Als die Teilnehmer der "Brigada Europea José Martí - 1976" die Stufen des Verwaltungsgebäudes der Psychiatrischen Klinik in Havanna (Mazorra) aufstiegen, konnten sie die Marmortafel über der Eingangspforte lesen:
"Irrenhaus unter der Regierung von Isabell II und dem Gouverneur Don José de la Concha, erbaut 1857"
Wenn man heute diese psychiatrische Institution als ein Beispiel für das umfassende und fortschrittliche Versorgungskonzept im kubanischen Gesundheitswesen darstellen soll, so wird man deren Bedeutung und Erfolgen nur gerecht, wenn man dabei gleichzeitig einen Rückblick unternimmt auf das Mazorra von gestern, unter spanischer Kolonialherrschaft, auf das Mazorra in der sogenannten republikanischen Periode, und wenn man ebenso die gegenwärtige lateinamerikanische Wirklichkeit zum Vergleich mit dem Mazorra von heute heranzieht.
Mazorra gestern
Von der Zeit des Aufbaus dieser Klinik vor fast 120 Jahren, auf dem Grund und Boden des Don José Mazorra, direkt vor der Stadt Havanna, bis zum Ende der kolonialen Periode, war das Dasein der geistig Kranken nicht anders als das in den mittelalterlichen Verliesen oder in den spanischen Gefängnissen - mit all seinen Grausamkeiten und Verstößen gegen die christliche Moral, gegen Hygiene und menschliches Leben. War dies auch schon kein Leben mehr zu nennen, so wurde die darauffolgende, fälschlicherweise "republikanisch" genannte Zeit, insbesondere unter der Batista-Diktatur, zur Hölle auf Erden, die noch weniger elementarste Menschenrechte zu beachten bereit war. Nur für einige außergewöhnliche und immer nur für sehr kurze Zeiträume waren die Lebensbedingungen etwas besser.
Mazorra wurde in der vorrevolutionären Zeit für viele Politiker im Ruhestand zu einem einträglichen Posten, wo die Gelder der Leute gestohlen werden konnten, ohne die elementarsten Bedürfnisse dieser Patienten berücksichtigen zu müssen. 6.000 Patienten hausten bis zur Revolution nackt und unterernährt, in überfüllten, stinkenden Stationen in ihrem Kot. Die Todesraten erreichten jeden Tag unglaubliche Höhen; an einem Tag wurden einmal 86 Tote registriert. Das Hospital wurde weiterhin wie ein Gefängnis geführt, unglückliche Patienten, drangsaliert von Sträflingen, die durch politische Freunde in die Klinik gelangten und die wehrlosen Massen der Patienten zu Opfern ihrer verbrecherischen Handlungen machten. Erst im Januar 1959 wurde mit der Befreiung Havannas diesem Gräuel ein Ende bereitet.
Mazorra heute
Seit dieser Zeit ist dieses Hospital eine der Errungenschaften der kubanischen Revolution, an der deutlich wird, wie der Mensch in den Mittelpunkt der neuen Gesellschaft rückte.
Die 3 500 Patienten bewegen sich heute unter wissenschaftlicher Aufsicht von 72 medizinischen Fachkräften, 22 therapeutisch arbeitenden Psychologen und 18 sogenannten Psychometrikern, die vor allem diagnostische Aufgaben wahrnehmen, frei im Hospital, gehen täglich ihren anerkannten, unterschiedlichen Arbeiten nach, betreut von ca. 180 Pflegern und Pflegerinnen, die sich mit allen notwendigen Dingen, wie Kleidung, Nahrung, Medizin, therapeutischen Plänen u.a. für die Befriedigung der Bedürfnisse ihrer Patienten und deren Genesung einsetzen können.
Kapazität. Dieses psychiatrische Krankenhaus in Havanna, das größte in Kuba und bis vor kurzem die einzige Institution für stationäre Behandlung, hat eine Kapazität von 4 000 Betten, die jedoch im allgemeinen nicht ausgelastet ist. Es umfaßt heute mit seinen gesamten Anlagen ein Gebiet von 65 ha, mit schönen Gärten und Bewaldungen, das die für die Patienten beruhigende Atmosphäre geben kann.
