Gesundheit für alle, wäre das möglich ? Das Beispiel Kuba
Mit Franco Cavalli, Präsident von mediCuba-Europa
sowie Beiträgen von Michael Quetting (ver.di) und
Dr. Rahim Schmidt (Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.)
In einem reichen Land wie Deutschland gerät das Gesundheitssystem immer mehr in die Krise. "Kliniken
sind hierzulande chronisch unterfinanziert, die Beschäftigten arbeiten ständig am Limit, egal auf welcher
Station, gleich ob in der Pflege, bei der Reinigung oder in der Verwaltung, egal bei welchem Träger."
(www.rps.verdi.de) Präventionsmaßnahmen werden oftmals nicht mehr von der Krankenkasse
übernommen, viele Bürgerinnen und Bürger müssen mittlerweile abwägen, wie viel Vorsorge sie sich
leisten können bzw. welche Behandlungen bezahlbar sind.
Das Beispiel Kuba
Kuba gilt als ein Land der Dritten Welt, sein Gesundheitssystem aber wird von der
Weltgesundheitsorganisation als beispielhaft bezeichnet. Gesundheitliche Vorsorge, Versorgung und
Betreuung sind kostenfrei. Prävention ist das vorherrschende Prinzip, die Dichte an Familienärztinnen und
-ärzten ist hoch. Der Einsatz von Produkten der internationalen Pharma- und Medizintechnologiekonzerne
bleibt das letzte Mittel, wird aber im Bedarfsfall kostenfrei gewährt.
Kuba hat sich auch durch seine
internationale Hilfsbereitschaft in Sachen Gesundheit einen Namen gemacht. Etwa 50.000 kubanische
Ärzte und Mediziner leisten medizinische Entwicklungs- und Nothilfe im Ausland, zumeist in entlegenen
Gebieten und unter kritischen Bedingungen. Etwa 4 Millionen Menschen aus verschiedenen
lateinamerikanischen Ländern wurden bereits kostenlos mit Lasertechnologie an den Augen operiert.
Ein Beispiel auch für uns?
Wir haben einen international geachteten Experten eingeladen, über das kubanische Gesundheitswesen
zu sprechen. Prof. Dr. med. Franco Cavalli gilt als einer der renommiertesten Krebsforscher der Schweiz
und ist seit 2003 der Direktor des Onkologischen Instituts in Bellinzona/Schweiz und seit 2006 Präsident
der internationalen Krebs-Union. Zugleich ist er Präsident von mediCuba Europa, einer Organisation, die
seit 25 Jahren einen technischen, professionellen und menschlichen Austausch mit dem medizinischen
Sektor in Kuba organisiert. Er wird auch das aktuelle Projekt von mediCuba zur Verbesserung der
mikrobiologischen Diagnostik in Kuba vorstellen.
Zuvor stellt Rahim Schmidt die Arbeit des Vereins Armut und Gesundheit e.V. vor. Michael Quetting,
Gewerkschaftssekretär der ver.di Region Saar-Trier, spricht über die dortigen Streiks der
Krankenhausbelegschaften für mehr Personal, die zugleich Kämpfe für bessere Bedingungen im
deutschen Gesundheitswesen darstellen.
Flyer: Gesundheit für alle
Veranstalter: Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba
Kooperationspartner: Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.,
Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz,
Ver.di Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfaht und Kirchen