Gelebte Normalisierung

Kuba und die USA gemeinsam zu Besuch in der Schweiz

Besuch aus Kuba und den USA in der Schweiz

Besuch aus Kuba und den USA in der Schweiz
Fotos: Natalie Bellini




Nach der erfolgreichen US-Tournee von "Die Kraft der Schwachen" im April 2016 reisten Jorgito Jerez Belisario und zwei Vertreterinnen des alternativen Medienkollektivs Women’s Press Collective (WPC) aus Brooklyn Anfang Juli für fünf Tage in die Schweiz.

Mit dabei war auch Jorgitos Schwester Amanda. Die Reise der Delegation aus Kuba und den USA zeigt, wie echte Beziehungen zwischen den beiden Ländern aussehen könnten.





Armut und soziale Rechte: schlechte Noten für die USA und Schweiz

Besuch aus Kuba und den USA in der Schweiz

Besuch aus Kuba und den USA in der Schweiz
Foto: Natalie Bellini


Neben zwei Vorführungen von "Die Kraft der Schwachen" stand eine Podiumsdiskussion zum Thema Armut und soziale Rechte in der Schweiz, den USA und Kuba im Mittelpunkt. Das Publikum im Kafi Klick, einem kostenlosen Internetcafe für Armutsbetroffene in Zürich, wurde mit der Realität von Armut in der Schweiz und den USA konfrontiert. Ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung ist arm oder armutsgefährdet, in den USA ist es laut Volkszählung 2010 gar fast die Hälfte. Mütter- und Kindersterblichkeit sind in den USA markant höher als in Kuba. Dasselbe gilt für den Analphabetismus. Die Gesundheitsversorgung bleibt trotz Obama Care prekär. 44 Prozent der Menschen mit einem monatlichen Einkommen über 2 426 Dollar können sich die steigenden Krankenkassenprämien nicht leisten.


Für Lisa Daniell und Diane Garrett (WPC) besteht die dringendste Aufgabe der internationalen Kubasolidarität in den am weitesten industrialisierten Ländern denn auch in der Veränderung der Verhältnisse im eigenen Land. Sie hätten die Mittel, die Probleme ihrer Länder zu lösen und mit denen solidarisch zu sein, die sie nicht haben. Nur so könne langfristig allen Menschen ein Leben in Würde und Wohlstand garantiert werden.

Kubas Jugend für die Revolution

Als Vertreter von Kubas Jugend betonten Jorgito und Amanda, "Normalisierung" bedeute nicht die Abkehr von den Errungenschaften der Revolution, die von der Mehrheit der Jugend verteidigt wird. Als angehende Studentin unterstrich Amanda die Bedeutung eines kostenlosen Zuganges zu Bildung und Gesundheit für junge Menschen.

CUBA LIBRE Natalie Bellini

CUBA LIBRE 4-2016