der Aufrüstung, sondern auch mit dem Plan der Stationierung von 572 Mittelstreckenraketen in Europa, eine wirklich sehr delikate Angelegenheit, denn damit versucht man ganz einfach, das strategische Gleichgewicht zu brechen.

Und wir können nicht vergessen, daß die Präsenz von 42 Mittelstreckenraketen in Cuba 1962 fast einen Nuklearkrieg provoziert hätte.

Diese Aufrüstung verpflichtet die sozialistischen Länder aber zumindest, ihre Anstrengungen für eine friedliche Koexistenz zu verdoppeln; aber gleichzeitig verpflichtet es sie auch, enorme Investitionen zu machen, um diesen imperialistischen Bestrebungen entgegenzutreten, die militärische Vorherrschaft zu erlangen.

So müssen wir uns bewußt werden, daß die Gefahren für den Frieden in der Welt und die Gefahren eines Krieges beträchtlich wachsen. Nicht nur die Gefahr von lokalen Yankee-Interventionen, sondern wirklich die Gefahr eines Nuklearkrieges. Diese Realität dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.

Aber daneben befindet sich die Welt noch in einer ihrer größten Wirtschaftskrisen der ganzen Geschichte, denn mit der Wirtschaft passiert das gleiche wie mit dem Frieden. Heute ist die Weltwirtschaft völlig anders als in den vergangenen Jahrhunderten, als in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts. Die Probleme der Weltwirtschaft heute sind vollkommen neu und sehr schwerwiegend.

Zuerst einmal gibt es eine Wirtschaftskrise in der entwickelten kapitalistischen Welt, die Jahr für Jahr stärker wird. Und uns allen bleibt nichts anderes übrig, einschließlich der CDR, jeden Bürger dieses Landes, jeden Arbeiter, jeden Bauern, jeden Studenten, jede Hausfrau, ihre Kenntnisse über diese Aspekte der Weltwirtschaft zu vertiefen.

Ich wollte nicht viele Zahlen einbringen, obwohl ich in der Versuchung war, aber ich sagte: gut, der Kongreß der CDR ist nicht der Kongreß der Wirtschaftsfachleute der Dritten Welt und auch nicht die Interparlamentarische Versammlung, nicht der Weltkongreß der Arbeiter, und obwohl dieses Thema aktuell und wichtig ist, wollte ich nicht mit einer großen Anzahl von Daten kommen, die diese Situation deutlich machen. Darüber habe ich in der Interparlamentarischen Konferenz viel gesprochen und das wurde in den Zeitungen veröffentlicht. Ich glaube, daß man das in den Parteizirkeln studiert, meiner Ansicht nach müßten diese Materialien vom ganzen Volk gründlich studiert werden. (BEIFALL)

Die kapitalistische Ökonomie hat ihre Gesetze, die von Marx, Engels und Lenin gründlich studiert wurden; Lenin hat den Kapitalismus in seiner imperialistischen Phase studiert. Man kennt die zyklischen Krisen des Kapitalismus, und der Kapitalismus hatte einige Male Probleme mit der Inflation oder der Rezession. Viele von euch haben schon gehört von der großen Depression in den Vereinigten Staaten 1929, die ungefähr 10 Jahre dauerte. Es war eine Weltkrise, in der sich viele Bankiers, Firmeninhaber, Aktionäre, Spekulanten etc. das Leben genommen haben, es gab eine Welle von Selbstmorden, weil viele von ihnen vollkommen ruiniert waren. Das war eine große Depression, die der Anfang einer ansteigenden Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten war, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auf 12 Mio. Arbeitslose stieg. Diese Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre betraf die ganze Welt.

Der Kapitalismus, der von dieser Krise angegriffen war, die zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Ende des Systems hätte führen können, hat das geregelt, indem er verschiedene Mechanismen erfunden hat, um der Krise Herr zu werden und um das System zu retten. Aber sie haben außerdem ihre Ausbeutung der Kolonien intensiviert, sie intensivierten die Ausbeutung der Länder der Dritten Welt, und nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr die kapitalistische Ökonomie eine verlängerte Wachstumsperiode ihrer Produktion; aber dieser Produktionsanstieg wurde hauptsächlich erreicht auf der Grundlage von billiger Energie, d.h. Öl zu 14 oder 15 Dollar pro Tonne. Viele europäische Länder haben sich sogar entschlossen, ihre Kohleminen aufzugeben und haben dieses noble und billige Produkt gekauft, das Erdöl hieß. Ich sage es hieß, weil es immer weniger auftaucht und immer schwieriger damit wird und weil es - immer teurer wird.

Die transnationalen Gesellschaften waren die Eigentümer aller Erdölvorkommen der Welt, und natürlich erlegten sie ihre Bedingungen auf, ihre außergewöhnlichen Gewinne in erster Linie und sie machten die Erdölpreise angemessener an immer schnellere Entwicklungen der Ökonomie der westlichen kapitalistischen Länder. Und so verdoppelte sich der Erdölverbrauch, verdreifachte, vervierfachte und verfünffachte sich nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ein anderer Grund für den wachsenden Reichtum der kapitalistischen Länder, unabhängig davon, daß sie eine große Akkumulation an Kapital hatten, unabhängig davon, daß sie das ganze Gold der Welt anhäuften, unabhängig von ihren großen finanziellen und technologischen Ressourcen, ein anderer Grund, ein anderer Pfeiler ihrer wirtschaftlichen Entwicklung war der ungleiche Handel. D.h., sie haben den Ländern der Dritten Welt, Rohstoffproduzenten, ihre Handelsbedingungen aufgezwungen, wenn man z.B. vor dreißig Jahren soundsoviel Tonnen Kaffee brauchte, oder soundsoviel Tonnen Kakao, oder soundsoviel Tonnen Eisen, was die Dritte Welt produziert, um einen Lastwagen zu kaufen; d.h., die Länder der Dritten Welt müssen heute dreimal soviel bezahlen für Ausrüstungen, Maschinen und halbfertige Produkte, die sie importieren, dreimal soviel, wie sie vor 30 Jahren bezahlen mußten, um dasselbe Produkt zu erhalten.

So etwas nennt man eine Verschlechterung der Beziehungen und einen ungleichen Handel. In zwei Worten: die kapitalistischen Industrieländer verkaufen ihre Produkte immer teurer und bekommen die Produkte der Dritten Welt immer billiger.

Die entwickelten kapitalistischen Länder haben praktisch alle Finanzen der Welt monopolisiert, nach dem Zweiten Weltkrieg, sie kontrollierten die internationalen Kreditorganisationen und zwangen der Finanzpolitik für die Dritte Welt auch ihre Bedingungen auf. Sie wurden immer mehr zu den Gläubigern der Dritten Welt und der Dritten Welt blieb nichts anderes übrig, als sich immer mehr in einen Schuldner zu verwandeln.

Auf dieser Grundlage der Beherrschung blühte während einiger Jahrzehnte die kapitalistische Weltwirtschaft, bis vor einigen Jahren, wo sich zum ersten Mal in der Geschichte des Kapitalismus ein Krisentyp vorstellte, der vorher nicht bekannt war, nämlich eine Inflation zusammen mit einer wirtschaftlichen Rezession, d.h. ein unkontrollierbarer Preisanstieg zusammen mit einer Reduzierung des Wachstumsrhythmus und sogar einem Rückgang der Produktion. Zum ersten Mal hat sich die kapitalistische Welt diesem Problem gegenüber gesehen und es gibt keine Theorie im Kapitalismus und es gibt gar nichts, was dies lösen könnte. Aber zum ersten Mal hat auch die kapitalistische Ökonomie, die sich auf Kosten der natürlichen Ressourcen der Dritten Welt schneller entwickelte, und nicht nur auf Kosten ihrer eigenen Ressourcen, sondern auf den Ressourcen der Dritten Welt angefangen, Begrenzungen bei diesen Ressourcen und Rohstoffen zu finden. Zum ersten Mal haben sie nicht eine so billige Energie wie das Erdöl gefunden, denn die Erdölländer haben sich zusammengetan, und weil Erdöl so ein wichtiger Rohstoff ist, hatten sie genug Macht, sich den kapitalistischen Industrieländern entgegenzustellen und ihnen ihre Preisbedingungen aufzuerlegen.

So ist der Erdölpreis ungefähr 15 Mal gestiegen, eine Tonne Erdöl kostet heute 15 Mal mehr als 1970, und darum ist jetzt Schluß mit der billigen Energie für die Industrieländer; leider - und das ist die andere Seite der Medaille - ist damit auch Schluß mit der billigen Energie für die unterentwickelten Länder, die auch 15 Mal mehr für das Erdöl zahlen mußten. So mußten die unterentwickelten Nicht-Erdölländer, wenn sie dreimal mehr Kaffee oder dreimal mehr Kakao für einen Lastwagen bezahlen mußten, mindestens 10 oder 12 Mal mehr Kaffee und Kakao für das Erdöl bezahlen, das sie für die Erfordernisse ihrer Entwicklung brauchten.

Das sind zwei ganz neue Situationen, und, ich wiederhole, kein Theoretiker des Kapitalismus weiß, wie man aus dieser Lage wieder herauskommen kann.

Es gab verschiedene Versuche. Zum Beispiel der Versuch von Pinochet in Chile: Er fing an, gewisse ökonomische Theorien einer sogenannten Schule von Chikago anzuwenden, ein Rezept, das darin bestand, hunderttausende von Chilenen ohne Arbeit zu lassen, die Preise außergewöhnlich hoch steigen zu lassen, um die Inflation zu bekämpfen, das Land den transnationalen Unternehmen zu öffnen, und so restriktive Maßnahmen anzuwenden, Maßnahmen, die nur in einem faschistischen System angewandt werden können, daß Chile, das Fleisch aus Argentinien importiert hat für 100 Mio. Dollar, 6 oder 7 Monate lang Fleisch exportierte, mit Hilfe der einfachen faschistischen Vorgehensweise, bei der das chilenische Volk einfach aufhört, Fleisch zu essen. Chiles Schulden haben sich auf 15 Mrd. Dollar erhöht, die Arbeitslosigkeit ist immens, und das Land hat kein einziges Problem gelöst, ausgenommen die reichen und privilegierten Schichten.

Ein zweites Land, das eine Lösung für diese Probleme gesucht hat, war England, eine Formel, um die Inflation zu bekämpfen und die Rezession, und das Ergebnis ist, daß die Inflation weitergeht, und nach fast drei Jahren Regierung der vornehmen Frau Thatcher ist die Wirtschaft nicht wiederbelebt worden und die Arbeitslosigkeit ist von 1,3 Mio. auf 3 Mio. angestiegen.

Diese Situation betrifft auch die übrige kapitalistische Welt, einige mehr, andere weniger. Alleine in den Ländern der NATO gibt es gegenwärtig 20 Mio. Arbeitslose. Da kommt der Herr Reagan an die Macht und es gibt eine Inflation von ungefähr 11% jährlich und eine Wirtschaft mit Rezession, die nicht wächst und - in einen wahren Zauberlehrling verwandelt - versucht er, diese beiden Phänomene zu bekämpfen: die Inflation auf der einen Seite und die Rezession auf der anderen Seite.

