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Kubanische Filmtage Regensburg
18. Mai bis 8. Juni 2011
Die Regionalgruppe Regensburg der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba veranstaltet vom 18. Mai bis 8. Juni
eine Kuba-Filmreihe mit alten und aktuellen kubanischen Spiel- und Dokumentarfilmen.
Persönlich werden auch drei kubanische Gäste anwesend sein, so der Gesandte der kubanischen Botschaft
José Carlos Rodríguez am 18. Mai 2011 zu einem politischen Kubaabend bei dem die beiden Filme "Mission gegen den Terror"
sowie "Zucker und Salz" zu sehen sein werden.
Am 28. Mai 2011 werden die bereits beim Höchster Cuba-Filmfestival anwesenden Daniel Diaz Torres und
Eduardo del Llano mit ihren Filmen auch in Regensburg gastieren.
Kinos im Andreasstadel
Andreasstraße 28
93059 Regensburg
Politischer Abend
Mittwoch, 18. Mai 2011
18.30 Uhr
ZUCKER & SALZ
Dokumentarfilm von Tobias Kriele und Martin Broschwitz,
BRD/Cuba 2010, 34 Min, OmU
Nach dem Sieg der kubanischen Revolution gehen tausende junger KubanerInnen in die Sierra Maestra, um als
Freiwillige die Landbevölkerung zu unterrichten.
Angela, Elena, Ana und später María schließen dort eine Freundschaft fürs Leben. Sie kehren nach Havanna zurück,
studieren gemeinsam, unterrichten ehemalige Prostituierte und Dienstmägde, heiraten, gründen Familien,
übernehmen Verantwortung in der Revolution und erleben schwierige Zeiten. Im fünfzigsten Jahr ihrer Freundschaft
erzählen sie, wie sie zu dem wurden, was sie heute sind – und ermöglichen so einen Einblick in ein halbes
Jahrhundert gelebter Geschichte des Alltags der kubanischen Revolution.
19.30 Uhr
MISSION AGAINST TERROR
von B. Dwyer und R. Ruiz , Irland/Cuba 2004, 48 Min, OmU
Dokumentarfilm über den jahrzehntelangen antikubanischen Terrorismus, seine Unterstützer und die als "Cuban
5" bekannten Kubaner, die 1998 in den USA verhaftet wurden, als sie zur Verhinderung weiterer Anschläge radikale
exil-kubanische Gruppen in Miami unterwanderten und ihre Ergebnisse den US-Behörden übermittelten.
In einem unfairen Prozess, ohne Berücksichtung von Gegenbeweisen, wurden sie zu Haftstrafen bis hin zu zweimal
lebenslänglich verurteilt. Seit Jahren setzen sich internationale Menschrechtsgruppen und prominente Unterstützer,
darunter zehn NobelpreisträgerInnen, für die Freilassung der fünf Kubaner ein.
20.30 Uhr
GESPRÄCHSRUNDE
mit José Carlos Rodríguez, Leiter der Außenstelle der
kubanischen Botschaft in Bonn
Abend mit Daniel Díaz Torres, Regisseur
und Eduardo del Llano, Drehbuchautor und Regisseur
Samstag, 28. Mai 2011
19. 00 Uhr
LISANKA
Regie: Daniel Díaz Torres, Drehbuch: D. Díaz Torres und Eduardo
del Llano, Cuba 2009, 93 Min, OmU
Das kleine Dorf Veredas befindet sich in der Nähe eines sowjetischen Stützpunkts, wo im Cuba des Jahres 1962
auch Raketen lagern. Lisanka ist eine junge Traktorfahrerin und die sch¨nste und meistbegehrte junge Frau der
Gegend. Sergio und Aurelio, zwei junge Männer mit konträren politischen Überzeugungen kämpfen um ihre
Gunst und gegeneinander. Doch dann kommt eine Truppe sowjetischer Soldaten in den Ort, unter ihnen Volodia,
der dritte Rivale, der binnen kürzester Zeit Lisanka den Kopf verdreht und zur Bedrohung für Sergio und Aurelio
wird. Das tägliche Leben im Dorf und das von Lisanka werden völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Kurz
darauf bricht die "Oktoberkrise" aus und das Dorf steht plötzlich im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit.
Der Film macht sich über alles und alle lustig: über die Kubaner und die Sowjets, über Revolutionäre und Reaktionäre,
über Kirche und Kommunisten … und peu á peu entsteht vor unseren Augen eine "pittoreske Insel mit einer
begehrten jungen Frau, deren drei Möchtegernliebhaber ihre erotische Entflammtheit hinter immer neuen
überkandidelten patriotischen Großtaten zu verstecken suchen; einem Pastor, der die Seinen retten möchte; einem
politischen Anführer, der sich die Welt einverleiben will; … .
Vielversprechend ist die Wahl des Komödiengenres, um von einem Thema zu erzählen, das die Welt seinerzeit an den Rand
des Abgrunds brachte."
(Juan Antonio García Borrero, Filmkritiker aus Cuba).