Bauten, Die meisten Gebäude dieses Komplexes wurden in der nachrevolutionären Phase von den Patienten selbst erbaut. Die neuen Pavillons garantieren durch große, unvergitterte Glasfenster, durch viel Luft und Sonne, eine freundliche und weiträumige Atmosphäre, In den alten Gebäudeteilen wurden die Mauern durchbrachen und mit Fenstern durchsetzt. Zu jeder Station, in der ca. 80-90 Patienten leben, gehören ein Besucherempfangsraum und Freizeit räume mit Fernsehern, deren Wandbemalung in ihrer farblichen Abstimmung eine beruhigende Wirkung auf die Patienten ausüben, (…).
Die Schlafräume sind in ihrer Art noch recht unterschiedlich. Da gibt es oft noch einfach ausgestattete, aber äußerst saubere Räume mit bis zu 60 Betten in den alten Gebäudekomplexen, aber auch Säle, die durch Zwischenmauern in Brusthöhe in 6 kleinere Abteilungen von jeweils 4-6 Betten geteilt sind, oder die ganz neuen Stationen der Frauen, in denen es bereits Einzelzimmer gibt.
Überall versucht man die Privatsphäre der Patienten zu respektieren, An die primitiven und feuchten Säle mit ihren Metallrosten ohne Matratzen erinnern nur noch die Fotos über die Geschichte dieser Klinik in den Ausstellungsräumen des Verwaltungsgebäudes.
Rehabilitation. Ein großes Sportstadion, Basketball- und Volleyballfelder, ein Schwimmbad, Ausstellungsräumlichkeiten für die Mal- und Werkarbeiten der Patienten, Veranstaltungsräume, u.a. mit Theaterbühne für die Konzerte und Aufführungen von Patientengruppen, u.v.a.m., kurz: man bemüht sich nicht nur um eine menschenwürdige Behandlung der Kranken, sondern ganz besonders um ihre Rehabilitation.
Die sportlichen Aktivitäten der Patienten mögen hierfür ein schönes Beispiel bieten. Der größte Teil der Kranken übt irgendeine Sportart seiner Wahl aus. Einmal im Jahr werden, wie wir durch Erzählungen und Fotos erfuhren, Spiele abgehalten, mit allen Charakteristika einer Olympiade, bei denen ausschließlich Patienten die Athleten sind.
Der Beginn dieser Spiele wird mit einem Marathonlauf von einem historischen Ort aus vollzogen, von dem eine Fackel bis nach Havanna gebracht wird. In jeder größeren Stadt werden einige Athleten mit einem offiziellen Empfang durch die Vertreter des Volkes.geehrt, die damit ihr Interesse am Leben dieser kranken Mitmenschen bekunden, Für die Zeit der Spiele brennt die "olympische" Flamme im Stadion der psychiatrischen Klinik und ebenso wie nach dem großen Vorbild werden die Sportler durch die Vergabe von Medaillen ausgezeichnet.
Aber nicht nur von erstaunlichen Eigen-Aktivitäten, zu denen immer auch die Angehörigen der Patienten eingeladen werden, sondern auch von der aktiven Beteiligung an gesellschaftlichen Vorgängen konnten wir uns überzeugen. In einer Fotoausstellung über das Leben in dieser psychiatrischen Institution sahen wir z.B. Bilder von der Teilnahme ausgewählter Patienten an den Karnevalsfeiern der Stadt Havanna, in Begleitung ihrer Psychologen und Betreuer.
Familie. Hier wird deutlich, mit welcher Einstellung man an die psychiatrische Behandlung dieser Patienten geht. Die Isolierung der Kranken, ihre Hospitalisierung, wird als schädlich empfunden und weitestgehend zu verhindern versucht, der Patient in seiner Familie und in seinem sozialen Kreis so weit wie möglich gehalten.