Roosevelt befand sich 1932 mit seiner Wirtschaft in voller Rezession, aber es gab keine Inflation, und er hat viele Maßnahmen angewandt, die einige Theoretiker des Kapitalismus erarbeitet hatten, wie man aus der Rezession herauskommen kann, und nach mehr oder weniger 10 Jahren kam man auch aus der Rezession heraus, unter anderen Umständen, in der die Verfügbarkeit von Erdöl und anderen Rohstoffen begrenzt war und sie haben es erreicht, diese Lage zu überwinden.

Mehr oder weniger ähnliche Theorien haben auch andere Länder angewandt, vor allem die übrigen westlichen Länder, es sind die sogenannten Keynesianischen Ideen; aber weil ich weder Professor für Ökonomie bin und dies auch keine Wirtschaftsklasse ist, sondern ein Versuch, einige der bestehenden Probleme zu lösen, will ich Fachwörter weglassen.

Jetzt hat diese Administration alle Theorien von Roosevelt, die auf jenen Ideen basieren, aufgegeben, sie sagen, es ist eine anachronistische Sache, aus der Mode, und jetzt wendet man sich zwei Schulen zu: eine davon im Kampf gegen die Inflation auf der Grundlage der Reduzierung des Haushalts, Reduzierung der Sozialausgaben und Verringerung des Geldumlaufs, und eine andere Schule, die sich dem Kampf gegen die Rezession widmet, basierend auf der Steuerreduzierung, Investitionsanreizen, etc., und Herr Reagan hat eine Kombination von diesen beiden Theorien gemacht, von diesen zwei kapitalistischen Wirtschaftsschulen der Illusion, so denke ich, und des Traumes, daß es diesem Herrn Zauberlehrling gelingen würde, die Inflation zu besiegen und gleichzeitig die Wirtschaftsentwicklung der Vereinigten Staaten wieder anzukurbeln, was zu einer riesigen Aufrüstung geführt hat, obwohl die Rüstungskosten von Ökonomen als inflationär betrachtet werden, weil man Flugzeuge nicht essen und nicht anziehen kann, und Bomben und Panzer und Kanonen auch nicht, und alle die Millionen Menschen, die beim Militär sind, sind außerhalb der Produktion und müssen konsumieren. Und, ich wiederhole, nach Wirtschaftsleuten ist Rüstung inflationär.

Herr Reagan gibt vor, die Inflation zu bekämpfen, die Wirtschaftsentwicklung anzukurbeln, d.h. auch die Rezession zu bekämpfen und gleichzeitig eine ungehemmte Aufrüstung zu betreiben.

Es gibt hier Daten, die von einigen wissenschaftlichen Institutionen analysiert wurden und die erklären, wie jede Milliarde Dollar, die in militärische Ausgaben investiert wird, Arbeitsplätze für ungefähr 10.000 Arbeiter schaffen könnten, d.h. das diese Aufrüstungspolitik unvermeidlich die Inflation erhöht und auch die Arbeitslosigkeit. Und die Vereinigten Staaten haben zur Zeit ungefähr 8 Mio. Arbeitslose. Um diese Politik weiter zu betreiben, hat sie diese schonungslosen Haushaltskürzungen vorgenommen, schonungslose Reduzierung der sozialen Sicherheit, deren Folgen wir vorher schon aufgezeigt haben. All das zusammen mit einer internationalen Krisensituation und einer Verschuldung der unterentwickelten Länder, die 500 Mrd. Dollar erreicht, 500 Mrd. Dollar, die jedesmal weniger Kaufkraft besitzen.

Diese Politik der Vereinigten Staaten der Geldbegrenzung hat als Folge zu einer außerordentliche Erhöhung der Zinsen für Finanzkredite geführt, so weit, daß sie sogar auf 20% gestiegen sind, 20% jährlich!

Was bedeutet das für die Länder der Dritten Welt? Daß sie jeden Kredit, den sie bekommen, der Finanzierung oder Rückfinanzierung ihrer auswärtigen Schulden, mit außerordentlich erhöhten Zinsen zurückzahlen müssen. D.h., diese imperialistische Politik hat die "Wirtschaftskrise der Länder der Dritten Welt außerordentlich erschwert. Über diese Lage spricht man auf internationalen Foren: bei den Blockfreien, bei den Vereinten Nationen, auf verschiedenen Konferenzen. Sie kennen die Anstrengungen, die Cuba in dieser Hinsicht unternommen hat, die Vorschläge, die Cuba auf internationalen Konferenzen gemacht hat, hauptsächlich bei den Vereinten Nationen, um die Suche nach einer rationalen und gerechten Lösung zu beginnen, und sie wurden hier wiederholt auf der Interparlamentarischen Konferenz.

Es besteht eine äußerst schwierige wirtschaftliche Situation in der Welt, sowohl in der entwickelten kapitalistischen Welt als auch in der Dritten Welt, aus der einige wenige Länder entfliehen können, die das Privileg haben, Erdöl zu exportieren, das sie zu einem 15mal höheren Preis als vor 10 Jahren verkaufen. Diese Krise betrifft auch die sozialistischen Länder, auf indirekte Art, d.h. diese kapitalistische Krise, die in der Ökonomie die ganze Dritte Welt beeinflußt, beeinflußt indirekt auch die sozialistischen Länder, die daher Schwierigkeiten haben. Dazu kommt die bedauerliche Situation in Polen, die einige sozialistische Länder, vor allem die UdSSR, gezwungen hat, mit großen Anstrengungen diesem Land zu helfen. Dazu kommt ein klimatisch ungünstiges Jahr für die Lebensmittelproduktion in der Sowjetunion. Aber diese Krise hat die entwickelten kapitalistischen Länder am schwersten getroffen, die Dritte Welt auch außerordentlich schwer, d.h. die unterentwickelten Länder, und sie betrifft indirekt auch die Ökonomie der sozialistischen Länder.

Diese und andere Probleme werden diskutiert, denn die statistische und mathematische Analyse der Naturressourcen der Welt, verglichen mit der steigenden Bevölkerung, und den Problemen der Unterentwicklung, die den größten Teil der Menschheit betreffen, zeigen für die nächsten zwei Jahrzehnte eine sehr schwierige Situation, eine Situation, für die es jetzt noch keine Lösung gibt.

Es gibt noch andere Probleme, die zu dieser Politik der entwickelten kapitalistischen Länder dazugehören, der galoppierenden industriellen Entwicklung, ohne einen anderen Sinn als den Verdienst, geleitet von einer logischen kapitalistischen Philosophie, die sehr ernsthafte Probleme schaffen, z.B. Probleme der Umwelt, eine steigende Vergiftung des Wassers, der Atmosphäre, zusammen mit dem Problem des Verschwindens von Wäldern, die Zunahme von Wüstengebieten, Verschmutzung des Trinkwassers, unkontrolliertes Anwachsen der Bevölkerung. All das zeichnet ein für die Menschheit wirklich beunruhigendes Panorama, wirklich schwierig, für das es jetzt noch keine Lösung gibt.

Es wird vorgeschlagen, und wir waren es, die es vorgeschlagen haben, daß die Lösung dieser Probleme nur auf der Basis einer internationalen Kooperation möglich ist. Weder die sozialistischen Länder allein können eine Lösung für diese Probleme finden, noch können es die kapitalistischen Länder, und deshalb haben wir in den Vereinten Nationen vorgeschlagen, daß nur eine außergewöhnliche internationale Kooperation, mit der Beteiligung aller Länder und aller Völker, eine vernünftige Antwort auf die beängstigenden Probleme geben kann, die die Menschheit bewegt.

Aber wie kann man denn von einer internationalen Kooperation, von einer Hoffnung auf die Lösung dieser Probleme sprechen, wenn wir uns erneut in einem ‘Kalten Krieg" befinden, wenn wir einen erneuten Rüstungswettlauf vorfinden, der pro Jahr mehr als 500 Millionen US-Dollar verschlingt? Es ist unzweifelhaft, daß ein großer Teil dieser für die Waffen bestimmten Mittel dazu verwendet werden müßte, um die Entwicklungsprobleme eines großen Teiles der Welt zu lösen, ohne deren Lösung die Probleme der kapitalistischen Industrieländer ebenfalls keinen Ausweg finden werden. Es wäre ein Klima der Koexistenz notwendig, ein Klima des Friedens, eine enorme Anstrengung der Kooperation, wenn die Welt sich diesen Problemen stellen soll und eine Lösung finden will.

Aber nirgendwo erscheinen Zeichen eines solchen Kooperationsgeistes; im Gegenteil, die Symptome der Gewalt, des "Kalten Krieges", des Rüstungswettlaufes treten immer mehr hervor.

Soeben ist das Treffen von Cancun zuende gegangen, wo diese Probleme diskutiert werden sollten, wo die Regierung von Mexiko und ihr Präsident Lopez Portillo beachtliche und verdienstvolle Anstrengungen unternommen haben, (BEIFALL) um Vertreter der Industrieländer, der Erdölländer und der Entwicklungsländer an einen Tisch zu bringen.

Wie ihr wißt, hat Cuba der mexikanischen Regierung keine Schwierigkeiten gemacht, in Bezug auf unsere Teilnahme, denn es war der Wunsch und die Absicht der mexikanischen Regierung, daß wir teilnehmen sollten.

Aus welchen Gründen auch immer: Selbstgefälligkeit, Überheblichkeit, Raserei, Wut, sogar Angst - der unentbehrliche und allmächtige Herr Reagan sagte, daß er nicht teilnehmen werde, wenn Cuba anwesend sein sollte. Er bemängelte nicht, daß die Sowjetunion eingeladen wurde, die Sowjetunion. hätte teilnehmen können. Er bemängelte nicht, daß China eingeladen wurde, China konnte teilnehmen. Aber wer aus irgendeinem seltsamen Grund nicht teilnehmen durfte, war Cuba, das auf allen internationalen Konferenzen eine Politik, eine bestimmte Linie von Vorschlägen, eine feste Haltung in Bezug auf die Verteidigung der Interessen der Entwicklungsländer eingehalten hat. Der Herr Imperialist sagte, daß er nicht kommen würde, wenn Cuba teilnähme. Wenn der Herr Imperialist nicht könne, wenn das reichste Land der Welt, das Land mit den meisten Multis, mit den meisten Finanzmitteln, mit den meisten technologischen Ressourcen nicht teilnähme, wäre das Fest verwässert worden. Er drohte, das Fest zu verwässern.

Wir taten logischerweise das, was wir tun mußten: Wir gaben dem Präsidenten von Mexiko zu verstehen, daß sein Land nicht dafür verantwortlich ist, daß die cubanische Präsenz als Vorwand diene, daß sich die USA aus ihrer Verantwortung stehlen wollen. Wir verzichteten auf unsere Teilnahme. Wir sprachen die mexikanische Regierung von aller Verantwortung frei, denn die Alternativen waren: Mit den Vereinigten Staaten oder überhaupt nicht. Und unser Interesse war, daß die Konferenz stattfand und man die Probleme diskutiert. Es ist nicht unbedingt wichtig, daß Cuba teilnimmt oder nicht, sondern daß die Probleme diskutiert und gelöst werden.

