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Hungertod des Orlando Zapata: mal auf die andere Seite hören
Stellungnahme des Verbandes der Schriftsteller und Künstler Kubas:

Während die 19. Internationale Buchmesse von einem zum anderen Ende unseres Landes zieht und zugleich hunderte von kubanischen Ärzten damit befasst sind, in Haiti Leben zu retten, wurde eine neue Kampagne gegen Kuba gestartet. Ein gewöhnlicher Verbrecher mit erwiesener Gewaltvergangenheit, der als "politischer Gefangener" präsentiert wird, trat in Hungerstreik, um für sich in der Zelle ein Telefon, eine Kochgelegenheit und ein Fernsehapparat zu erzwingen. Angestachelt durch skrupellose Leute und trotz aller Anstrengungen, sein Leben zu verlängern, starb Orlando Zapata Tamayo und wurde zu einem beklagenswerten Symbol der antikubanischen Maschinerie.

Am 11. März nun verabschiedete das Europäische Parlament eine Resolution, die "den vermeidbaren und schrecklichen Tod des politischen Gefangenen Orlando Zapata Tamayo auf energische Weise verurteilt" und in der in beleidigender Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten die europäischen Institutionen dazu gedrängt wurden, "den Beginn eines friedlichen Prozesses zum politischen Übergang zu einer Mehrparteiendemokratie in Kuba bedingungslos zu unterstützen und rückhaltlos zu ermutigen".

Unter dem Titel "Orlando Zapata Tamayo: Ich klage die kubanische Regierung an", zirkuliert ein Aufruf zur Sammlung von Unterschriften gegen Kuba. In der Erklärung wird behauptet, dass dieser Häftling "ungerechterweise eingesperrt und brutal gefoltert" wurde. Im Protest gegen "diese Verbrechen und gegen das Fehlen von Rechten und Demokratie in seinem Land" sei er gestorben. Zugleich werden ohne jede Scham über eine angebliche Praxis unserer Regierung Behauptungen aufgestellt, nach denen geplant ist "ihre Kritiker und friedfertigen Gegner physisch zu eliminieren". Am 15. März zeigte eine spanische Zeitung auf der ersten Seite das Gesicht des verstorben Zapata Tamayo, um die Unterstützung eines Aufrufes einiger Intellektueller zu verkünden, die ihre Unterschriften mit denen alter und neuer berufsmäßiger Vertreter der inneren und äußeren Konterrevolution vereinten.

Als kubanische Schriftsteller und Künstler sind wir uns über die Art und Weise bewusst, in der sich die Medienkonzerne und die hegemonistischen Interessen und die Interessen der internationalen Reaktion unter jedwedem Vorwand artikulieren, um unserem Bild Schaden zuzufügen. Wir wissen, mit welcher Erbitterung und Krankhaftigkeit unsere Wirklichkeit verzerrt und wie tagtäglich über Kuba gelogen wird. Wir wissen auch, welchen Preis diejenigen zahlen, die versucht haben, sich von kultureller Ebene aus mit eigenen Nuancierungen zu äußern.

In der Geschichte der Revolution ist niemals ein Gefangener gefoltert worden. Es hat keinen einzigen Verschwundenen gegeben. Es gab keine einzige außergerichtliche Exekution. Wir haben eine eigene Demokratie begründet, die sicherlich nicht perfekt ist, jedoch sehr viel partizipativer und legitimer als die, die man uns überstülpen möchte. Diejenigen, die diese Kampagne inszeniert haben, um uns Lektionen über Menschenrechte zu erteilen, besitzen keine Moral.

Es ist unerlässlich diese neue Aggression gegen ein Land aufzuhalten, das erbarmungslos blockiert und bedrängt wird. Deshalb appellieren wir an das Bewusstsein aller Intellektuellen und Künstler, die keine falschen Interessen bezüglich der Zukunft einer Revolution hegen, die ein Modell von Menschlichkeit und Solidarität war, ist und sein wird.

Verband der Schriftsteller und Künstler Kubas
16. März 2010, Havanna