Man begreift seine Persönlichkeit als nur partiell erkrankt, deren gestörte Elemente über den gesunden Teil therapeutische Behandlung erfahren sollen, d.h. ihn wenn möglich am Arbeitsplatz, in der Familie oder in der Schule zu betreuen, Angehörige und andere Mitmenschen aufzuklären und in die Behandlung miteinzubeziehen, rehabilitierten Patienten den Weg dann zurück in den Alltag zu erleichtern und Rückschläge zu vermeiden, indem dem Patienten das Gefühl vermittelt wird, ein vollwertiges Mitglied der sozialistischen Gesellschaft zu sein, der dementsprechend ein Recht hat, die Achtung seiner Mitmenschen zu erhalten.
Folglich haben in den Fällen, in denen aus unterschiedlichen Gründen eine Unterbringung im Hospital notwendig wurde, auch 90% der Patienten ihren Arbeitsplatz entweder in den landwirtschaftlichen Betrieben (Hühnerzucht, Rosenzucht, Zuckerrohranbau) oder in den Manufakturen (zur Herstellung von kleinindustriellen Gütern, wie etwa Kunstgewerbe-Artikeln) der Klinik, je nach Neigung und/oder Fähigkeiten. Die anderen 10% sind akute Erkrankungen, die intensivste Behandlung erfordern. Für die Arbeiten werden die Patienten in Mazorra u.a, in Handwerksberufen ausgebildet und auch geprüft. Sie arbeiten auch in allen Abteilungen der Klinik, vom Büro bis zum Labor und sogar als ausgebildete Pfleger; insgesamt in 70 verschiedenen Disziplinen.
Ergotherapie. Alle Patienten haben eine gesellschaftliche verantwortungsvolle und anerkannte Arbeit und dies soll ihnen auch bewußt sein, da gerade dies der Sinn der als Arbeitstherapie bezeichneten wissenschaftlichen Konzeption ist, die bei den Kranken das Selbstwertgefühl zu heben vermag.
"Wir glauben nicht, daß die Arbeit eine Strafe Gottes ist", sagte uns der Vizedirektor Ruben Valdez in einem Interview, "Vielmehr gehen wir davon aus, daß der Mensch ein Produkt der Arbeit darstellt, Durch die Arbeitsbeziehung baut der Mensch bestimmte soziale Beziehungen auf, und durch die Entwicklung der Arbeit wird damit gleichzeitig eine dialektische Entwicklung der menschlichen Gesellschaft vorangetrieben.
Die Arbeit hat also den Menschen entwickelt. Während er die Anstrengungen der Arbeit auf sich nimmt, entwickelt er seinen Willen, seine psychischen und physischen Kräfte und seine Fähigkeiten. Wenn er so also ein gesellschaftlich nützliches Produkt entwickelt hat, gibt es ihm eine Befriedigung, die auch von ihm höher bewertet wird, als die hierfür notwendige Anstrengung. Daher setzen wir Arbeit auch als psycho-therapeutisches Mittel ein. Nicht symbolische, sondern gesellschaftlich nützliche, sozial notwendige Arbeit, die den Patienten auch das Gefühl der Bedeutsamkeit gibt.
Dies ist der Grund, warum die Arbeit als Therapie angewandt wird."
Bildung. Die Primarschule im Krankenhaus gibt ihnen zudem die Möglichkeit, eine Weiterbildung zu erreichen. 6 Patienten schlossen diese Schule im letzten Monat mit dem 6.Grad (Klasse) ab, ein Ziel, das auf dem ersten Parteitag der KP Kubas im Dezember 1975 für den Bereich des Bildungswesens in den nächsten 5 Jahren auf gesamtgesellschaftlicher Ebene gesteckt wurde.