Eine ähnliche Haltung nahmen wir in Bezug auf die nächste UNCTAD-Konferenz ein, die nach dem Wunsch und Einverständnis der Mehrheit der Entwicklungsländer 1983 in Havanna stattfinden sollte. Von neuem verkündete der allmächtige und unentbehrliche Herr Reagan, falls die Konferenz in Cuba stattfinde, würde die Yankee-Delegation nicht teilnehmen. Darüber könnte man sich noch länger auslassen, noch viel diskutieren. Mit den an der UNCTAD interessierten Ländern, insbesondere den Entwicklungsländern, haben wir gewisse Abmachungen getroffen. Die USA haben alles versucht, damit ein anderes lateinamerikanisches Land als Veranstalter zur Verfügung steht - ohne Erfolg.

Wir haben die gleiche Position wie im Falle von Cancun eingenommen. Wir machten vor den Völkern der Welt deutlich, daß wir nicht das Treffen der UNCTAD boykottieren wollten. Was wäre die UNCTAD ohne die USA? Falls die UNCTAD in Cuba stattfinden sollte, wäre das ein Vorwand für die USA, nicht daran teilzunehmen. Wir schlugen daher vor, daß die darauffolgende UNCTAD-Konferenz, die 1986 stattfinden soll, in Lateinamerika abgehalten wird und Cuba würde sich als Veranstalter bewerben.

Das heißt, aus Respekt und Rücksichtnahme auf diejenigen Länder, die an solchen Konferenzen interessiert sind, wollten wir in keinster Weise ein Hindernis sein. Es geht nicht darum, nationale Interessen und Prestige in den Vordergrund zu stellen. Beide Male haben wir uns so verhalten, daß diese Konferenzen stattfinden können.

Aber Herrn Reagan ist praktisch ein tödlicher Schlag versetzt worden. Bereits Wochen vor Cancun, in seiner Rede vor dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank, und in seiner kürzlichen Rede am 15. Oktober in Philadelphia waren seine Vorschläge denen der Länder der Dritten Welt diametral entgegengesetzt. Selbst Industrieländer wie Frankreich, Japan und andere sind sich bewußt, daß für diese Krise, diese Probleme Lösungen gefunden werden müssen. Diese Länder zeigen eine große Kooperationshaltung, Dialogbereitschaft und ein Interesse, Lösungen zu finden. Aber sie stoßen auf die Starrheit des Herrn Reagan, der erklärt hat, daß der beste Beitrag der USA für die Dritte Welt in ihrem Wohlstand liege - ein Wohlstand, der auf den ungleichen Terms of Trades, der unbarmherzigen Ausbeutung der Rohstoffe und der Arbeitskraft in der Dritten Welt, der exportierten Inflation, der Hochzinspolitik etc. besteht - und daß die Entwicklungsprobleme nur durch die Privatwirtschaft und die Multinationalen Firmen gelöst werden könne, wo doch die Privatwirtschaft, der Kapitalismus, der Kolonialismus, Neokolonialismus und der Imperialismus die geschichtliche Verantwortung für die Tragödie tragen, die die unterentwickelten Länder heute erleiden.

Deshalb können die Ergebnisse der Konferenz von Cancun noch nicht eingeschätzt werden. Wie Tomas vorhin sehr subtil angekündigt hat, nahm sich Herr Reagan die Frechheit, 13 Minuten nachdem alle versammelt waren, auf der Bildfläche zu erscheinen. Der Unverzichtbare und Allmächtige erschien endlich, nachdem er alle seine Gesprächspartner hatte warten lassen.

Die Mexikaner haben große Anstrengungen unternommen, sie haben alles versucht, damit man sich wenigstens der Probleme, die auf die Menschheit zukommen, bewußt wird. Was die konkreten Ergebnisse von Cancun angeht, so haben wir einige Agenturmeldungen gelesen, die viel Skepsis widerspiegeln und die sich öffentlich auf einige vage Versprechungen von Seiten der USA und auf die Bereitschaft, globale Verhandlungen zu erwägen, beschränken. Man muß wirklich optimistisch sein, wenn man aus solch vagen Versprechungen Hoffnungen schöpft. Und Tatsache ist, daß, obwohl es für eilige Lösungen zu spät zu sein scheint, sich die vermeintlichen Lösungen verzögern und die Welt unweigerlich schwierigen und gefährlichen Problemen entgegengeht. Natürlich erscheint es sehr schwierig, daß die Regierung der USA auf einer internationalen Konferenz dieser Art einen positiven Beitrag leistet, wenn sie gleichzeitig der Hauptverantwortliche des aus den Fugen geratenen Rüstungswettlaufes ist. Deshalb wiederhole ich: die Yankees, die imperialistischen Yankees sind sich offensichtlich der Probleme bewußt, aber es fällt ihnen nichts anderes ein, als sie mit einer Politik der Stärke, mit Interventionismus und Atombomben zu lösen.

Die aktuellen Probleme werden noch schwerwiegender werden und die existierenden sind schon erschreckend. Hier einige Zahlen, die wir schon bei der Interparlamentarischen Konferenz erwähnt haben: 570 Mio. Unterernährte, 800 Mio. erwachsene Analphabeten, 1,5 Mrd. ohne medizinische Versorgung, 1,3 Mrd. Mit einem jährlichen Prokopfeinkommen von weniger als 90 US-Dollar, 1,7 Mrd mit einer Lebenserwartung von weniger als 60 Jahren, 1,03 Mrd. mit einer menschenunwürdigen Behausung, 250 Mio. Kinder, die keine Schule besuchen, mehr als 1 Mrd. ohne Beschäftigung. Das alles ist eine sehr kritische Situation, über die wir informiert sein müssen, und die man irgendwie angehen muß.

Auch wir werden Schwierigkeiten haben, denn wir sind weder der Nachbar eines anderen Planeten, noch hören wir auf, Nachbar des Übelsten zu sein, was es auf diesem Planeten gibt, nämlich der imperialistischen Yankee-Metropole (GELÄCHTER, BEIFALL).

Wir laufen Gefahr, wir sind Aggressionen ausgesetzt. Was den Frieden angeht, sind wir nicht nur der Gefahr im globalen Zusammenhang des Weltfriedens ausgesetzt, sondern zusätzlich noch denjenigen Gefahren, die sich aus der aggressiven und drohenden Haltung des Yankee-Imperialismus gegen uns ergibt, denn sie haben einen Haß auf uns, ich weiß nicht wie ich ihn beschreiben soll (GELÄCHTER). Es ist ein dummer Haß, der Haß eines Esels (GELÄCHTER, BEIFALL). Es ist ein besessener Haß gegen Cuba. Wir sind stolz auf diesen Haß.

Dieser Herr, den Tomas erwähnt hat, der Herr Bush (GELÄCHTER), der jetzt auf dem öffentlichen Kampfplatz erschienen ist, hält sich zweifelsohne für eine bedeutende Persönlichkeit. Ich weiß nicht, ob in Santo Domingo, oder wo, erklärte er, er habe erfahren, daß ich sehr besorgt und verunsichert sei durch die Angriffe, die er gegen mich losläßt (GELÄCHTER).

Wenn er zu dem Schluß kommt, daß es wichtig ist, daß er mich angreift, gut, das ist seine Sache; wahrscheinlich denkt er, mich anzugreifen ist eben wichtig. Ich habe mich nie für so wichtig gehalten, um zu glauben, daß wichtige Leute mich angreifen: aber dieser Herr, so scheint es, nimmt das an (GELÄCHTER). Er sagt, ich wäre sehr verunsichert.

Von diesem Herr, der eine ruhmlose Reise durch Lateinamerika machte, wo man ihn sofort mit Protesten wegen der Zolltarife, die die USA über den Zucker verhängten, überhäufte, in Brasilien, in Kolumbien in Santo Domingo, eben überall. Ich weiß nur, daß er Chef des CIA war. Und wenn ihr euch das Fehlen jeglicher Skrupel, jeglicher Moral, jeglicher Scham, die diese Institution auszeichnet, vorstellt, könnt ihr euch auch vorstellen, was der Herr Bush repräsentiert (GELÄCHTER). Und wirklich, er beunruhigt mich nicht. Ich kann es mir nicht erklären, wer ihm die Idee in den Kopf gesetzt hat, daß es den Anschein haben soll, daß ich weder schlafe, noch esse, noch sonst etwas tue, wenn dieser Herr sich damit beschäftigt, drei oder vier hysterische Sätze gegen Cuba oder gegen mich loszulassen. Ernst zu nehmendere Feinde als ihn habe ich schon gehabt, wirklich, und auch solche, die Beachtung verdienen. Aber er hat sich das so eingeredet und jemand hat ihm das in den Kopf gesetzt (ZURUF AUS DEM PUBLIKUM: "DIE ANGST"). Es ist nicht Angst, Kleingeistigkeit, (GELÄCHTER), Niederträchtigkeit und Hysterie. Und dann sagte er es eben so; ansonsten wäre es nicht der Mühe wert gewesen, sich überhaupt mit diesem Herrn zu beschäftigen. Als Empfehlung genügt es, zu erwähnen, daß er Direktor des CIA, der Institution der Mörderbanden, der Sabotage, der Subversion, der Destabilisierung, von all dem war. All dies von dem Herrn Bush zu erwähnen, ist schon ausreichend. (GELÄCHTER):

Also gut, wir bezogen uns auf den Haß der Imperialisten. Wir wissen ganz genau, woher der kommt, wir wissen es, und es ist Cubas feste Position, die Position der Prinzipien unserer Revolution, die feste Haltung unseres Volkes, der Mut unseres Volkes, daß sie wissen, daß wir keine Angst vor ihnen haben (BEIFALL). Und ganz simpel gesagt, sie verlieren den Boden unter den Füßen, haben ihn schon verloren, sind aufs äußerste verunsichert. Sie wissen genau, daß wir keine Angst vor ihnen haben, mögen sie auch alle nur denkbaren Drohungen ausstoßen, mögen sie auch tun, was immer sie wollen. Aber vor allem wissen wir, und die Welt weiß es auch, daß wir nicht den geringsten Respekt vor ihnen haben, die geringste Angst vor ihnen haben (BEIFALL). Sie wissen es und die Welt weiß es, das ist ernst genug. Da es ihre Art ist, einzuschüchtern, zu drohen, und da es in der Welt wirklich nur wenige gibt, die es wagen, dem Imperialismus zu sagen, was der Imperialismus verdient; da es ein so mächtiges Land ist, - es verfügt über Mittel, kontrolliert einen Internationalen Weltwährungsfonds und die Weltbank, stellt den Markt für einen Großteil der Länder der Welt, einer wartet auf einen Weltbankkredit, ein anderer auf einen Kredit des IWF, oder auf ein bißchen Nahrungsmittelhilfe etc., wieder ein anderer will mit ihnen (den USA) Geschäfte machen oder hat Angst, daß man ihm den Markt verschließt. Aber wir nun, die wir keiner Weltbank angehören, keinem IWF und die wir ein: vom Yankee-Imperialismus blockiertes Land sind, das keinen Handel mit ihnen treibt, nun meine Herren Imperialisten, so wißt denn, daß wir als einziges Land der Welt die Freiheit haben, dem Imperialismus das zu sagen, was er verdient (BEIFALL UND ZURUFE: "FIDEL SEGURO, A LOS YANKEES DALES DURO — KLAR FIDEL, GIB’S DEN YANKEES!") Es gibt kein anderes Land auf der Welt, das dem Imperialismus die Wahrheit sagen kann und das trifft den Imperialismus, das schmerzt ihn, und es schmerzt ihn die feste Entschlossenheit der Revolution und sie wissen, daß wir ein nicht unterzukriegendes unnachgiebiges Volk sind. (BEIFALL)

