Erzbischof Romeros Mörder sind Fidel Castros Feinde

"Wer waren die ersten Christen? Die Armen, die ärmsten Leute, das erniedrigte Volk, die Sklaven waren die ersten Christen. Und sie wurden jahrhundertelang verfolgt, bis schließlich ein Kaiser selbst Christ wurde, Das ist die Wahrheit. Die ganze Anfangszeit des Christentums erinnert mich an die Zeit, durch die die Kämpfer für soziale Gerechtigkeit hindurchgehen mußten." (Fidel Castro).

Heute ist für Christus in Lateinamerika die Zeit ihres Ursprungs wieder gekommen, heute stehen sie wieder mit den Kämpfern für soziale Gerechtigkeit in einer Front. Der blutige Mord an Erzbischof Oscar Romero in San Salvador ist nur ein letzter Beweis für diese Wahrheit, nachdem Hunderte von Priestern und Ordensleuten ihr Leben lassen mußten.

Seiner Herkunft nach war Romero ein konservativer Mann. Da er aber das Evangelium ernst nahm, wurde er zum Anwalt der Armen und Ankläger der Herrschenden. Er war gewarnt worden, daß er liquidiert werden solle. "Niemand kann jedoch die Stimme der Gerechtigkeit umbringen", betonte der Erzbischof. Die herrschende Klasse wisse, daß sie Gefahr laufe, die Kontrolle über das Land zu verlieren. "Sie verteidigt ihre Interessen... mit Geld, das es ihr erlaubt, Söldner anzuwerben und zu bezahlen, die die Menschen massakrieren und jede legitime Äußerung unterdrücken."

Kurz zuvor hatte Romero den US-Präsidenten davor gewarnt, durch weitere Militärhilfe die Unterdrückung zu verschärfen. Nun kamen seine Mörder offensichtlich aus den USA - aus den Kreisen der Exilkubaner, die fortlaufend Sabotageakte gegen die kubanische Revolution planen: Erzbischof Romeros Mörder sind Fidel Castros Feinde. Ihr Verbrechen wird dazu beitragen, daß Christen und Sozialisten in Lateinamerika und überall in der Welt ihr Bündnis festigen, um gemeinsam gegen Ausbeutung und Imperialismus zu kämpfen.

CUBA LIBRE
Jochen Schwabedissen

CUBA LIBRE 2-1980