Hühnerfarm. Die bereits erwähnte Hühnerzucht ist übrigens einer der für die psychiatrische Klinik besonders gewinnbringenden Bereiche, als einer der größten Hühner- und Eierlieferanten Kubas. Sie hat die selben Pläne, Normen und Organisationsformen wie die anderen Hühnerfarmen in Kuba auch. Der Gewinn aus diesem Produktionszweig ist daher auch so hoch, daß sich ein Krankenhaus selbst finanziert. 220.891 Patienten-Arbeitstage - einem Arbeitszeitaufwand eines Industriebetriebs mittlerer Größe gleich - wurden für das dritte Quartal des Jahres 1973 in der Anstaltsstatistik verzeichnet. Darunter fallen allerdings auch die Tätigkeiten der Patienten im Reproduktionsbereich, wie unter anderem in den Bibliotheken, im Zusammenhang mit der Theater-, der Musik-, der Malgruppe, sowie der Friseur- und Kosmetikabteilung. Alle diese Tätigkeiten haben einen vielseitigen therapeutischen Nutzen nicht nur als Arbeitstherapie, sondern die Beschäftigung mit dem kranken Nächsten zwingt z.B. die psychisch kranke Friseuse in einen Kontakt, den sie unmotiviert: nicht allein suchen würde, den sie zur Genesung aber braucht, und außerdem ermöglicht die "Verschönerung" entsprechendes Selbstbewußtsein bei der "Kundin". So wird auf unterschiedliche Weise in Sport, Spiel und Arbeit die Teamarbeit gefördert, die den in seinem Selbstverständnis gestörten Kranken zur Kontaktaufnahme geradezu herausfordert.
Pesos. So ist es insgesamt verständlich, wenn die Kubaner zu der Auffassung gelangen, daß sie es sich weder gesellschaftlich noch therapeutisch leisten könnten, wenn während der Zeit einer Erkrankung der Patient völlig von Arbeit und Bildung ausgeschlossen bleibt.
Daß er daher für diese gesellschaftliche Arbeit auch entlohnt wird und ihm gleiche Urlaubszeit wie seinem gesunden Kollegen zusteht, klingt hier schon fast selbstverständlich. Monatlich verdient ein Patient hier 75 Pesos. Zum Vergleich: ein Facharzt in dieser Klinik verdient 400 Ps., eine Krankenschwester ca. 165Ps., ein Landarbeiter 150Ps. .
Wenn man dann weiß, mit welcher Skrupellosigkeit die Patienten.unserer "Kuckucksnester" ausgebeutet werden, für ein Trinkgeld von 10 - 15DM für eine 5-Tagewoche, bei täglich 6 Stunden stumpfsinniger Arbeit, wie z.B. dem Zusammensetzen von Wäscheklammern oder Lockenwicklern. Daß dies auch den letzten Funken von Kreativität zu erschlagen vermag, leuchtet ein, zumal ein Aufbegehren gegen solche Verhältnisse als Zeichen eines noch nicht fortgeschrittenen Gesundungsprozesses gewertet wird, und nicht etwa als ein Zeichen noch vorhandener Widerstandskraft, die es zu fördern gilt.
Wenn man diese beiden psychiatrischen Modelle gegenüberstellt, so merkt man bereits auf diesem gesellschaftlichen Sektor, in welcher der beiden unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen der Mensch im Mittelpunkt steht.
Selbstbestimmung. Während bei uns selbst in großen Betrieben eine wirksame Mitbestimmung für die arbeitende Bevölkerung noch zu erkämpfen ist - in diesem kleinen Kuba können selbst die geistig Kranken gleichberechtigt mit Ärzten und Pflegern in den Stationsräten mitbestimmen.
Ebenso wie jeder Patient über seinen Lohn und sein obligatorisches eigenes Bankkonto frei verfügen kann. so gehört ebenfalls zum Prinzip der Selbstbestimmung, daß diese Klinik ohne ein kompliziertes Bewachungssysem auskommt; geschlossene Stationen wie in unseren Kliniken kennt man nicht, Wer gehen will kann gehen. So wie 1970 760 Patienten die Anstalt ohne Rücksprache verließen, kehrten die meisten von ihnen freiwillig wieder zurück.
Hier wird nicht von Menschlichkeit geredet, hier ist sie in der Praxis spürbar.
Historisches Erbe. Daß es aber auch hier noch sehr viel zu verändern gibt, wird zu keinem Zeitpunkt verschwiegen, Obgleich man in dieser Klinik in der Lage ist, jede Krankheit zu behandeln, über Operationssäle und Erholungszentren verfügt, fehlen noch sehr viele medizinische Fachkräfte, Psychologen und anderes Krankenhauspersonal.
