Buchmesse in Havanna – die bedeutendste Buchmesse in Lateinamerika. Fast eine halbe Million Menschen
besuchen jährlich dieses riesige Kulturfestival, das mit keiner kommerziellen Messe zu vergleichen
ist.
Seit 2003, dem Beginn des Boykotts durch die Bundesregierung, ist auch das
Netzwerk-Cuba-Informationsbüro gemeinsam mit der Jungen Welt dort mit einem Stand vertreten.
Ausgangspunkt des Buchmesseengagements war es, mit vielen Verlagen gemeinsam diesen Boykott zu
durchbrechen und einen Messeauftritt zu organisieren. Dies gelang außerordentlich erfolgreich – und
inzwischen ist auch die Frankfurter Buchmesse wieder vertreten. Trotzdem oder gerade deswegen finde ich es
wichtig, weiter an diesem wohl weltweit einmaligen Projekt eines Gemeinschaftsauftritts von Verlagen,
Solibewegung und auch Gewerkschaften festzuhalten.
In der sich verschärfenden ideologischen
Auseinandersetzung darf ein geschöntes Deutschlandbild, wie es z.B. das deutsche
Außenministerium über den Auftritt der Frankfurter Buchmesse transportieren läßt,
nicht unkommentiert bleiben. Hier ein realistisches Bild über das Leben in der Bundesrepublik zu
vermitteln, ist für mich ebenso wichtig, wie der herrschenden Desinformationspolitik bezüglich
Kuba etwas entgegenhalten. Unvergleichlich sind auch die vielen Gespräche auf der Buchmesse. Selten
gibt es einen intensiveren Austausch! Unser schönster Ausdruck der Sinnhaftigkeit unseres
Messeauftritts war die Einladung unseres ecuadorianischen Standnachbarn an uns zur Internationalen
Buchmesse. Er wünschte sich, dass unser Messeauftritt dort zur Unterstützung der
fortschrittlichen Prozesse beitrage.
ML
CUBA LIBRE 3-2009