Sie haben die wirtschaftlichen Maßnahmen gegen uns verschärft, sie haben die Blockade verschärft, um um jeden Preis die Aktivitäten, den Handel Cubas mit anderen Ländern, die Kreditaufnahme von Seiten Cubas zu erschweren,

Nun gut, wie ich euch schon sagte, auch wir werden Schwierigkeiten haben. Der wichtigste Teil, der größte Teil unseres Handels findet mit dem sozialistischen Lager statt und zwar zu zufriedenstellenden Bedingungen. Man kann sagen, daß wir in all den Jahren unserer Revolution zufriedenstellende Handelsbeziehungen mit der Sowjetunion und den sozialistischen Ländern gehabt haben (BEIFALL), und das ist genau das, was wir als Lösung für die unterentwickelten Länder insgesamt fordern. Unsere Zuckerpreise mit der Sowjetunion und den sozialistischen Ländern sind nicht abhängig von dem Auf und Ab auf dem Weltmarkt, es sind Preise, die für fünf Jahre festgeschrieben sind. Wenn die Produkte der sozialistischen Länder teurer werden, wenn z.B. die UdSSR die Preise erhöhen, erhöhen sich auch die Preise für unseren Zucker, unser Nickel und andere Produkte.

Mit den anderen sozialistischen Ländern - die Konditionen sind nicht genau gleich bei allen, die UdSSR hat die besten Konditionen, aber sie sind gut in allen sozialistischen Ländern - haben wir die Preise eingefroren, unser Zucker hat einen Preis, ihre Produkte haben einen anderen Preis. Somit haben wir also gute Handelsbeziehungen, und wenn die Importe teurer werden, ziehen unsere Produkte nach. Wir haben gute Handelsbeziehungen erreicht, was uns hilft, vor allem, weil wir aus jenen Ländern einige Rohstoffe, Maschinen, Ausrüstungen, einige Basisgüter und Nahrungsmittel, die auch wichtig sind, erhalten.

Aber ein nicht unbedeutender Teil unserer Wirtschaft hängt von dem Handel mit der westlichen Welt ab, d.h. mit dem nichtsozialistischen Lager, der diktiert wird von den Prinzipien des sog. Weltmarktes. Und obwohl es der kleinere Teil unserer Wirtschaft ist, der mit der westlichen Welt abgewickelt wird, ist er nicht unbedeutend, denn oft handelt es sich dabei um Güter, die wir brauchen, um Rohstoffe zu verwerten, die wir aus den sozialistischen Ländern beziehen. Wenn wir 80 % der Rohstoffe aus den sozialistischen Ländern erhalten, müßten wir um produzieren zu können, die fehlenden 20 % in den westlichen Ländern kaufen.

Eine bestimmte Menge Getreide muß im Westen gekauft werden, aber der Kauf von Getreide, Rohstoffen, Pflanzenschutzmitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln, Ausrüstungsgegenständen, Medikamenten usw. in westlichen Ländern hängt von den Preisen ab, die wir für unsere Produkte erzielen. Wir benötigen also eine bestimmte Menge an konvertierbaren Devisen und diese beziehen wir hauptsächlich aus unserem Zuckerexport (auf dem Weltmarkt). Wir exportieren auch Tabak, Hummer, Tiefseekrabben, Nickel usw. und wir versuchen, unsere Exporte zu vergrößern und zu diversifizieren, was nicht so einfach ist, weil man beim Export von Fertigprodukten auf die Konkurrenz stößt, auf die Kredite usw. der hochindustrialisierten Länder. D.h. die Diversifizierung des Exportes ist nicht leicht, denn wenn wir beschließen, eine bestimmte Anzahl von Kühlschränken, Radio-Fernsehgeräten etc. zu exportieren, sehen wir uns einer harten Konkurrenz der Länder gegenüber, die einen höheren Entwicklungsstand besitzen und über alle Möglichkeiten des Handels verfügen, die Märkte kontrollieren, die Finanzmittel usw. Eine Diversifizierung des Exportes ist auch deshalb nicht leicht, weil man auf die Schutzmaßnahmen der kapitalistischen Welt stößt.

Wenn der Zuckerpreis einen Cent pro Libra fällt, bedeutet dies für unsere Wirtschaft einen Verlust von 70 Mio. US-Dollar an konvertierbaren Devisen.

Ende des letzten Jahres lag der Preis bei etwas mehr als 30 Cents, und um diese günstige Preissituation zu nutzen, machten wir erhöhte Anstrengungen in der Zuckerernte. Entgegen allen Voraussagen, Berechnungen, Analysen erlitt der Zucker einen gewaltigen Preissturz, gestern erreichte er 11.39, d.h. ein Drittel des Vorjahrespreises.

Hinzu kommt der unauffällige Anstieg der Preise für die vorhin erwähnten Importgüter; hinzukommt, daß unser Land sich während der letzten 22 Jahre in einem gewissen Maße in konvertiblen Devisen verschuldet hat, genauso wie andere Entwicklungsländer, um oftmals den gewaltigen Zuckerpreissturz zu kompensieren. Diese Kredite und Schulden müssen jetzt bezahlt werden, und in dem Maße wie die Zinsen auch gewaltig gestiegen sind, praktisch um das Doppelte, ist auch der Schuldendienst für die Auslandsverschuldung um ein Vielfaches höher.

Und das was ich euch hier erkläre, ist äußerst wichtig, denn die Yankees wissen von diesen Schwierigkeiten. Was ist die Ursache dieses gewaltigen Preissturzes entgegen allen Vorausberechnungen? Einer der Gründe war die Politik der EG, die die Vorteile des Abkommens in Anspruch nahm, aber den Verpflichtungen nicht nachkam. In jüngster Vergangenheit trafen die Zuckerproduzenten ein Abkommen, um die Preise zu schützen. Sie vereinbarten Exportquoten, die Preise verbesserten sich sogar, aber die EG trat dem Abkommen nicht bei, sie produzieren vom Staat subventionierten Zucker. Das zeigt euch, was egoistische und unverantwortliche Politik ist; vom Staat subventionierter Zucker, und sie erhöhten ihren Export von 1 Mio. Tonnen auf 4 Mio. Tonnen; d.h. also, sie verweigerten den Eintritt in das Abkommen, strichen die Vorteile ein und übernahmen keinerlei Verantwortung; sie erhöhten ihre Zuckerexporte von 1 auf 4 Mio. Tonnen, drückten gleichzeitig brutal die Preise und fügten dadurch vielen rohrzuckerproduzierenden Entwicklungsländern Verluste in Milliardenhöhe zu.

Auf der anderen Seite haben die USA eine Steuer von mehr als 2 Cents auf die Zuckerimporte erhoben zum Nachteil zahlreicher Länder, die Zucker in die USA exportierten. Dies war eine der zahlreichen Beschwerden, die der vorgenannte Herr auf seiner Reise durch Lateinamerika zu hören bekam.

Ein anderer Faktor, die Weltwirtschaftskrise. Viele Menschen und viele Länder brauchen Zucker, aber sie haben einfach nicht das Geld, um ihn zu kaufen; so kommt es, daß die Wirtschaftskrise die Märkte beeinträchtigt und auf diesem Wege auch auf die Preise einwirkt.

Die Yankees kennen diese Daten und kennen diese Schwierigkeiten. Außerdem machen sie sich etwas vor und setzen Hoffnungen in diese Schwierigkeiten, die wir haben und die wir haben werden. Das verpflichtet uns natürlich, Opfer zu bringen, Einschränkungen vorzunehmen. Wenn man uns fragt, für wie lange die Länder der Dritten Welt, die Entwicklungsländer - selbst wenn es sich um ein sozialistisches Land wie Cuba handelt - mit diesen Schwierigkeiten zu rechnen haben, wage ich nicht eine verbindliche Antwort zu geben, denn die Probleme sind objektiv, niemand kann sagen, wann und wie die Welt diese Krise meistern wird, niemand kann das wissen, und wie ich schon sagte, niemand hat in den nächsten 10 oder 20 Jahren eine Antwort auf die Weltprobleme.

Wir werden weiterkämpfen, wir werden weiterarbeiten, wir werden uns weiterentwickeln, wenn auch im bescheidenen Maße, aber, daß wir einen leichten Weg vor uns haben, das kann keiner verbindlich versprechen. Und, wie ihr wißt, habe ich euch, den Komitees zur Verteidigung der Revolution, und dem Volk die volle Wahrheit gesagt (LANGER BEIFALL).

Nun gibt es in unserer Politik ein Prinzip, zu dem, so hoffe ich, das ganze Volk steht, es handelt sich dabei um das wichtigste Prinzip, daß, welcher Zuckerpreis und welche Opfer unsererseits auch immer auf uns zukommen, wir immer unseren internationalen Verpflichtungen (BEIFALL) unseren finanziellen Verpflichtungen nachkommen, denn das Ansehen unseres Landes ist mehr wert, als alles andere (BEIFALL). Das ist das wichtigste für uns.

Also gut, wir haben diese zwei Probleme: Die latenten und dauernd zunehmenden Drohungen, die Gefahren, die den Frieden beeinträchtigen und die Gefahren, die die Wirtschaft beeinträchtigen. Was die Bedrohung des Friedens anbetrifft auf doppelte Art und Weise: Die Gefahr eines Weltkrieges genauso wie die üblichen Angriffe gegen uns von Seiten der USA.

Es gibt Leute, die sich fragen, was noch alles in der Welt passieren wird. Und genau das frage ich mich auch. Wie wird die restliche Welt reagieren, wenn man Cuba offen angreift. In erster Linie, und das müssen wir lernen und zu unserer Philosophie machen: nicht erwarten, daß jemand uns zu Hilfe kommt, sondern bereit sein, uns selbst zu verteidigen (ANHALTENDER BEIFALL). Welche Art von Revolutionären wären wir, wenn wir an unseren Prinzipien festhalten, weil wir darauf zählen, daß andere uns verteidigen. Wir verteidigen unsere Prinzipien in erster Linie mit unseren eigenen Mitteln und tragen für unsere Prinzipien und unsere Haltung in erster Linie unsere eigene Haut zu Markte (ANHALTENDER BEIFALL). Und die Imperialisten fragen sich, ob in solch einem Fall etwas passiert oder nicht. Ich kann versichern, was dann passiert. Hunderttausende von Imperialisten werden auf diesem Boden sterben! Das verspreche ich (BEIFALL UND ZURUFE: VENCEREMOS, VENCEREMEOS).