Nur darf man bei dieser Betrachtung nie das historische Erbe außer Acht lassen. Wenn nach dem Triumph der Revolution bis zum Jahre 1964 von den 6.000 Ärzten in Kuba mehr als die Hälfte mit der Massenflucht der Akademiker das Land verließ, so daß an der Universität von Havanna nur noch 12 Mediziner die Aufgabe zu erfüllen bereit waren, die neue Generation von kubanischen Ärzten auszubilden, so ist das bereits heute Erreichte eine außergewöhnliche Leistung, und wenn uns der Vizedirektor versichert, daß in 5 Jahren der Bedarf an akademischen Fachkräften im Bereich der Psychiatrie gedeckt sei und durch den Aufbau von Gemeinde-Psychiatrien, die sich wie ein Netz über das ganze Land erstrecken sollen, der Zentralisation auf die Hauptstadt ein Ende bereitet wird, so zeugt dies einmal mehr von dem faszinierenden Optimismus dieses Volkes.
Die zurückliegenden schweren Jahre des Aufbaus einer sozialistischen Gesellschaft und der Kampf gegen die wirtschaftlichen Krisen, gegen wirtschaftlichen Boykott und den Import der Konterrevolution, sind wahrscheinlich ein Grund dafür, daß die Zahl psychischer Erkrankungen relativ gering geblieben ist, obgleich aufgrund der nach der Revolution unvergleichlich besseren diagnostischen Möglichkeiten ein enormer Anstieg der Geisteskrankheiten zu erwarten gewesen wäre. In der Klassifikation der Krankheiten in diesem Hospital werden im Großen und Ganzen die gleichen Erkrankungen wie bei uns registriert, als da sind:
mit ca. 65% Schizophrene (davon nur: 1,3% akute Fälle und 4% kakatonen Typs, überwiegend also chronische Erkrankungen)
ca. 10% affektive Psychotiker (vorwiegend manisch-depressive Psychosen)
6,5% Hirngeschädigte
3% Paranoiker
Alle anderen Krankheitsbilder - wobei man solche Klassifikationen immer mit großen Vorbehalten betrachten sollte - wie z.B. schwere Neurosen, Altersdemenz machen kaum 1% der Fälle aus, während alkoholische Psychosen mit 9 Fällen hier kaum erwähnenswert sind.
Zukunft. Das Gefühl der gemeinsamen Zukunftsperspektive, der gemeinsamen schweren Vergangenheit und das Aufeinander-angewiesen- sein in diesen Zeiten, so z.B. in den Organisationsformen des menschlichen Zusammenlebens wie in den Komitees zur Verteidigung der Revolution (CDR) mit ihrer sozialen Funktion der Nachbarschaftshilfe, trägt wahrscheinlich nach wie vor dazu bei, daß soziale Isolation, Konkurrenzdenken und die uns wohl bekannten individuellen Folgen kaum anzutreffen sind. So ist in Kuba das materielle, psychische und soziale Wohlbefinden in allen gesellschaftlichen Sektoren garantiert und damit in allen Aspekten der Gesundheit ein Stand erreicht, der dem hochentwickelter europäischer Länder ebenbürtig ist.
Für die in den Ländern Lateinamerikas, ja in der gesamten sogenannten Dritten Welt so notwendigen sozialen Revolutionen, mit denen oft Jahrhunderte übersprungen werden müssen, hat Kuba hiermit einen Weg gezeigt, wie die mannigfaltigen sozialen Probleme in den Griff zu bekommen sind.
Dabei hat es aus der nachrevolutionären Not eine Tugend gemacht, aus der Tatsache, es sich nicht leisten zu können, Ärzte, Psychologen, u.a. vorwiegend heilend arbeiten zu lassen, ein Konzept medizinischer und psycho-sozialer Prävention zu verwirklichen versucht.
Die Erfolge sind unbestreitbar, die therapeutischen Methoden für unsere Psychiatrie richtungsweisend.
Brigade-Info / Ein Reisebericht aus Kuba - 1976