Kommunistische Partei Kubas

Als der Gründungstag der Kommunistischen Partei Kubas gilt der 3. Oktober 1965. An diesem Tag informierte der Erste Sekretär der Partei, Major Fidel Castro, alle Mitglieder der leitenden Parteiorgane und Sekretäre aller Zellen (Grundorganisationen), die sich in Havanna versammelt hatten, über die auf der konstituierenden Sitzung des Zentralkomitees der Partei gefaßten Beschlüsse, darunter über den Beschluß, sich Kommunistische Partei Kubas zu nennen.

Bei der Gründung des Instituts für Geschichte der kommunistischen Bewegung und der sozialistischen Revolution Kubas wies das Politbüro des ZK der KP Kubas darauf hin, daß die Geschichte der kommunistischen Bewegung im Lande ihren Anfang in den 20er Jahren nimmt. Die kommunistischen Gruppen, die es damals in verschiedenen Landesteilen gab, bildeten 1925, unter dem Einfluß der Oktoberrevolution in Rußland die erste marxistisch-leninistische Partei – die Kommunistische Partei Kubas. Zu ihren Begründern gehörte Carlos Balino; er hatte 1892 zusammen mit Jose Marti die Kubanische Revolutionäre Partei geschaffen, die für die Unabhängigkeit des Landes und die Befreiung von der kolonialen Herrschaft Spaniens kämpfte. Es gibt also ein Nachfolgeverhältnis und eine enge Verbindung zwischen dem Unabhängigkeitskampf jener Jahre und der Erringung der wahren und endgültigen Unabhängigkeit. Diese wurde erkämpft durch die siegreichen Aktionen der von Fidel Castro geführten Rebellenarmee, welche die proimperialistische Tyrannei durch die Revolution vom 1. Januar 1959 beseitigte, die über dem lateinamerikanischen Kontinent das Banner des Sozialismus und Kommunismus entrollte.

Ende 1973 zählte die Kommunistische Partei Kubas 170.000 Mitglieder.

Die Parteizellen werden in Betrieben und Institutionen nach dem Produktionsprinzip, die leitenden Organe nach dem Territorialprinzip geschaffen. Ge genwärtig bestehen 6 Provinz-, 59 Regions-, 416 Munizipal- (oder Sektions-)komitees. Von den Parteizellen gibt es mehr als 16.000.

Die Partei läßt sich von den Normen des demokratischen Zentralismus, von den Leninschen Organisationsprinzipien leiten.

Das höchste leitende Organ ist für jede Grundorganisation die Mitgliederversammlung, für die Komitees verschiedener leitender Territorialinstanzen – die Delegiertenkonferenz, für die gesamte Partei - der Parteitag. Die Mitgliederversammlungen, die - Delegiertenkonferenzen und der Parteitag wählen die Mitglieder der leitenden Parteiorgane und die Komitees aller Ebenen, die ihrerseits die Büros wählen.

Die Zusammensetzung der Partei wird durch folgende Angaben charakterisiert: 45 Prozent sind jünger als 35 Jahre; 25 Prozent haben Oberschul-, nicht abgeschlossene und abgeschlossene Hochschulbildung; 55 Prozent der Kommunisten arbeiten in verschiedenen Zweigen der materiellen Produktion; 13 Prozent der Mitglieder der Partei sind Frauen.

Die Kommunistische Partei Kubas achtet bei der Aufnahme neuer Mitglieder darauf, daß die Prinzipien der Freiwilligkeit und strengen Auswahl gewahrt werden und daß sich die breiten Massen an der letzteren beteiligen. Der Mitgliederstand der KP Kubas ist relativ begrenzt, doch groß ist die Zahl der Mitglieder der verschiedenen Massenorganisationen, auf die sich die Partei in ihrer Arbeit ständig stützt. Dazu gehören die Zentrale der Werktätigen Kubas (Central de Trabajadores de Cuba - CTC), die Nationale Vereinigung der Kleinbauern (Asociación Nacional de Agricultores Pequefios (campesinos); allein die Komitees zur Verteidigung der Revolution (Comites de Defensa de la Revolucion - CDR) und die Kubanische Frauenvereinigung (Federación de Mujeres Cubanas – FMC) haben über 5 Millionen Mitglieder.

Parteipresse:

"Granma" - Tageszeitung, Organ des Zentralkomitees der KP Kubas, Auflage 600.000 Exemplare; n jeder Provinz, mit Ausnahme der Provinz Havanna, erscheinen täglich Parteizeitungen: "Guerrillero" - in Pinar del Rio, 15.000 Exemplare; "Girón" - in Matanzas, 15.000 Exemplare; "Vanguardia" - in "Las Villas, 25.000 Exemplare; "Adelante" - in Camagüey, 25.000 Exemplare; in der Provinz Oriente erscheinen 3 Tageszeitungen: "Sierra Maestra" - in Santiago de Cuba, 45.000 Exemplare; "Ahora" - in Holguin, 10.000 Exemplare; "Venceremos" - in Guantanamo, 4.500 Exemplare.

Einmal im Monat erscheint die Zeitschrift "El Militante Comunista", herausgegeben vom Sekretariat des Zentralkomitees der Partei. Diese Zeitschrift enthält Artikel über die Erfahrungen aus der Parteiarbeit, zu Fragen der Ideologie und Propaganda usw., ihre Auflage beträgt 150.000 Exemplare.

Die Parteiorganisationen des Ministeriums der revolutionären Streitkräfte geben die Monatsschrift "Trabajo Politico" heraus.

Der Kommunistische Jugendverband ist der Herausgeber der "Juventud Rebelde" mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren.

Probleme des Friedens und des Sozialismus 3/1974

Informationsdienst Nr. 4-5 / 1975