Wenn wir nicht in der Lage sind, uns selbst zu verteidigen, können wir auch nicht mit der Solidarität anderer rechnen; sind wir aber fähig, uns selbst zu verteidigen, dann wird sich zeigen, was passiert. Was passiert? Die Geschichte wird das zeigen, und die Art und Weise, mit der jeder einzelne seine solidarische Verpflichtung gegenüber der cubanischen Revolution erfüllt (BEIFALL).

Unter den ihnen zur Verfügung stehenden Maßnahmen sprechen die Imperialisten von einer totalen Blockade. Gut denn, wir werden eine neue Erfahrung machen und sie auch, und sie auch (BEIFALL), denn wir sind davon überzeugt, daß das Land eine totale Blockade überstehen kann (BEIFALL) und wir haben ausgearbeitete Pläne, was zu tun ist, im Falle einer totalen Blockade; und es gibt Pläne, was im Falle eines direkten Angriffes zu tun ist. Aber allen voran unsere oberste Devise, unser wichtigstes Leitmotiv, ihr arroganten und überheblichen Imperialisten: Wir haben überhaupt keine Angst vor euch! (BEIFALL UND ZURUFE: "FIDEL SEGURO, A LOS YANKEES DALES DURO"). Wir ihr wißt, waren wir nicht die ersten, die nach der Machtübernahme dieser faschistoiden Administration der USA harte Worte gebrauchten, wir waren vorsichtig, wir hielten uns zurück - nach der Einschätzung einiger Presseagenturen - am 17. und 19. April, als sie sagten, daß sie entscheiden würden, in welchem Ton sie uns behandeln wollen, ob sie verhandeln, reden oder drohen wollten. Sie scheinen sich geirrt zu haben. Es blieb uns nichts anderes übrig, als ihnen das zu sagen, was ihnen gesagt werden mußte.

Sie haben mit all diesen Drohungen herumgefuchtelt, sie drohen auch, in Nicaragua zu intervenieren, sie drohen in El Salvador zu intervenieren, in Zentralamerika.

Diese faschistoide Gruppe charakterisiert sich durch die faschistischen Methoden: in erster Linie die Lüge, die Goebbelsche Lüge; sie benutzen Methoden, die sie, wenn sie sie nicht von irgend jemandem abgeguckt haben, irgend welchen Büchern entnommen haben. Mir scheint, daß sie einige ihrer Theorien und ihrer Methoden aus dem Buch "Mein Kampf" haben: überheblichkeit, Arroganz, die Drohung und die Lüge. Und im Zusammenhang mit den Ereignissen in El Salvador stiessen wir auf eine Menge Lügen. Wir haben ihnen nicht immer geantwortet, wenn sie etwas gesagt haben, wir schwiegen aus Geringschätzung und weil wir uns ihnen gegenüber nicht zu rechtfertigen haben. In bestimmten Momenten hielten wir es für angebracht, ihnen zu widersprechen, weil sie sich verstrickten; sie gaben heute eine Lüge von sich und morgen eine andere und übermorgen wieder eine andere, bis wir den Sprachrohren des Imperialismus Einhalt gebieten mußten.

Sie sagten, daß die Waffen, die Cuba zu seiner Verteidigung erhielt, in Zentralamerika verteilt wurden. Wir sagten darauf nichts, denn etwas, was uns gehört zu verteilen, hängt allein davon ab, ob wir es verteilen wollen oder nicht? Dem Imperialismus sind wir darüber keine Rechenschaft schuldig (BEIFALL), wir wollen nicht, daß sie unseren Einspruch wie eine moralische Entrüstung auffassen, daß wir dächten, daß das, was sie uns anhängen, unmoralisch sei. Natürlich können wir die Waffen, die wir von der UdSSR erhielten, gemäß getroffenen Abkommen, nicht weiterleiten, und wir halten uns an unsere Abkommen. Sie setzten diese Lüge in die Welt, weil sie davon erfuhren, daß einige Schiffe mit Waffen für unsere Landstreitkräfte ankamen, die schon vollständig ausgerüstet sind; aufgrund dessen stellten sie die Theorie auf, daß wir viele Tonnen Waffen erhielten. etc., natürlich sagten wir ihnen nicht, wieviel es waren, aber wir können ihnen sagen, daß es sehr viele waren (GELÄCHTER), daß wir sie nach Zentralamerika weiterleiten, eine Lüge, eine Lüge von oben bis unten, da die Waffen, die wir auf unserem Territorium erhielten, ausschließlich zu unserer Verteidigung dienen; sie behaupteten das, um dadurch die Entsendung von Beratern und Waffen nach El Salvador, ihre Intervention in Zentralamerika etc. zu rechtfertigen, dem Kongreß gegenüber zu rechtfertigen und sie wissen, daß es eine Lüge war.

Nach wenigen Tagen verwickelten sie sich in Widersprüche und behaupteten, wir hätten Militärberater in El Salvador, eine weitere große Lüge. Klar, sie ließen sie nach der französisch-mexikanischen Erklärung los, um ein bißchen die Situation zu komplizieren, um Mexiko, Frankreich und andere Länder in eine peinliche Situation zu bringen.

Danach behaupteten sie, wir würden den Guerrilleros von El Salvador Waffen geben. Darauf haben wir bereits auf der Interparlamentarischen Konferenz geantwortet, nämlich, daß die salvadorianischen Patrioten schon seit vielen Monaten mit den Waffen kämpfen, die sie dem Feind weggenommen haben, und daß es legitim sei, ihnen Munition zu schicken, daß dies keine moralische Frage sei, daß es auch legitim sei, ihnen Waffen zu schicken, und die Tatsache, daß wir ihnen keine geschickt haben, nur daran liegt, daß wir nicht wissen, wie. Das heißt, moralisch gesehen halten wir es für gerecht, ihnen Waffen zu schicken, aber wir sagten die Wahrheit: Es ist eine Lüge, daß wir den salvadorianischen Patrioten Waffen und Munition geschickt hätten.

Anläßlich der Interparlamentarischen Konferenz nahmen wir zu den drei Vorwürfen Stellung: weder wurden die Waffenlieferungen aus der. UdSSR verteilt, noch schickten wir Militärberater, noch lieferten wir Waffen nach EI Salvador. Wir sagten ihnen und den Sprachrohren des Imperialismus, daß sie vollkommene Lügner seien. Da blieb ihnen nichts weiter übrig, als den Mund zu halten.

Sie hielten nur kurz den Mund, dann kamen Verlautbarungen des Staatssekretärs, kamen Erläuterungen eines Beraters des allmächtigen Herrn und sie machten Erklärungen aller Art, denn sie zeichnen sich durch zwei Dinge aus: Sie geben viele Erklärungen ab und sie verbreiten viele Lügen und sie fallen immer wieder durch zwei Dinge auf: entweder sind sie bewußte Lügner oder Ignoranten, in jedem Falle sind sie zynisch,

Inzwischen haben sie ihre Taktik geändert. Jetzt geben nicht mehr die Politiker Erklärungen ab; jetzt werden Nachrichten für die Presse manipuliert. Und das ist ein anderes "dickes Ei" (GELÄCHTER). Das hier ist eine Agenturmeldung vom 19., also von vor drei oder vier Tagen, wo es wörtlich heißt: "Zwei nordamerikanische Berichterstatter berichteten heute, daß Cuba angeblich 500 bis 600 Elitesoldaten nach Nicaragua geschickt hat, mit dem Ziel, El Salvador abzuwürgen und in jenem Land eine marxistisch-revolutionäre Herrschaft zu errichten. Rowland Evans und Robert Novak, dessen Artikel täglich in hunderten von Zeitungen erscheinen... usw."

Damit ihr seht, wie die Lügen dieser Herren täglich in der ganzen Welt zirkulieren, während die Gegendarstellungen nicht erscheinen, nein, die Dementis erscheinen nicht. Sie fabrizieren nach bestem Stil von Goebbels, Hitler, nach faschistischer Methode ihre Lügen und berieseln damit das nordamerikanische Volk. Sie lassen es daran glauben, in hunderten von Zeitungen. Das heißt, Millionen von Menschen lesen diese Lügen, die Dementis lesen sie nicht. Versteht ihr? Die Dementis lesen einige Regierungen, einige wenige Politiker, ganz bestimmte Leser. Es ist wichtig, Anschuldigungen zurückzuweisen, aber sie sind nur daran interessiert, Lügen zu fabrizieren.

Es heißt hier: "..deren Artikel täglich in hunderten von Zeitungen erscheinen, erbrachten eine Menge Einzelheiten über die beabsichtigte offene Invasion nach El Salvador durch cubanische Truppen; zuversichtliche lateinamerikanische Quellen werden zitiert. Die beiden Journalisten berichten, daß Fidel Castro eine Spezialeinheit nach Nicaragua gebracht hat, um durch die Hintertür die Regierung des Präsidenten Napoleon Duarte anzugreifen!" Als ob das ein wirklicher Napoleon wäre, und man ihn durch die Hintertür angreifen müßte oder so etwas, sozusagen eine Art Waterloo (GELÄCHTER).

"Der Plan, nach den Daten und der Interpretation der beiden Journalisten, mag eine klassische Einfachheit haben und beabsichtigt El Salvador durch den Lempa-Fluß in zwei Teile zu schneiden, um im Ostteil des Landes eine provisorische revolutionäre Regierung zu bilden, die dann nach und nach versucht, internationale Unterstützung für die Demokratische Revolutionäre Front zu bekommen. Dieses Schema, das möglicherweise mit der Zerstörung des Puente de Oro vergangene Woche begonnen hat, bedeutet eine weitere Intervention Cubas im Ausland. Rowland Evans und Robert Novak fügten hinzu, daß die USA weitere Maßnahmen ergreifen müsse, um dies zu verhindern." Sozusagen ein Aufruf zu Maßnahmen wie den Angriff, die Blockade.

Der Artikel schlägt indirekt die Erhöhung der Militärhilfe vor, auch die Erhöhung der Militärberater für die Militärjunta. Die nordamerikanischen "Gegenmaßnahmen" müßten über die 50 Berater hinausgehen.

Dann weitere Daten, es ist noch lang; es heißt hier:

"Die Soldaten, die einer schnellen Eingreiftruppe angehören" - sie haben uns eine schnelle Eingreiftruppe erfunden - "und dem cubanischen Innenministerium angehören, agieren in zivil, als wären sie Touristen. Ihre Waffen, die ja von Spezialisten gehandhabt werden, sind in Gepäckstücken versteckt, die Koffern ähneln. Die Flüge fanden am 16., 17., 18. und 19. September statt und im letzten Flug soll, nach Evans und Novak, auch der cubanische Botschafter in Nicaragua mitgeflogen sein. Der Artikel berichtet auch, daß, kaum hätten die Cubaner nicaraguanischen Boden betreten, sie mit Hubschraubern im Dschungel verschwunden seien. Genau 26 Tage später, am Morgen des 15. Oktober, wurde die wichtigste Brücke über den Lempa-Fluß, der EI Salvador in zwei Teile trennt, gesprengt."

Also, Truppen mit Waffen in Koffern wurden in Hubschraubern transportiert und verschwanden im Urwald und genau 26 Tage später sprengten sie die Brücke.