20.30 Uhr
GESPRÄCHSRUNDE
mit Daniel Díaz Torres und Eduardo del Llano
21.30 Uhr
KURZFILME OmU
von Eduardo del Llano: skurril, witzig, nachdenklich
Spielfilme
Mittwoch, 1. Juni 2011
19. 00 Uhr
LA ANUNCIACIÓN
Regie: Enrique Pineda Barnet, Cuba 2009, 96 Min, OmU
Die Spiritistin Amalia ist seit kurzem verwitwet. Sie teilt die Wohnung mit ihrem zehnjährigen Enkel Cristobal
und mit ihrem jüngsten Sohn Mayito, einem Bohemien, Musiker und Poet. Sie hat zwei weitere Kinder:
Ricardo, ein revolutionärer Ingenieur, der in einem bescheidenen Provinznest wohnt und arbeitet
und die Architektin Margarita, die seit vielen Jahren in den USA lebt und dort Familie hat. Amalia ruft die getrennte
Familie zusammen, um das Testament ihres verstorbenen Gatten zu verlesen. Nun prallen unterschiedlichste
Biografien, Lebensstile und Weltanschauungen aufeinander.
LA ANUNCIACIÓN ist "... eine intime und epische Parabel über die cubanische Familie in der heutigen
Zeit ..., in einem bestimmten historischen Kontext, der diese Familie und ihre Mitglieder seit 50 Jahren geprägt
hat … ."
(Pedro R. Noa in Cine Cubano, No. 172)
21. 00 Uhr
CLANDESTINOS
Regie: Fernando Pérez, Cuba 1987, 91 Min, dtF
Havanna, kurz vor dem Sturz des Batista-Regimes. Überall finden sich junge Menschen zum Widerstand
gegen das von den USA unterstützte Batista-Regime zusammen, ohne Kontakt zum organisierten Widerstand
zu haben. Deshalb versucht Ernesto seine Erfahrungen im Widerstandskampf weiterzugeben an die
Gruppe um das Liebespaar Pino und Carmen, Sergio,dem Dicken und Nereida. Während eines Baseballspiels
entfaltet die Gruppe Transparente, auf denen sie zum Sturz der Diktatur aufruft. Nicht ungestraft – denn
sie werden verhaftet und ins Gefängnis geworfen.
Nachdem sie sich freigekämpft haben, setzen sie sofort ihre Aktionen fort. Sie leben in ständiger Gefahr,
entdeckt zu werden.
Ein realistisch erzähltes Revolutionsdrama über Havanna in den 1950er Jahren, das an seine namenlosen Helden
erinnern will.
Dokumentarfilme
Mittwoch, 8. Juni 2011
19. 00 Uhr
KUBANISCHE TRÄUME
Regie: Hans-Peter Weymar, BRD/Cuba 2009, 95 Min, OmU
Der Dokumentarfilm nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch das heutige Kuba. Zwischen Havanna
und der Sierra Maestra begegnen wir unterschiedlichen Menschen, die Einblicke in ihr Leben, ihre Hoffnungen,
Träume, Probleme, Freuden und Leiden geben.
Den Parkwächter, der an Havannas Uferpromenade wohnt und den nächsten Hurrikan gelassen auf sich
zukommen lässt; den Schriftsteller, der sich mehr Mut für Neuerungen wünscht; die Ärztin, die das Gesundheitssystem
lobt; den Musiker, dem das "Sein wir wie Che" nicht so einfach über die Lippen gehen will – und
viele mehr. Allen gemeinsam ist die Bereitschaft, offen über sich und Kuba zu sprechen.
21. 00 Uhr
SUITE HABANA
Regie: Fernando Pérez, Cuba 2003, 80 Min
Fernando Pérez lässt uns 24 Stunden am Leben in seiner Heimatstadt teilhaben. Er begleitet ein Dutzend
"durchschnittliche" Kubaner vom Aufstehen bis zum Schlafengehen und zeichnet damit zugleich ein Porträt
der Stadt Havanna: Der Arzt Juan Carlos, der als Clown auftritt; ein Vater, der sich liebevoll um seinen behinderten
Sohn kümmert; ein pensionierter Professor, dessen 79jährige Frau Erdnüsse verkauft, um die karge
Rente aufzubessern; Jorge Luis, der in die USA auswandert…
Pérez komponiert aus Beobachtungen, Klängen, Musik, Gesichtern, Geräuschen, Gesten, Rhythmen seine
visuelle Suite und ein Stück Kino, wie man es noch selten gesehen hat. Auf Dialoge kann er dabei ganz
verzichten. SUITE HAVANNA erinnert natürlich auch an Walter Ruttmanns Meisterwerk "Berlin, Sinfonie einer
Großstadt" von 1927: das Porträt einer Metropole im Verlauf eines Tages.
SUITE HAVANNA ist eine Liebeserklärung an eine Stadt und ihre Bewohner - und an das Kino. Auf dem
Filmfestival in Havanna 2003 wurde der Film u.a. ausgezeichnet als bester lateinamerikanischer Film und
mit dem Preis der internationalen Filmkritik.
Flyer:
Kubanische Filmtage 1
Kubanische Filmtage 2
Veranstalter:
Kinos im Andreasstadel
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Regensburg
Kontakt: bernhard.ostermeier@web.de
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