"Granma", eine authentische Informationsquelle

Am Morgen des 4. Oktober 1965 erschien die erste Ausgabe der Zeitung "Granma". Deren Gründung wurde an dem denkwürdigen Abend des 3. Oktober bekanntgegeben, als im ehemaligen Theater Charly Chaplin, das heute den Namen Theater Karl Marx trägt, das erste Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Kubas dem Volk vorgestellt wurde und Fidel Castro den Abschiedsbrief Che Guevaras verlas. Das offizielle Organ der Kommunistischen Partei Kubas erhielt seinen Namen von der legendären Yacht "Granma" mit der am 25. November 1956 82 Guerilleros von ihrem Exil in Mexiko aus auf brachen, um den Diktator Fulgencio Batista zu stürzen.

Damals wie heute ist es das wichtigste Ziel der "Granma", mit ihren Artikeln und Kommentaren die Revolution und ihre Prinzipien zu fördern, das bereits vom kubanischen Volk Erreichte voranzutreiben und den Zusammenhalt und die Geschlossenheit des ganzen Volkes zu wahren.

Seit nunmehr über 50 Jahren berichtet die Tageszeitung "Granma" von montags bis samstags auf jeweils acht Seiten über wichtige Ereignisse des Landes und der internationalen Politik, enthält aber auch Beiträge aus den Bereichen Sport, Wissenschaft und Kultur, das Wetter sowie das tägliche Fernsehprogramm. Freitags wird der Umfang auf 16 Seiten erhöht, von denen zwei einem im Jahr 2008 eingerichteten Forum für Leserbriefe vorbehalten sind. Dieses Forum führte zu einer engeren Verbindung der Zeitung mit ihren Lesern. Dort werden Regelverstöße, Verbraucherbeschwerden und andere Mißstände öffentlich gemacht und die kritisierten Institutionen und Geschäfte von der Redaktion zu einer Stellungnahme aufgefordert. Aber auch Lob für besonders gut funktionierende Einrichtungen findet dort seinen Platz. Der offizielle Verkaufspreis von 20 Centavo (weniger als ein Euro-Cent) wird stark subventioniert und trotz der täglichen Auf lage von rund 500 000 Exemplaren kann die Nachfrage so gut wie nie gedeckt werden.Seit 1966 gibt es auch die Zeitung "Granma Internacional". Auch sie geht auf ein historisches Ereignis zurück und zwar auf die Erste Trikontinentale Konferenz, die vom 3. bis zum 15. Januar 1966 in Havanna stattfand. An ihr nahmen damals revolutionäre Persönlichkeiten wie Salvador Allende aus Chile, Amilcar Cabral von den Kapverdischen Inseln, Luis Augusto Turcios Lima aus Guatemala, Nguyen Van Tien aus Vietnam und Rodney Arismendi aus Uruguay teil. Während der ganzen Konferenz veröffentlichte die kurz zuvor gegründete Kommunistische Partei Kubas täglich eine spanische, eine englische und eine französische Ausgabe, was bei den Delegierten allseits auf großen Zuspruch stieß. Aus diesem Grund beschloß man, jede Woche eine Zeitung in diesen drei Sprachen herauszugeben, die die herausragenden Berichte und Reportagen der Tageszeitung "Granma" enthalten sollte. Später kamen noch eine Wochenausgabe in portugiesischer und Monatsausgaben in deutscher und italienischer Sprache hinzu.

Die Ausgaben von "Granma Internacional" enthalten neben ausgewählten Beiträgen der Tagesausgaben wichtige Reden führender Mitglieder von Partei und Regierung im Wortlaut, offizielle Erklärungen und Hintergrundberichte zu wichtigen Themen Kubas und Lateinamerikas.

"Granma Internacional" übt so eine wichtige Funktion im Kampf der Ideen aus, der in jüngster Zeit mit besonderer Härte ausgefochten wird. Inmitten der Entstellungen und Manipulationen der Mainstream-Medien haben die Leser von "Granma Internacional" die Möglichkeit, sich authentische Informationen zu verschaffen. Sie können so hautnah die Realität eines Landes und die Widerstandsfähigkeit eines Volkes erleben, das nun seit fast 60 Jahren dabei ist, eine gerechte sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Sie können miterleben, wie sich ein Land und ein Volk inmitten einer Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade behaupten, die kein kapitalistisches Land ein Jahr lang überlebt hätte. Die Blockade dauert an, der Kulturkrieg ist heftiger als je zuvor, und die Leser von "Granma Internacional" sind bei diesem Kampfgeschehen immer auf dem neuesten Stand.

Seit Januar 2017 erreicht die seit 1994 erscheinende deutsche Ausgabe der Zeitung nun ihre europäischen Leser schneller als vorher, denn für sie wird die Zeitung jetzt einen Tag nach ihrer Herausgabe in Havanna in Berlin gedruckt, und der Verlag 8. Mai, in dem auch die "junge Welt" erscheint, betreut diesen Prozeß und hat den Vertrieb übernommen.

Rotfuchs (Gestützt auf "Granma")

Rotfuchs, 02.10.2017