Aber nicht aus Zufall erschien am gleichen Tag ein Kommentar im Wall Street Journal, "daß dank einer linken Propagandakampagne mit alarmierender Effizienz die Regierung des Präsidenten Reagan wesentlich daran gehindert wurde, mittels eines nordamerikanischen Gegenangriffs die sowjetisch-cubanische Eroberung in Zentralamerika abzuwehren. Dennoch ist es viel zu früh, den Kampf aufzugeben." Es heißt weiter: "die große Prämie, dieser wahrscheinlich sowjetisch-cubanischen Aktion, wird, falls sie Erfolg haben sollte, der Panama-Kanal sein.

Das ist die Methode, Lügen zu fabrizieren, sie in hunderten von Zeitungen zu verbreiten, sie über internationale Presseagenturen laufen zu lassen.

Wie hier, anläßlich des Treffens der Intellektuellen und Künstler erklärt wurde, dominieren die Informationsmonopole der Yankees 70% der Medien in der ganzen Welt. Und das hat eine ganz klare Zielsetzung.

Es ist nicht mehr nötig, daß die Politiker reden, sie manipulieren einige Journalisten, damit sie diese Artikel mit klaren Zielen verfassen, nämlich ihre Intervention in El Salvador zu rechtfertigen, ihre Drohungen und aggressiven Maßnahmen gegen Cuba zu rechtfertigen.

Aber einmal mehr haben wir die Ehre, ihnen zu sagen: Ihr Herren Imperialisten, Ihr seid Lügner, Ihr seid Lügner (BEIFALL). Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Wahrheit zurechtzurücken, Cuba hat keinen einzigen Soldaten einer Spezialtruppe nach Nicaragua geschickt! Das ist eine große Lüge, und wir haben das Recht und die Pflicht, dies zu dementieren, das ist eine Lüge von Kopf bis Fuß, erstunken.

Aber wozu dienen diese Lügen?

Auch der berühmte Herr Bush hat, wie Tomas schon erwähnte, in seiner ersten Odyssee durch Lateinamerika Ratschläge ausgeteilt, als er von 5.000 cubanischen Beratern in. Nicaragua sprach. Was sind Berater? Eine weitere Lüge. Es wäre schön, wenn wir 5.000, nicht Berater, sondern Ärzte Lehrer in Nicaragua hätten,aber es sind nicht einmal 3.000. Die große Mehrheit stellen ungefähr 2.100 Lehrer dar, mehr als 200 Ärzte, zahlreiche mittlere Techniker, spezialisierte Bauarbeiter, Landwirte, sie sind es, die internationalistische Dienste in Nicaragua erbringen (BEIFALL). Dieser Herr spricht von 5.000 Beratern, dieser Herr spricht gelassen von 5.000 cubanischen Beratern in Nicaragua.

Eine gewiße Senora, namens Kirkpatrick, oder so, die, glaub ich, Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen ist, und die sich dadurch auszeichnet, daß sie hysterische Dinge erzählt, denn die Hysterie ist diesen faschistoiden Personen präsent, diese Senora sagte, daß wir ich weiß nicht wieviele Soldaten in Afghanistan hätten. Stellt euch vor, bis nach Afghanistan haben sie uns Soldaten angedichtet.

So reden sie locker und gelassen und ich sage mir manchmal: "Sind die dumm, sind die ignorant, sind sie niederträchtig, sind sie zynisch, oder sind sie, verdammt noch mal, all das aufeinmal? (GELÄCHTER). Die streuen Lügen mit solch einer Ruhe aus, und diese Senora unterstellt uns gar Truppen in Afghanistan.

Dieser Herr sprach von 5000 Personen in Nicaragua und so. Aber klar, das hat ein Ziel, nämlich die Konterrevolution in Nicaragua zu schüren. Sie verfolgen die Ziele der CIA, nämlich die Aktionen gegen die internationalistischen Arbeiter Cubas zu schüren. Diese Politik hat zum Ziel, solch gemeine und feige Morde anzuzetteln, wie vor wenigen Tagen an zwei cubanischen Lehrern in Nicaragua geschehen.

Ich bin ehrlich davon überzeugt, daß eine der schönsten Seiten über internationale Solidarität unsere Lehrer und unsere Ärzte in Nicaragua schreiben (BEIFALL). Und wir sind stolz darauf, Männer und Frauen zu haben, die dazu fähig sind.

Ich persönlich habe eine große Anzahl der Genossen Lehrer, die in Nicaragua sind, verabschiedet und ich weiß von der Arbeit, die sie dort leisten, von den Bedingungen, unter denen sie sie durchführen. Wie es schon der Genosse Tomas Borge hier mit eindrucksvollen Worten beschrieben hat: wie sie in den abgelegensten Orten unter schwierigsten Bedingungen leben, wo es manchmal zu Fuß drei Tage oder mit dem Maulesel zwei Tage hin braucht. Man kann die Verdienste dieser Genossen, der Lehrer in den entferntesten Winkeln von Nicaragua, nicht hoch genug schätzen! Und das Außerordentliche ist, daß die Mehrheit, oder etwa die Hälfte davon, Frauen sind, die in diesem Landeunterrichten (BEIFALL). Viele von ihnen sind Mütter, die sich von ihren Kindern, ihren Männern und ihren Familien für lange Zeit trennen, um dort ‘diesen Dienst zu leisten. Ich glaube, ihre Verdienste sind wirklich außerordentlich (BEIFALL).

Ah! Die Imperialisten werden nicht über diese Morde sprechen, die werden diese Morde nicht verurteilen, Wenn unser Land vorbildlich seine Pflicht erfüllt, die Pflicht, der alle Länder der Welt nachkommen müßten, gegenseitig zu kooperieren um die Krankheiten zu bekämpfen, um das Analphabetentum zu bekämpfen, um für das Wohl der Menschheit zu kämpfen, wenn wir völlig uneigennützige Kooperation leisten, dann sind diese Männer und Frauen das Ziel der imperialistischen Verleumdungen. Diese Lehrer gehen dort nicht hin, um Marxismus-Leninismus zu unterrichten - und das wissen alle Familien Nicaraguas sehr genau - sie gehen dort hin, um ausschließlich die Programme zu erfüllen und den Schulstoff zu vermitteln, entsprechend den Anweisungen des Erziehungsministeriums von Nicaragua. Das ist ihre Aufgabe und selten ist ein schöneres Kapitel geschrieben worden.

Jetzt werden die Imperialisten weder Leitartikel schreiben noch Propaganda machen, um diese beschämenden Morde zu verurteilen. Warum protestieren die Imperialisten? Ah! die Imperialisten protestieren weil die Sandinistas einige Bourgeois, die die Gesetze Nicaraguas mißachtet haben, verhaftet haben. Ja, darauf regnet es Proteste, kommen Kabel heraus und wird verurteilt. Ah! wenn es um einen imperialistischen Pharisäer geht, wenn es um einen Verräter der Ziele der Revolution geht, der verhaftet wird, dann ertönt der weltweite Protest des Imperialismus. Aber wenn sie zwei einfache Lehrer ermorden, die die außerordentliche und schöne Aufgabe, die Kinder Nicaraguas zu unterrichten, erfüllen, dann ertönt kein einziges Wort der Verurteilung, kein einziges Wort des Protestes. Das ist die Handlungsweise der Imperialisten! Und an dieser Stelle können wir sagen, daß in den Händen der cubanischen Lehrer und Dank dieser cubanischen Lehrer 100 000 Kinder Nicaraguas eine Ausbildung erhalten; die cubanischen Lehrer unterrichten 100 000 Kinder in Nicaragua (BEIFALL). (EIN DELEGIERTER RUFT: "KOMMANDANT, WIR, DIE BEI DIESEM KONGRESS ANWESENDEN DELEGIERTEN, SIND BEREIT NACH NICARAGUA ZU GEHEN, UM DIE GEFALLENEN BRÜDER ZU ERSETZEN!" UND ALLE APPLAUDIEREN).

Lehrer zu ermorden ist eines der ungeheuerlichsten und abscheulichsten Verbrechen, das man in der heutigen Welt begehen kann. Aber es ist nichts Neues für uns. Erinnern wir uns an Conrado Benitez, an Delfin Sen, an Manuel Ascance. Erinnern wir uns, wie sie zur Zeit der Alphabetisierungskampagne fähig waren, Bauern und Alphabetisierer zu erhängen. Aus unserer eigenen Erfahrung kennen wir das, wie weit der Haß des Imperialismus geht, wie weit die Skrupellosigkeit der CIA geht, wie weit die Niederträchtigkeit der Konterrevolution und der Reaktion geht. Deshalb sind wir darauf vorbereitet, diese bitteren Erfahrungen zu verarbeiten.

Wir vertrauen der Sandinistischen Revolution und wir wissen, daß diese Verbrechen, so wie in unserem Land, bestraft werden. Und wir wissen, daß sie außerdem alle notwendigen Maßnahmen treffen, um unsere Lehrer zu schützen (BEIFALL).

Aber damit werden sie weder das Volk von Nicaragua noch das Volk von Cuba einschüchtern (BEIFALL). An dem selben Tag, an dem man von der Ermordung der Lehrer erfuhr, hat sich die Zahl der Schüler, die sich zu den pädagogischen Brigaden meldeten, verdreifacht und es sind tausende von Lehrern, die sich freiwillig angeboten haben, um den Platz der zwei gefallenen Lehrer einzunehmen (BEIFALL). Diese Lehrer bereichern die Geschichte der Märtyrer unserer Heimat, denn sie sind wie im Kampf gefallene Soldaten, im Kampf gegen das Analphabetentum, im Kampf gegen die kulturelle Rückständigkeit, ein Kampf, den sie mit Bleistiften, Heften und Büchern geführt haben, nicht mit Waffen! Man muß äußerst feige und äußerst verkommen sein, um Menschen unter diesen Bedingungen zu ermorden! (BEIFALL)

Dafür dienen diese Kampagnen. Jetzt fehlt nur noch, daß die Zeitungen der Yankees verbreiten, daß zwei Soldaten von Spezialeinheiten starben, daß dies keine Lehrer waren, sondern daß es zwei Elitesoldaten von denen, die vor kurzem landeten, waren.

Ich meine, daß diese Geschehnisse uns deutlich die Skrupellosigkeit des Feindes, den wir haben, vor Augen führen. Sie belehren uns über den Kampf, den unser Volk zu führen hat, das Volk von Cuba, das Volk Nicaraguas, alle Völker, die sich befreien, so wie jetzt das angolanische Volk, das nach so vielen Jahren des Kampfes für seine Unabhängigkeit, jetzt gegen die südafrikanischen Rassisten kämpfen muß. Opfer der Aggressionen, die jene, in Kumpanei mit dem Yankee-Imperialiimus, durchführen. Das ist der Weg der Freiheit, ein langer Weg und der Weg der Würde, der Weg der Gerechtigkeit, der Weg der Revolution.

Also gut, wir sind vorbereitet auf diese Risiken militärischer Art, auf diese Bedrohung. Bei der Organisierung der Milizen der territorialen Truppen, bei der Stärkung unserer revolutionären Streitkräfte wurden gigantische Anstrengungen unternommen. Und wir ruhen nicht eine Minute, nicht eine Sekunde mit der Arbeit, unsere Verteidigung vorzubereiten und zu verbessern. Diese Anstrengung ist groß, die Kosten sind groß: aber ich bin sicher, daß das Land - im Falle einer imperialistischen Aggression - es sich niemals verzeihen würde, seine Verteidigung vernachlässigt zu haben. Und demzufolge sind unter allen Umständen die Bemühungen um die Verteidigung des Landes vorrangig: aber wir müssen uns auch vorbereiten, und wir bereiten uns darauf vor, uns den ökonomischen Schwierigkeiten zu stellen.

An erster Stelle müssen wir die Reform der Einzelhandelspreise umsetzen. Die Maßnahme ist von der allgemeinen wirtschaftlichen Situation, von der ich vorhin sprach, unabhängig, denn sie ist verbunden mit der Lohnreform. Kraft dieser Lohnreform haben 2,4 Mio. Arbeiter einen Einkommenszuwachs erhalten. Insgesamt beträgt die Summe 440 Mio. Pesos dieses Jahr; 1982 werden es 540 Mio. sein und in dem Zeitraum von fünf Jahren werden es insgesamt 2,7 Mrd. sein. Darin eingeschlossen sind Einkommen aufgrund der Lohnreform und auch der Prämien.

Als man die Lohnreform vorlegte, wurde auch die Notwendigkeit einer Preisreform verdeutlicht. Warum? Weil in dem Zeitraum von fünf Jahren allein aufgrund des Umstandes der Einkommenserhöhung der Arbeiter der Geldumlauf einen Zuwachs von 2,7 Mrd. erfährt. Aus zwei Gründen war die Reform des Einzelhandelspreises notwendig: erstens um zum Teil die Folgen der Lohnreform zu kompensieren und zweitens, um unsere Preise besser zu rationalisieren.

Wie man sich erinnern wird, erklärte man, als die Lohnreform angekündigt wurde, daß man einige Einzelhandelspreise einer Revision unterziehen würde. In der Ausgabe von Granma vom 25. März vergangenen Jahres stand diesbezüglich:

"Wie man weiß und trotz des weltweiten inflationären Prozesses der letzten Jahre, der sich in besonders negativer Weise auf eine so offene Wirtschaft wie die Cubas auswirkt, wurden die Einzelhandelspreise für die Güter des Grundbedarfs auf dem Niveau der ersten Jahre der Revolution eingefroren, damit die Familienhaushalte nicht aus diesem Grunde belastet würden. Das erforderte große staatliche Zuschüsse, die das notwendige Gleichgewicht der inneren Finanzen gefährden.

Die Lohnreform wird es ermöglichen, daß ‚gleichzeitig mit ihrer Umsetzung, diese Situation analysiert wird, um gezielte Preiserhöhungen im Einzelhandel durchzuführen, deren Ausmaße natürlich geringer sein würden, als der Zuwachs bei den Löhnen."

Darüber sprachen wir auch in dem Bericht an den zweiten Kongreß unserer Partei. Damals sagten wir wörtlich:

"Auch wenn die Preisreform in ihrer Gesamtheit einen Anstieg in den Ausgaben der Bevölkerung mit sich bringt, so wird dieser substantiell geringer sein als der Einkommenszuwachs, der sich aus der schon in Anwendung befindlichen Lohnreform und der Zahlung von Prämien an die Arbeiter ergibt."

Das Problem ist, daß wir uns in der Umsetzung dieser Reform einige Zeit verspätet haben. Die Lohnreform wurde vor der notwendigen Anpassung der Einzelhandelspreise verwirklicht. Wir haben es einige Monate hinausgezögert und diese Situation kann nicht länger beibehalten werden, oder wir laufen Gefahr, im Geld zu schwimmen, was sehr negative Folgen für die Arbeitsdisziplin und die Wirtschaft haben würde. Wir müssen versuchen, das, was man das finanzielle Gleichgewicht nennt, aufrecht zu erhalten. Wenn wir das vernachlässigen, ergäbe das negative Folgen.

Jetzt, in dieser wirtschaftlichen Situation dürfen wir diesen Schritt nicht weiter hinauszögern und vor Jahresende müssen wir diese Reform der Einzelhandelspreise durchführen, die - wie schon erklärt - einen substantiell geringeren Teil ausmachen wird, als die Einkommen, die man durch die Lohnreform erhalten wird. Natürlich wird man die Pensionäre, Rentner und Personen, die Unterstützung von der Sozialfürsorge erhalten, die nicht durch die Lohnreform begünstigt werden, berücksichtigen, um eine Benachteiligung zu vermeiden. Es handelt sich nicht um bedeutende Erhöhungen, aber wir müssen es machen und es ist in der Durchführung der Lohnreform mit inbegriffen. Wenn also einige Preise modifiziert werden, so hoffen wir doch, daß sie im Bereich unserer Möglichkeiten bleiben (BEIFALL).

Ein Teil dieser 2,7 Mrd., die man zusätzlich erhalten wird, ein Teil wird durch die Preisreform kompensiert, ein anderer Teil durch die Güter und Dienstleistungen, die die Bevölkerung erhalten wird, und wir hoffen einen Teil auch durch die Ersparnisse.

Wie ich euch schon sagte, ist dies auch verbunden mit Maßnahmen restriktiven Charakters, die wir treffen müssen und in gewissem Maße wird man einige Programme und Pläne, einige Investitionen und möglicherweise auch einigen Lebensstandard opfern müssen. Aber wir müssen auf alle Fälle dieser Situation, die sich uns darstellt, entgegentreten, die - wie ich schon ausführlich erklärte - von den aufgeführten Faktoren herrührt und hauptsächlich in Verbindung mit dem niedrigen Zuckerpreis zu sehen ist. Wir müssen darauf vorbereitet sein, wir müssen bereit sein, Opfer zu bringen und wir müssen unserem unantastbaren, heiligen Grundsatz treu bleiben: vor allem Anderen unsere internationalen Verpflichtungen zu erfüllen (BEIFALL).

Also, das erfordert von uns eine besondere Anstrengung. Wie gesagt, letztes Jahr haben wir eine riesige Anstrengung in der Zafra (Zuckerrohrernte) vollbracht und ohne Zweifel war es die ertragreichste Zafra in der Geschichte unseres Landes, diese letzte Zafra. Das Land hat nie aufgehört, sich anzustrengen. Und diese Schwierigkeiten treten auf, gerade dann, wenn in unserem Land die beste Arbeit in der Geschichte unserer Revolution geleistet wird; wenn unsere Arbeiter mit größter Effizienz, mit größerem Enthusiasmus, mit größerer Disziplin arbeiten; wenn die Betriebe, die Bereiche der Wirtschaft, wenn in der Industrie, in der Landwirtschaft, in den Zafras, auf dem Bau mit mehr Effizienz denn je gearbeitet wird; wenn wir bedeutend vorangekommen sind bei der Errichtung des Systems zur Leitung und Planung der Wirtschaft; wenn wir die ersten Früchte ernten der Maßnahmen, die wir auf diesem Gebiet getroffen haben; wenn unser Volk wirklich besser und effektiver arbeitet, dann treten diese von Außen kommenden Schwierigkeiten auf.

Folgendes haben wir den Planungsorganen darlegen müssen: dies sind die zur Verfügung stehenden Mittel, entsprechend den Berechnungen, und diese Berechnungen müssen sehr konservativ sein, denn was hinzu kommt ist, daß der Zucker jetzt bei 11,39 ist, aber niemand kann versichern, daß er in drei Monaten nicht bei acht Centavos ist und er kann noch weiter fallen und die Situation so noch schwieriger werden. Und so haben wir den Planungsorganen, den Organen der Wirtschaft angeraten, ihre Pläne und Aktivitäten dieser Situation anzupassen.

Es wird uns an einigen Rohstoffen und Mitteln fehlen. Das heißt, daß wir nicht überrascht sein sollten, es wird die Produktion in verschiedenen Bereichen treffen, aber wir müssen uns dieser Situation entgegenstellen.

Aber dies zwingt uns auch, noch weitergehende Anstrengungen zu noch größerer Effizienz zu unternehmen, um weiterhin das System zur Leitung und Planung der Wirtschaft auch unter schwierigsten Bedingungen anzuwenden. Wir sind gezwungen, effizienter und sparsamer denn je zu sein: aus jedem Tropfen Petroleum, aus jedem Gramm Düngemittel, Stahl, Stoff, jeglichem Rohstoff müssen wir das äußerste holen. Wir müssen uns anstrengen, um die Landwirtschaft noch ertragreicher zu machen, wir müssen weiterhin solche Erfolge und Ergebnisse erzielen, wie wir sie im Zuckeranbau, in der Viehwirtschaft, in der Landwirtschaft allgemein erzielt haben. Daß heißt eben, in Anbetracht derartiger Umstände müssen wir das äußerste geben, das Äußerste in den Dienstleistungen, in der Erziehung, in der ärztlichen Versorgung, bei allen Aktivitäten, um zu beweisen, daß unser Volk fähig ist, sich auch der schwierigsten Situation entgegen zu stellen.

Wie ich euch schon sagte, die Imperialisten, die über die Schwierigkeiten, die uns bevorstehen, Bescheid wissen, sind voller Hoffnung und denken: ah, endlich wird die 22-jährige Blockade ein Resultat zeitigen. Nein, diese 22 Jahre dauernde Blockade hat uns 22 Jahre lang Schaden zugefügt, aber sie hat das, was wir gemacht haben, nicht verhindern können, sie hat diese Erfolge, diese niemals zuvor erbrachten großartigen Leistungen nicht verhindern können, diese Leistung, praktisch unserer gesamten Bevölkerung Arbeit zu geben, Schluß zu machen mit der toten Zeit; Schluß zu machen mit der Sucht, dem Spiel, den Drogen, der Prostitution; sie hat nicht verhindern können, daß wir das Analphabetentum beseitigt daß wir die sechsjährige Schulzeit als Minimum für alle erreicht haben und für eine neunjährige Schulzeit kämpfen; daß wir praktisch von allen Ländern der unterentwickelten Welt das höchste Niveau in der Gesundheitsversorgung haben. All diese Erfolge, die wir hatten und weiterhin haben und erreichen werden, hat diese Blockade nicht verhindern können. Die Schwierigkeiten werden uns nicht daran hindern, weiter voranzuschreiten.

Aber das, was hier von Interesse ist, das was notwendig ist, ist, auf das Verständnis und die volle Unterstützung des Volkes setzen zu können (BEIFALL). Das ist das Wichtigste.

Die Imperialisten machen sich Hoffnungen und die Imperialisten intensivieren ihre Aktivitäten bezüglich - der wirtschaftlichen Blockade von Cuba, indem sie unsere wirtschaftlichen Unternehmungen, unsere Kredite behindern. Die Imperialisten multiplizieren ihre Spionageaktivitäten in unserem Land und außerhalb unseres Landes. Bei ihren Kontakten, bei ihren Versuchen, unter dem diplomatischen Personal Abtrünnige zu finden oder bei den Fachkräften, überall verstärken sie ihre subversiven Aktivitäten.

Ohne jeglichen Zweifel werden die Imperialisten zu ihren konspirativen Methoden, zu ihren Wirtschaftssabotageplänen, zur Ermordung von Führern der Revolution zurückkehren.

Viele Male haben wir den allmächtigen und unvermeidlichen Herrn zu einer Stellungnahme aufgefordert, damit er uns sage, ob die CIA erneut ermächtigt würde, Morde an Führern der Revolution zu schmieden und Schweigen war seine Antwort, er hat kein einziges Wort verlauten lassen. Vielleicht meinen sie sogar, wir hätten Angst und wir würden ständig in der Furcht leben, daß sie uns gerne umbringen möchten, uns, die Führer, vielleicht glauben sie das.

Aber wir haben gelernt, uns zu verteidigen. Unsere Sicherheitsorgane haben gelernt, gut zu arbeiten, wirklich sehr gut (BEIFALL). Es ist nicht so einfach, aber es läßt uns nicht zittern. Wenn wir sie auffordern zu sagen, ob sie wieder solche Methoden anwenden werden, so mit der Absicht, sie mit ihrer moralischen Verantwortung zu konfrontieren, damit sie sprechen, damit sie nicht ruhig bleiben, weil ihre Verbrechen und ihre Vorgeschichte in der ganzen Welt bekannt sind, und wir verlangen, daß sie sprechen und sich erklären, aber Angst haben wir nicht, obwohl sie hunderttausend Pläne schmieden.

Zusammenfassend können wir sagen: Wir wissen uns zu verteidigen und wir haben keine Probleme in diesem Sinn. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Imperialisten zu den schmutzigen Methoden der Sabotage greifen, wie sie es in der Vergangenheit gemacht haben und wie sie es in der Gegenwart machen. Wir müssen weiter aufpassen und spezielle Maßnahmen ergreifen gegen den bakteriologischen Krieg und bereit sein, alle Vorkehrungen treffen und weiter diszipliniert alle Verordnungen befolgen, mit einem Wort: Wir müssen vorbereitet sein, bis hin zum atomaren Krieg. Was können wir tun, Also, ehrenhaft zu sterben und Revolutionär zu sein, ist gut. (BEIFALL). Wir haben keine Angst vor den atomaren Waffen, meine Herren Imperialisten!

Die Imperialisten werden ihre subversiven Aktivitäten vermehren und vor einigen Tagen haben sie mit der größten Unverschämtheit und dem größten Zynismus die zukünftige Etablierung einer Sendestation der Regierung der USA gegen die cubanische Revolution erklärt. Man muß zynisch sein, man muß unmoralisch sein, man muß unverschämt sein, um die Idee einer Sendestation auf dem Territorium der USA zu entwerfen, um eine Kampagne gegen die Revolution zu starten, um zu versuchen, die Revolution zu stürzen und zu destabilisieren. Man muß zynisch sein, sehr zynisch sein. Man kann keine vulgärere und brutalere Form der Einmischung in die Inneren Angelegenheit eines anderen Landes konzipieren. Sie sagen, damit unser Volk informiert wird, dabei ist unser Land heute ein Land, das für die neunte Klasse kämpft, fähig zu lesen, zu schreiben und zu denken. Vergleicht doch die Information, die unser Land hatte zur Zeit der Kontrolle der imperialistischen Yankees mit der Information und dem Bewußtsein, das es heute hat. Unser Volk liest heute viel mehr als das Volk der USA.

Selbstverständlich wird diese Maßnahme nicht ohne Antwort bleiben. (BEIFALL).

Als Gipfel des Zynismus haben sie die betreffende Sendestation "Jose Marti" getauft, als eine Beleidigung und Schmähung unseres Volkes. Wahrscheinlich wissen sie’s nicht, und wenn sie’s nicht wissen, die Armen, wie können wir sie verurteilen? Wie können wir von ihnen verlangen, daß sie Marti gelesen haben, wenn diese Herren nicht einmal die Verfassung ihres eigenen Landes gelesen haben, auch nicht Washington, nicht Lincoln, nicht Jefferson, keinen? Wie können wir von Reagan, Bush, Haig, von allen diesen Leuten verlangen, daß sie Marti gelesen haben und von allen Mitarbeitern Reagans. Wie können sie wissen, daß Marti sagte, daß er das Ungeheuer kannte, weil er in seinem Inneren lebte. (BEIFALL) Wie können sie wissen, daß Marti, einige Tage vor seinem Tode gesagt hat, daß alles, was er sein ganzes Leben gemacht hatte und machen würde darin bestand, zu verhindern, daß die Herrschaft der USA sich über die Völker Amerikas verbreiten würde (BEIFALL). Wie können diese Vermessenen den Namen von Marti benutzen auf so eine zynische und unverschämte Art und Weise. Das ist ihr eigenes Problem.

Wir werden die Namen der wahren nordamerikanischen Patrioten wieder hochhalten (BEIFALL). Denn Marti gehört nicht nur uns, Marti gehört uns, Marti gehört den cubanischen Revolutionären, aber uns gehört auch Washington, Abraham Lincoln und alle großen nordamerikanischen Männer (BEIFALL). Wir haben ja das Recht zu sprechen, aber nicht nur von Marti, wir haben das Recht von Lincoln und von Washington zu sprechen, die Menschen mit einer hohen Moral und Befreier von Völker waren, jene anderen aber Unterdrücker von Völkern sind, Kriegstreiber und Reaktionäre.

Der Name von Marti wird nicht beschmutzt werden, er ist so groß, daß er nicht beschmutzt werden kann, auch nicht aus den Mündern der faschistischen Yankees (BEIFALL).

Wir werden Marti weiter verehren, wir sind dabei, würdige Nachfolger Martis zu werden, seine Söhne (BEIFALL), Revolutionäre wie er und wie er auch bereit, für das Vaterland zu sterben (BEIFALL).

Das ist ein weiterer Fehler der Yankees und die Zeit wird kommen, da sie ihn begreifen, mit Sicherheit, und es ist auch schädlich, mit Steinen nach anderen zu werfen, wenn man selbst im Glashaus sitzt. Wir hatten, haben und werden Schwierigkeiten haben, aber das Volk der Vereinigten Staaten, vor allem ihre unteren Schichten, haben auch zunehmende Schwierigkeiten und werden noch große ökonomische und soziale Probleme haben. Es ist kein Zufall, daß die Arbeitslosigkeit vor allem die schwarze Bevölkerung der USA trifft, wo ein hoher Prozentsatz vor allem Jugendlicher arbeitslos ist, und es ist ein imperialistisches Land, das kein soziales Problem lösen wird, weil nach neun Monaten Regierung von Herrn Reagan in denen er einen wundersamen Aufschwung der Ökonomie erwartet hatte, eine Rezession aufgetreten ist, und der Produktionsindex sinkt und sie mußten es zugeben. Sie haben gar nichts gegen die Inflation erreicht, die Arbeitslosigkeit ist gestiegen und jetzt befinden sie sich in einer Rezession. Wenn sie diese Art von Kampf mit uns aufnehmen wollen, vergessen sie nicht, daß wir nicht dort in Europa oder Asien sind, wir sind hier den Küsten der USA sehr nahe und unsere Radiowellen können dort auch ankommen (BEIFALL).

Wir werden sehen, wer länger durchhält, wer stärker ist auf moralischer und politischer Ebene - sie oder wir (RUFE AUS DER MENGE "WIR").

Die Imperialisten sollen unser Volk nicht mit denjenigen Verrätern verwechseln, denen wir bereitwillig die Möglichkeit gegeben haben, unser Vaterland zu verlassen. Es gibt nicht nur eine militante erwachsene Bevölkerung, es gibt eine neue Generation, deren unnachgiebiger, revolutionärer Geist sich in den siegreichen Demonstrationen zeigte. Es gibt eine neue Generation von Cubanern, deren würdige Exponenten die zwei ermordeten cubanischen Lehrer sind, die mehr als 2.000 Lehrer, die in Nicaragua unterrichten und die mehr als 200 Ärzte; deren würdige Exponenten diese tausende von international arbeitenden Cubaner sind, die in mehr als dreißig Ländern Dienst tun; deren würdige Exponenten die mehr als hunderttausend Kämpfer sind, die internationale Missionen erfüllt haben.

Das ist unser Volk (LANGER BEIFALL). Und noch einmal irren sich die Imperialisten und werden sich noch weiter bezüglich unseres Volkes irren. Wir werden unsere internationalen Pflichten erfüllen, wir werden sie erfüllen (BEIFALL). Wir werden unseren Pflichten gegenüber den sozialistischen Ländern nachkommen, unseren Pflichten gegenüber den unterentwickelten Ländern, und den Ländern der Dritten Welt, wir werden nicht aufhören zu kämpfen, die Realität zu benennen, das Leiden und die Ausbeutung unserer Völker, die Gefahren, die für den Weltfrieden durch das neue Wettrüsten, die Armut und die Unterdrückung entstehen, anzuprangern. Wir werden auf die Idee der internationalen. Solidarität nicht verzichten. Wir werden von unserer Überzeugung, daß alle Länder, unabhängig von ihrer Gesellschaftsform, zusammenarbeiten können, nicht abrücken, wenn wir wirklich den Frieden und die Menschheit erhalten wollen. Unsere Pflichten als zivilisiertes Land, als zivilisiertes Volk werden wir erfüllen und wir sind bereit, sie zu erfüllen. Wir wollen nicht den Konflikt um des Konfliktes willen, den Kampf um des Kampfes willen, die Konfrontation um der Konfrontation willen, aber neben diesem Verhalten steht ein anderes, das revolutionäre Verhalten, das marxistisch-leninistische Verhalten, die Gewißheit unserer Revolution, die Entscheidung unsere Ideen zu verteidigen, unsere Revolution, unser sozialistisches System, unser Recht, edle und gerechte Prinzipien aufrechtzuerhalten um jeden Preis und unter allen Umständen (BEIFALL).

Die Imperialisten täuschen sich, wenn sie glauben, daß unser Volk nachgeben wird (BEIFALL).

Wenn es nötig ist, werden wir die Opfer der ersten Jahre der Revolution wiederholen und noch größere bringen. (BEIFALL). Wenn es nötig ist, werden wir die Opfer unseres Unabhängigkeitskrieges wiederholen und noch größere erbringen (BEIFALL).

Wenn es nötig ist, werden wir die Opfer unserer ersten Unabhängigkeitskämpfe wiederholen und noch mehr (BEIFALL).

Unsere Geschichte, unsere Unabhängigkeit, unsere Revolution, unser Sozialismus, unser Fortschritt sind mit Tapferkeit und Kampf geschrieben worden, und wir sind bereit, sie weiterzuschreiben, solange es nötig ist. Auch wenn es die Anstrengung nicht nur einer Generation sondern von 2, 3, oder 4 Generationen von Cubanern erfordert. Meine Herren Imperialisten, sie sollen wissen, daß das cubanische Volk mit seiner Revolution weiter leben wird, oder bis zum letzten Mann oder Frau mit ihr sterben wird.

Vaterland oder Tod! Wir werden siegen!
CUBA LIBRE


CUBA LIBRE Extra 1981